St. Pauli HSV 2019

HSV streift Derby-Pleite gegen St. Pauli schnell ab: "Nicht vor Rückschlägen gefeit"


HINTERGRUND

Dieter Heckings Aufbauarbeit nach der historischen 0:2 (0:1)-Derbypleite beim FC St. Pauli begann nach einer kurzen Nacht bereits am nächsten Morgen. "Eine halbe Stunde lang haben wir es nicht gut gemacht. Was wir dann gespielt haben, war sehr gut", sagte der Coach des Hamburger SV mit fester Stimme und ohne jede Schärfe.

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Kein Wort der Kritik mehr an der Aberkennung des vermeintlichen 1:1-Ausgleichs, weil ohne Torlinientechnik nicht zu klären war, ob der Ball bei der Hereingabe von Bakery Jatta die Torauslinie schon überschritten hatte: "Das war nicht spielentscheidend." Unüberhörbar aber der brennende Wunsch, die Mannschaft möge die Enttäuschung zügig abhaken.

Hecking nach Derby-Pleite für den HSV: "Die Dinge auch nicht zu kritisch sehen"

"Wir wollen dieses Erlebnis schnell weghaben. Wir haben die Fehler angesprochen, aber dann muss es auch wieder gut sein. Man darf die Dinge auch nicht zu kritisch sehen", sagte der Trainer, der die unerwartete Niederlage bei aller Derby-Emotionalität nüchtern betrachtete: "So etwas wird bestimmt auch ein zweites Mal passieren. Auch wir sind nicht vor Rückschlägen gefeit."

Dennoch ist der Ligastart des Tabellenzweiten mit 13 Punkten aus sechs Spielen gelungen, der Wiederaufstieg ist und bleibt das erklärte und auch realistische Ziel bei den Rothosen. Und so rasteten nicht einmal die 3000 HSV-Fans aus, auch wenn die unvermeidliche Pyroshow zu Beginn der zweiten Halbzeit Schiedsrichter Sven Jablonski zu einer sechsminütigen Pause nötigte, bis er wieder anpfeifen konnte.

Eher natürlich ebenfalls illegale Freudenfeuer zündeten die Anhänger des FC St. Pauli nach dem ersten Sieg am Millerntor gegen den HSV seit 59 Jahren. Und als die erschöpften Profis ein Banner mit der Aufschrift "Hamburg ist braun-weiß" nach dem Schlusspfiff über den Rasen schleppten, schien das Heiligengeistfeld zu beben.

St. Pauli HSV Diamantakos

Pauli-Kapitän Buballa: "Viel geiler geht es nicht"

Statt groß über ihre sportliche Zukunft nachzudenken, kosteten die Kiezkicker den für jeden von ihnen bislang einmaligen Moment genussvoll aus. "Wie wir dieses Spiel gewonnen haben, viel geiler geht es nicht", schrie Kapitän Daniel Buballa fast ins Sky-Mikrofon. Der Linksverteidiger hätte beinahe selbst einen seiner seltenen Treffer erzielt, stattdessen trafen Dimitrios Diamantakos (18.) sowie HSV-Profi Rick van Drongelen per Eigentor (62.).

Nur Trainer Jos Luhukay war nicht ausschließlich dem süßen Momentum anheim gefallen: "Dieser Sieg war ein weiterer Schritt auf unserem Weg nach vorn." Der vielleicht nicht in die Erstklassigkeit, aber zu einem erneuten Derby-Triumph führt. Ende Februar kommt es zum Rückspiel im Volkspark.

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