HINTERGRUND
Gerard Pique hat seinen Blick längst auch auf das Leben nach der aktiven Karriere gelegt. Der 34-Jährige war als Unternehmer maßgeblich an der Reform des Davis Cups beteiligt, und auch in anderen Geschäftsfeldern ist der Abwehrspieler des FC Barcelona aktiv. Doch sein neuester Tätigkeitsbereich sticht noch einmal heraus. Es geht um Luftballons, Corona und eine neue Weltmeisterschaft.
Gemeinsam mit dem Twitch- und YouTube-Star Ibai Llanos ist Pique einer der Gründerväter der neuen Luftballon-Weltmeisterschaft. Deren erste Ausgabe ging kürzlich zu Ende. Worum geht's? Wer sich an seine Kinderzeit zurückerinnert, wird das Spielprinzip schnell verstehen.
Familie aus den USA brachte den Ballon ins Rollen
Zwei Spieler treten gegeneinander an und versuchen, einen Luftballon in der Luft zu halten. Dabei wechseln sich die Spieler ab. Wer zu spät kommt und den Ballon nicht erreicht, bevor er den Boden berührt, hat verloren. Ein bisschen also wie Badminton, nur ohne Netz und festes Spielfeld, dafür allerdings mit allerhand anderen Gegenständen. Im WM-Finale etwa wurde ein Auto als Hindernis genutzt.
Woher stammt die Idee, aus diesem simplen Zeitvertreib, der meist im heimischen Wohnzimmer durchgeführt wird, eine eigene WM zu formen? Der Grund liegt auch hier in der Corona-Pandemie. Die Leute mussten zu Hause bleiben, so auch Familie Arrendondo aus den USA. Die Familie, zu der auch die drei Kinder Antonio, Diego und Isabel gehören, filmte sich dabei, wie sie während des Lockdowns zu Hause den Ballons hinterherjagten und sorgten damit für einen Internet-Hype.
"Wir haben das Spiel als Kinder gespielt und während der Corona-Quarantäne wollten wir es wieder spielen", erzählte Antonio. In der Folge habe es in der Familie immer wieder Diskussionen gegeben, ob ein Ballon tatsächlich den Boden berührt hat. "Also haben wir begonnen, Videos in Zeitlupe zu drehen, um zu sehen, ob es so war. Und irgendwann kam es zu dem Punkt, dass wir es auf TikTok gestellt haben", erklärte er.
Pique begeistert: "Es ist etwas völlig anderes"
Was die Familie damit auslöste, war jenseits aller Vorstellungskraft. "Als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin, war es völlig viral gegangen. Es gab eine Million Likes. Also haben wir uns entschieden, einfach immer weiterzuspielen, bis eine unserer Runden die Aufmerksamkeit von Ibai und Pique erregte", sagte Antonio weiter. Und so kam der Stein, pardon, der Ballon ins Rollen.
Pique selbst äußerte sich aufgeregt über sein neues Abenteuer. "Es ist unglaublich, es ist etwas völlig anderes. Manchmal muss man aus seiner Komfortzone austreten und etwas Neues versuchen", sagte er. Und der Hype ist durchaus bereits da. Der offizielle Twitter-Kanal der Ballon-WM hat schon über 165.000 Follower, obwohl er ausschließlich spanischsprachige Inhalte veröffentlicht. Zum Vergleich: die Handball-Champions-League kommt auf weniger als die Hälfte.
Zum ersten Weltmeister krönte sich übrigens Francesco de la Cruz aus Peru. Im spanischen Tarragona setzte er sich im Finale mit 6:2 gegen den Deutschen Jan Spieß durch.
