FC Bayern München: Thomas Tuchel hadert mit Thomas Müllers Situation - und pflichtet Uli Hoeneß bei

Thomas Tuchel hadert mit der Situation von Thomas Müller, der das Trainingslager am Tegernsee angeschlagen vorzeitig verlassen musste - und auch für die Vorbereitungsreise des FC Bayern München nach Asien fraglich ist.

"Es ist extrem unglücklich. Er ist traurig darüber, wir auch", sagte Tuchel bei einer Medienrunde am Donnerstag. Mit einer Teilnahme Müllers an der am Montag beginnenden Asien-Riese werde es "eng": "Wir überlegen, ob es Sinn macht, ihn mitzunehmen und dort aufzubauen. Oder ob wir in München mehr Möglichkeiten haben, ihn so aufzubauen, dass er nach Asien komplett ins Mannschaftstraining einsteigen kann." Der 33-Jährige leidet unter muskulären Problemen an der linken Hüfte.

Beim ebenfalls angeschlagenen Eric Maxim Choupo-Moting stellt sich die Situation identisch dar. "Es wird sich wie bei Thomas die nächsten Tage zeigen, ob es Sinn macht, dass er mit nach Asien geht", sagte Tuchel. Choupo-Moting verletzte sich beim 27:0-Sieg im Testspiel gegen den FC Rottach-Egern am Dienstag, er hat Schmerzen im Kniegelenk.

Zufrieden ist Tuchel mit den beiden Neuzugängen Raphael Guerreiro und Konrad Laimer: "Rapha kannte ich. Er bestätigt meinen Eindruck. Konny hat eine sehr gute erste Woche gehabt. Das wird schon alles. Sehr gute Spieler, sehr gute Typen." Min-Jae Kim werde nun "individuell herangeführt".

Kyle Walker Pep Guardiola Manchester City 2022-23Getty

Thomas Tuchel über Kyle Walker, Manchester City und Uli Hoeneß

Angesprochen auf das Werben des FC Bayern um Kyle Walker von Manchester City wollte Tuchel "keine Wasserstandsmeldung" abgeben. Angeblich teilte der 33-jährige Abwehrspieler seinem aktuellen Trainer Pep Guardiola bereits seinen Wechselwunsch mit. Auf City wird der FC Bayern im Zuge der Asienreise in einem Testspiel treffen.

Der amtierende Champions-League-Sieger, betonte Tuchel, sei für ihn in Sachen Spielweise "der Maßstab". Angesprochen auf die Aussage von Uli Hoeneß, man könne nicht mehr so ballverliebt agieren, wie es Pep Guardiola einst zelebriert habe, sagte er: "City hat mit fünf Innenverteidigern das Champions-League-Finale gespielt, die Tendenz ist klar - Pep spielt den intensivsten Fußball aktuell in Europa."

City-Teammanager Guardiola auf Pässe oder technisches Spiel zu reduzieren, werde "ihm nicht gerecht", betonte Tuchel. "Ich weiß aber, was Uli meint - und er hat nicht ganz unrecht. Wenn man unsere Bereitschaft (im Training) sieht, müssen wir an die Ursache ran, warum wir das nicht ins Spiel bringen können." Zum Ende der vergangenen Saison habe "Giftigkeit gefehlt, das ist unbestritten, das versuchen wir abzustellen".

Bei der Trainingseinheit am Donnerstag vor Ort war einmal mehr Uli Hoeneß. "Es ist gut, wenn er da ist und sieht, wie wir arbeiten und ein Gefühl für Mannschaft und Trainerteam kriegt", sagte Tuchel.

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