GFX Ousmane Dembele Borussia Dortmund BarcelonaGetty/Goal

Vom FC Barcelona umworben: Warum Ousmane Dembele bei Borussia Dortmund bleiben sollte


KOMMENTAR

Kaum ein Gerücht hält sich in diesen Tagen auf dem Transfermarkt so hartnäckig wie jenes um BVB-Star Ousmane Dembele. Der junge Franzose soll ganz oben auf dem Einkaufszettel des spanischen Top-Klubs FC Barcelona stehen. 70 Millionen Euro haben die Katalanen angeblich schon geboten. Borussia Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc sah sich sogar genötigt, zu intervenieren. "Ousmane Dembele hat einen langfristigen Vertrag – wir planen fest mit ihm. Es gibt keine Verhandlungen. Ous wird auch in der kommenden Saison beim BVB spielen", sagte er der Funke Mediengruppe.

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Damit sollte das Thema theoretisch auch zu den Akten gelegt werden. Falls Barcelona den Spieler nun doch kontaktiert, droht eine Strafe durch die Fifa. Zumals Dortmunds neuer Trainer Peter Bosz Dembele nach Goal-Informationen ohnehin zu einer zentralen Figur in seiner Mannschaft machen möchte.

Kein Wunder - spielte der 20-Jährige doch bereits in seiner ersten Saison in Deutschland herausragend: Zehn Tore und 21 Vorlagen lieferte er in 49 Pflichtspielen, das ist eine herausragend gute gute Quote.

Bosz ist Fan von Dembele

Dass er deshalb auf der Liste der ganz großen Vereine steht, verwundert nicht. Barcelona und Co. wollten den französischen Nationalspieler schon vor dessen Wechsel von Stade Rennes zum BVB verpflichten. Nun also der neuerliche Anlauf. Aber Dembele sollte an einen Wechsel keinen Gedanken verschwenden. Denn derzeit passt wohl kein Verein so perfekt zu dem Dribbelkünstler wie der BVB. In Dortmund verzeihen sie ihm Fehler, sie lassen ihn lernen und vor allem lassen sie ihn spielen.

Beim BVB ist Dembele unumstrittene Stammkraft. Die Verantwortlichen vertrauen ihm, nicht umsonst unterschrieb er im vergangenen Sommer einen Fünfjahresvertrag. Zweifel an seinen Einsätzen? Gibt und gab es nicht. Wie Vorgänger Thomas Tuchel ist auch Bosz ein großer Fan des Dribbelkünstlers, passt er doch perfekt ins System des Niederländers. Aggressiv in der Offensive, schnell und mit Zug zum Tor. Dembele und Bosz - eine Verbindung, die in der kommenden Saison zur perfekten Symbiose werden kann.

BVB: Kaderplanung mit Fragezeichen

Warum also nach einem Jahr wieder wechseln? Zu einem Verein, bei dem er nur einer von Vielen wäre neben Top-Stars wie Neymar, Lionel Messi und Luis Suarez? Warum den Verein verlassen, bei dem er innerhalb eines Jahres zum Stammspieler in der Bundesliga wurde, in der Champions League glänzte und im DFB-Pokal großen Anteil am Titel hatte - und zu guter Letzt zum Nationalspieler wurde? Gute Frage! Ist Dembele ehrlich zu sich selbst, weiß er, dass er trotz der ersten guten BVB-Saison noch viel lernen muss.

Perfekte Bedingungen in Dortmund

Denn bei allen starken Szenen war regelmäßig auch ersichtlicht: Dembele ist noch immer blutjung und unerfahren. Hanebüchene Aktion, die oft in Ballverlusten endeten, mischten sich immer wieder in sein Spiel. Mit unkonventionellen Spielentschleunigungsaktionen und krassen Fehlpässen brachte er Tuchel, die Fans und seine Mitspieler mitunter zur Verzweiflung. Zudem leistete Dembele sich immer wieder Aussetzer im Verhalten. Ungeduldig, genervt und aggressiv ging er mitunter zu Werke, kassierte wegen Meckerns die eine oder andere Gelbe Karte. Hier muss er noch viel lernen.

Dembele ist jung, hoch veranlagt, gefährlich, schwer berechenbar, aber eben genauso fehlerhaft und unreif. In Dortmund verzeihen sie ihm diese Schwächen. Beim FC Barcelona käme er angesichts der enormen Konkurrenz nur unregelmäßig zum Einsatz, was seine Entwicklung hemmen würde. Denn nichts hilft einem jungen Spieler mehr als Spielpraxis. Und die bekommt er zweifelsohne in Dortmund.

Ein Wechsel in diesem Sommer ergäbe für Dembele keinen Sinn. Gut möglich, dass es im kommenden Jahr anders aussieht. Zum aktuellen Zeitpunkt ist aber der BVB der perfekte Verein für den 20-Jährigen.

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