"Es ist sehr schwer, dagegen zu argumentieren": Bayern-Trainer Thomas Tuchel gesteht Fehler in Transferplanung ein

WAS IST PASSIERT? Bayern Münchens Trainer Thomas Tuchel hat eingestanden, dass der deutsche Rekordmeister in Sachen Transferplanung diesen Sommer mitunter unglücklich gehandelt hat.

WAS WURDE GESAGT? Auf die Frage, ob man nach dem Abgang von Benjamin Pavard und dem weiterhin fehlenden Ersatz für den Franzosen im Nachhinein nicht Josip Stanisic (wurde nach Leverkusen verliehen) hätte behalten sollen, antwortete Tuchel auf der Pressekonferenz am Freitag: "Ja, absolut, so kann man argumentieren. Es ist sehr schwer, dagegen zu argumentieren. Deshalb sieht die Situation für uns nicht ganz glücklich aus."

WAS IST DER HINTERGRUND? Lange hieß es, Bayern werde Pavard nur an Inter Mailand verkaufen, sollte man noch einen Ersatz verpflichten können. Dieser Ersatz ist aber auch in den finalen Stunden des Deadline Days weiterhin nicht da und wird daher voraussichtlich nicht mehr kommen.

Mit Stanisic hätte man Pavards Weggang noch intern auffangen können, dazu erklärte Tuchel: "Wenn wir Entscheidungen beurteilen, müssen wir uns bemühen, an den Moment der Entscheidung zurückzugehen. Und als wir entschieden haben, Stani (Josip Stanisic, d. Red.) abzugeben, war kein Angebot für Benji (Benjamin Pavard, d. Red.) da. Und Benji war auch nicht bei mir, um sein Vorhaben klar zu formulieren."

Unter diesen Umständen sei es für Bayern und Stanisic persönlich, "eine Top-Lösung" gewesen, ihn nach Leverkusen zu verleihen, wo er mehr Spielpraxis sammeln will. Seinerzeit sei es zudem der Plan gewesen, dass Stanisic nächste Saison dann Pavards Nachfolger werden würde, da der Vertrag des Franzosen in München 2024 ohnehin ausgelaufen wäre.

"Das ist jetzt schon eine große Lücke, die da klafft", gab Tuchel zu. "Wir müssen jetzt versuchen, diese Lücke sehr kurzfristig aufzufüllen." Es gebe bei Bayern momentan "weniger Konkurrenzkampf" und "weniger Verlässlichkeit auf den einzelnen Positionen im Defensivbereich".

Hinzu kommt, dass die anvisierte Verpflichtung von Tuchels Wunschspieler für das defensive Mittelfeld weiterhin auf sich warten lässt. Joao Palhinha soll vom FC Fulham kommen, der Transfer ist aber auch kurz vor Ende des Transferfensters noch nicht offiziell: "Es scheint auf eine Last-Minute-Entscheidung hinauszulaufen", sagte Tuchel hinsichtlich der Situation zwischen dem FCB und dem Portugiesen.

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