Die Wut der Milan-Fans auf den Keeper von PSG: Als aus Donnarumma "Dollarrumma" wurde

Gianluigi Donnarumma muss sich auf einen heftigen Empfang durch die Fans der AC Milan einstellen, wenn er heute Abend mit Paris Saint-Germain im San Siro in der Champions League spielt.

Seit der Torwart seinen Jugendklub AC Milan 2021 ablösefrei nach Paris verließ, ist er eine absolute Hassfigur für die Fans der Rossoneri.

Diese sollen nun für das heutige Spiel nach Informationen des Corriere della Sera unter anderem planen, während ihrer Choreo Trikots mit der "verwunschenen" Nummer 71, Transparente gegen Donnarumma und ihm falsche Geldscheine zuzuwerfen.

Donnarumma könnte derlei bereits gewohnt sein. Schon als er noch in Diensten der AC Milan stand, war das Verhältnis zu Teilen der Tifosi nicht immer das Beste.

Er war gerade 18, als er - bereits zwei Jahre Stammkeeper - über einen Wechsel nachdachte. Donnarumma lehnte jedenfalls zunächst eine Vertragsverlängerung bei Milan ab. Das war die Zeit, als aus Donnarumma "Dollarrumma" wurde.

Milan: Gianluigi Donnarumma wird mit Spielgeld überhäuft

Die Fans liefen damals Sturm und kübelten ihren Hass über Donnarumma und auch dessen Familie aus. Auch deshalb, weil sich Donnarumma zuvor noch ganz anders geäußert hatte. "Jeder weiß, dass ich gerne bei Milan bleiben will. Ich identifiziere mich voll mit diesen Verein, diese Farben gehören zu mir. Ich sehe mich gerade auch schon nach einem neuen Haus in der Stadt um", sagte er, bevor er das Angebot der Vereinsführung ausschlug. Für viele Fans klangen diese Worte im Nachgang wie Hohn.

ONLY GER Gianluigi DonnarummaImago Images / Sportimage

Selbst außerhalb Italiens verfolgte Donnarumma seine Entscheidung, an der sein berüchtigter Berater, der mittlerweile verstorbene Mino Raiola, sicher auch nicht ganz unschuldig war. Bei der U21-EM in Polen wurde er bei der Partie gegen Dänemark von den Fans mit Spielgeld beworfen, zudem wurde ein Transparent mit der Aufschrift "Dollarrumma" hochgehalten. Die klare Botschaft: Dir geht es nur ums Geld!

Nicht entschuldbar hingegen waren Morddrohungen gegen Donnarummas Familie, die Raiola auf den Plan riefen. "Ich übernehme alle Verantwortung, doch man soll Donnarumma in Ruhe lassen", forderte er und bezeichnete die Drohungen als "unglaublich". Zudem machte er den Klub dafür verantwortlich, dass es zu keiner Übereinkunft kam. "Wir haben um mehr Zeit für die Vertragsverhandlungen gebeten. Milan hat dagegen die Medien über jeden Schritt informiert. Ein Teil der Tifosi hat sich gegen Gianluigi gestellt, und der Klub hat ihn nicht geschützt", meinte Raiola damals.

Gianluigi Donnarummas Kehrtwende - Bruder Antonio freut sich

An Interessenten für das Supertalent mangelte es nicht. Juventus Turin, Real Madrid, Manchester United - sie alle sollen Donnarumma damals im Auge gehabt haben. Auch PSG hatte damals bereits seine Fühler ausgestreckt. Doch dann folgte die spektakuläre Kehrtwende, plötzlich kam es doch zu einer Einigung aller Parteien. Donnarumma erhielt eine kräftige Gehaltserhöhung und verschaffte seinem älteren Bruder Antonio, ebenfalls Torwart und in der griechischen Provinz aktiv, in einem Abwasch gleich ebenfalls eine Anstellung bei Milan - ein Nettogehalt in Höhe von einer Million Euro inklusive.

Immerhin trug Donnarumma, also der jüngere, danach dazu bei, Milan aus dem Niemandsland der Tabelle zurück an die Spitze zu bringen. In seinem letzten Vertragsjahr beim 18-maligen Meister wurde Milan Zweiter und qualifizierte sich für die Champions League. Doch jetzt sah Donnarumma die Zeit für eine neue Herausforderung endgültig gekommen.

Mit 251 Pflichtspielen für Milan auf dem Buckel verließ er Mailand zunächst Richtung Nationalmannschaft, führte diese als Stammtorwart zum zweiten EM-Titel nach 1968, wurde nebenbei als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet und unterschrieb anschließend einen Fünfjahresvertrag bei PSG.

Nun zum ersten Mal die Rückkehr ins San Siro als Gegner der AC Milan.

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