Ex-Trainer Quique Setien hat auf seine Zeit beim FC Barcelona zurückgeblickt und zugegeben, dass die Zusammenarbeit mit Superstar Lionel Messi nicht immer leicht war: "Es ist schwierig, ihn zu coachen. Aber wer bin ich, dass ich ihn ändere?", sagte Setien in einem Interview mit der spanischen Zeitung El Pais, das er gemeinsam mit dem ehemaligen Nationaltrainer Vicente del Bosque führte.
Der Verein habe Messi seit Jahren so akzeptiert, wie er ist und ihn nicht verändert. Setien habe es folglich auch nicht zugestanden, anders zu handeln: "Ich denke, er ist der beste Spieler aller Zeiten. Es gab andere großartige Spieler, aber die Kontinuität, die dieser Junge über die Jahre gehabt hat, hatte sonst keiner", schwärmte Setien gleichzeitig vom Argentinier.
Setien: Durch die Niederlage gegen Bayern "enorm beschädigt" worden
Weiterhin sagte Setien über Messi: "Er ist sehr zurückhaltend und redet nicht viel, aber er zeigt dir die Dinge, die er dir zeigen will." Außerdem gebe es eine Facette, die über den Spieler hinausgeht und viel schwerer zu kontrollieren sei: "Es ist etwas, was in vielen Athleten steckt, wie man auch in der Dokumentation von Michael Jordan sehen konnte. Es kommen Sachen zum Vorschein, die du nicht erwartet hättest."
Setien übernahm das Traineramt bei den Katalanen im Januar von Ernesto Valverde, bevor der Ex-Betis-Trainer nach nur sechs Monaten von seinen Aufgaben entbunden wurde. Die 2:8-Schmach im Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Bayern München war seine letzte Partie auf der Trainerbank. Barca gewann in der Saison 2019/20 keinen einzigen Titel, obwohl Setien den FCB auf Platz eins in LaLiga übernommen hatte.
Durch die Niederlage gegen Bayern sei er "enorm beschädigt" worden und in die "Geschichte von Barcelona" eingegangen. "Ich nehme die Schuld auf mich und eines Tages werde ich darüber schreiben. Aber die Entscheidung über meinen Rauswurf war schon vor dem 2:8 gefallen. Das habe ich später erfahren."
Setien über seine Zeit beim FC Barcelona: "Konnte nicht ich selbst sein"
Immer wieder kam im Laufe der vergangenen Saison Kritik an Setien und vor allem an seinem bei den Spielern unbeliebten Assistenten Eder Sarabia auf. "Die Wahrheit ist, dass ich nicht ich selbst sein konnte. Wenn du bei einem Klub wie Barca unterschreibst, weißt du, dass die Dinge nicht einfach werden. Am Ende waren die Spannungen zu groß."
Nach seiner Entlassung habe Setien festgestellt, dass es "etwas gibt, was über dem Präsidenten, den Spielern und dem Coach steht: der Klub und seine Fans. Sie sind es, denen du den größten Respekt schuldest. Du musst tun, was für den Verein als Ganzes am passendsten ist."



