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Isak-Entdecker Wesström: "Der BVB hat einen Plan mit ihm"

Im Winter wechselte Alexander Isak für geschätzte zehn Millionen Euro vom schwedischen Verein AIK Solna zu Borussia Dortmund. Der erst 17-jährige Stürmer gilt als das größte schwedische Talent seit Zlatan Ibrahimovic. Beim BVB will man ihn aber nicht verheizen und baut ihn deshalb behutsam auf. Im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen die Sportfreunde Lotte bekam er erste Einsatzzeiten bei den Profis.

Björn Wesström kennt Isak von kleinauf. Der heutige Sportdirektor von AIK Solna war schon Trainer, Co-Trainer und Scout bei dem schwedischen Verein - und begleitete Isak durch die Jahre. Dass Isak in der NxGn-Liste den fünften Rang belegt, verwundert ihn deshalb nicht. Im Goal-Interview erklärt Wesström, was Isak ausmacht, Verhandlungen mit Real Madrid und Isaks Entscheidung pro BVB.

Galerie: "The Next Ibra" - Isak und Co.

Herr Wesström, ein Talent wie Alexander Isak findet man nicht alle Tage ...

Björn Wesström: Das ist richtig. Aber wir hatten das Glück, dass Alexander seine Karriere bei AIK Solna schon mit fünf Jahren begonnen hat. Wir sind sehr glücklich, dass er bei uns das Fußballspielen gelernt hat.

Was ist heute seine größte Stärke? Er hat bis vor wenigen Wochen noch für AIK gespielt.

Wesström: Seine Visionen, seine Entscheidungsfindung, sein Bewusstsein und die technischen Fähigkeiten. Wir haben immer versucht, ihm die beste Ausbildung zu ermöglichen. Aber er muss sich physisch noch weiterentwickeln.

Welche Art von Spieler ist er?

Wesström: Er ist sehr dynamisch und sieht immer eine Lösung. Zudem hat er einen guten Abschluss. Alexander ist ein moderner Stürmer.

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Vorbild und Entdecker: Björn Wesström (rechts) vergleicht Alexander Isak mit dessen Vorbild Henok Goitom (links)

Mit welchem Spieler würden Sie ihn vergleichen?

Wesström: Auf jeden Fall mit unserem ehemaligen Spieler und seinem Vorbild Henok Goitom.

Alexander wird nachgesagt, dass er sehr reif ist.

Wesström: Er ist ein sehr junger Spieler, der die Gedanken eines erfahrenen Spielers hat. Alexander ist nicht der typische Jugendspieler, der nur vor der PlayStation sitzt. Er ist sehr intelligent und denkt voraus.

Wie gibt es sich außerhalb des Platzes?

Wesström: Er ist sehr sozial, hat viele Freunde. Er ist aber kein Lautsprecher, eher schüchtern.

Wie hat er sich in den zwölf Jahren bei AIK Solna auf und neben dem Platz entwickelt?

Wesström: Er ist ein Spieler und eine Persönlichkeit, der jede Aufgabe einfach aussehen lässt - auf uns neben dem Platz. Er ist ein großartiger Junge und sehr reif.

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Haben Sie gedacht, dass er es einmal zu einem großen Team in Europa schaffen kann?

Wesström: Er hatte schon immer sehr großes Potenzial. Aber er hat sich viel schneller zu einem so starken Spieler entwickelt, als wir es für möglich gehalten haben. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir ihn so gut ausbilden konnten.

Wie haben Sie ihm bei der Entwicklung geholfen?

Wesström: Ich bin dafür zuständig, Verträge auszuhandeln und die besten Trainer zu verpflichten. So habe ich versucht, ihm persönlich bei der Entwicklung zu helfen. Als Verein haben wir immer ein offenes Ohr für ihn gehabt - aber natürlich auch für jeden anderen Spieler.

Viele große Klubs waren hinter ihm her - in einem Alter von gerade einmal 17 Jahren. Hat es ihn verändert?

Wesström: Nein, auf keinen Fall. Er ist immer noch der Alexander Isak, der er schon immer gewesen ist.

Wie haben Sie sich bei den Angeboten von den großen Klubs gefühlt?

Wesström: Es ist eine Auszeichnung für uns als Verein, dass wir einen Spieler so weit entwickeln konnten, dass er für große Klubs interessant wird.

Wie sind Sie mit den Managern der großen Klubs umgegangen?

Wesström: Es ist Teil meines Job. Aber es waren sehr gute Gespräche mit allen Parteien, die involviert waren. Ich hatte keine Angst oder Ähnliches. Für mich war es ein Vergnügen, weil es hieß, dass wir einen guten Job bei Alexander gemacht haben.

Warum ist er zum BVB gegangen? Immerhin soll der Deal mit Real Madrid schon weit fortgeschritten gewesen sein.

Wesström: Alexander hat das gewählt, was für ihn am sinnvollsten ist. Um sich zu entwickeln, hat er die beste Umgebung in Dortmund gesehen. Das hat der BVB schon bei anderen Spielern bewiesen.

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Feierte sein BVB-Debüt im Pokal: Alexander Isak

Hätten Sie sich gewünscht, dass Isak noch bei Solna bleibt?

Wesström: So eine Chance bekommst du vielleicht nur einmal im Leben. Da kann ich es nachvollziehen, dass er den Schritt gehen wollte.

Aber wäre es für einen 17-Jährigen nicht sogar besser gewesen, in gewohnter Umgebung den nächsten Schritt zu gehen?

Wesström: Ehrlich, das werden wir niemals erfahren. Aber ich freue mich sehr für Alexander, dass er die Chance beim BVB bekommt.

Also war der Weg nach Dortmund die richtige Entscheidung?

Wesström: Es ist zu früh, um das zu beurteilen. Aber sie haben mit Sicherheit einen Plan mit ihm - einen langfristig angelegten Plan.

Welche Entwicklung sagen Sie ihm voraus?

Wesström: Ich bin mir sicher, dass er in dieser Mannschaft irgendwann einmal Stammspieler sein wird. Er kann die Erwartungen, die in ihn gesetzt werden, erfüllen. Er ist ein großes Talent.

In der NxGn-Liste belegt er den fünften Platz. Das zeigt, wie weit er ist.

Wesström: Darüber sind wir sehr glücklich. Es ist unser Stolz und unsere Freude, dass wir an seiner Entwicklung mitwirken konnten.

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