HINTERGRUND
Dass Franck Ribery beim FC Bayern München David Alabas großer Bruder war und den Franzosen und den Österreicher eine innige Freundschaft verbindet, ist kein Geheimnis. Auch nicht, dass Ribery den neun Jahre jüngeren Alaba gerne mal abends mit auf die Piste nahm.
Und damit lieferten die beiden einst den Stoff für eine der lustigsten Anekdoten, die es rund um den deutschen Rekordmeister so gibt. Der damalige Präsident und heutige Ehrenpräsident Uli Hoeneß gab sie auf der Jahreshauptversammlung Ende des Jahres 2012 zum Besten.
Im Sommer 2012 habe er einen anonymen Anruf erhalten, erinnerte sich Hoeneß. Alaba war seinerzeit erst 20, in der Saison zuvor nach einem erfolgreichen Leih-Halbjahr in Hoffenheim aber bereits Stammspieler bei den Bayern. Während der Vorbereitung auf die anstehende Spielzeit, die bekanntlich mit dem Gewinn des Triples endete, hatte er sich mit Ribery offenbar den einen oder anderen Ausflug ins Nachtleben zu viel gegönnt.
FC Bayern - Hoeneß erhielt anonymen Anruf: "Der Ribery und der Alaba sind nachts immer unterwegs"
"Der Ribery und der Alaba sind nachts immer unterwegs", beschwerte sich der Anrufer bei Hoeneß. "Das kann man als Profi doch nicht so machen." Der Bayern-Boss wurde misstrauisch, wollte die Sache nicht einfach so stehen lassen. Seinen Kumpel und damaligen Trainer Jupp Heynckes beauftragte er, Superstar Ribery mal darauf anzusprechen. Mega-Talent Alaba wollte sich Hoeneß selbst vornehmen.
Imago Images / Camera 4Bild: Imago Images / Camera 4"Als ich David auf die Sache ansprach", erzählte Hoeneß, "antwortete er: 'Ja wo soll ich gewesen sein?' Ich sagte im Hugo's, im P1. Und in seinem typischen Wiener Dialekt entgegnete er dann: 'Herr Präsident, darüber muss i nochdenken'."
Hoeneß ließ Alaba also erst einmal eine Nacht darüber schlafen, traf ihn gleich am nächsten Tag aber wieder. "Ich fragte ihn: Und, David? Hast du nachgedacht? Er darauf: 'Ja, Herr Präsident'. Ich war natürlich ganz gespannt und dann sagte er wieder mit seinem Wienerisch: 'Da muss der Ribery mit am andern Schwoazen unterwegs g'wesen sein."
Die Lacher hatte Hoeneß, der sich selbst ein verschmitztes Grinsen nicht verkneifen konnte, mit jener Geschichte natürlich auf seiner Seite. Und trotz der nächtlichen Ausflüge von Alaba und Ribery durften die Bayern einige Monate später den Gewinn der Meisterschaft, des DFB-Pokals und der Champions League bejubeln.