HINTERGRUND
Mittlerweile weiß jeder Fan, was Gabriel Jesus macht, wenn er mal wieder ein Tor erzielt hat: Er dreht ab, strahlt über das ganze Gesicht und hält sich seine Hand wie einen Telefon-Hörer an sein rechtes Ohr. Warum der Brasilianer seine Buden so zelebriert, dazu machten zunächst falsche Informationen die Runde.
Als Jesus, der kurz zuvor für 32 Millionen Euro von Palmeiras Sao Paulo nach England gewechselt war, im Februar 2017 bei seinem Doppelpack für Manchester City gegen Swansea den Jubel zeigte, schien es zunächst so, als sei das alles eine Retourkutsche an eine Ex-Freundin. Dieses angebliche Zitat des Angreifers war seinerzeit der Anlass dafür: "Es war eine Nachricht an meine Ex-Freundin, die nicht mehr auf meine Anrufe antwortete, als ich noch bei Palmeiras war. Doch als ich dann zu City wechselte, schrieb sie mir plötzlich wieder", soll Jesus gesagt haben.
Doch hinter Jesus' typischem Torjubel steckt in Wahrheit etwas ganz anderes. Darauf hätte man damals schon kommen können, weil er ihn erstmals zeigte, als der damals 19-Jährige im Oktober 2016 für Brasilien gegen Venezuela (2:0) traf - also noch bevor er von Palmeiras nach Manchester ging.
Gabriel Jesus: "Meine Freunde wissen warum, meine Mutter auch"
Vor jener Partie rief ihn nämlich seine Mutter Vera Lucia Diniz de Jesus an, weil sie sich Sorgen um ihren Sohn machte: Schließlich stand Neymar der Selecao für das WM-Quali-Spiel nicht zur Verfügung, umso mehr Last würde daher auf den schmalen Schultern ihres Kindes lasten. "Ich sorgte mich wegen der Verantwortung, die er fühlen musste", erklärte Mama Jesus später. "Aber ich sagte ihm, dass er dazu in der Lage sei und ein gutes Spiel machen würde."
Sie sollte Recht behalten. In der 8. Minute fing Jesus geistesgegenwärtig einen leichtsinnigen Pass von Venezuelas Keeper ab und lupfte ihn anschließend lässig über selbigen zur Führung für Brasilien ins Tor.
Er feierte den Treffer mit der inzwischen berühmten Telefonhörer-Geste - und erklärte nach der Partie: "Es war ein Joke mit meinen Freunden, ein 'Hallo Mama'. Meine Freunde wissen warum, meine Mutter auch. Es war ein Jubel für sie." Jesus hat eine sehr enge Beziehung zu seiner Mutter, die bei seinem Wechsel Anfang 2017 mit ihm nach Manchester zog.
Zudem klärte Jesus auch bei Instagram nach seinen Treffern gegen Swansea im Februar 2017 bereits auf. Dort postete er ein Foto von seinem Jubel und schrieb darunter "Alo Mae", was auf portugiesisch "Hallo Mama" bedeutet. Der wahre Grund für seinen Move nach Toren ist also irgendwie viel schöner als der, der zunächst suggeriert wurde.
