HINTERGRUND
Im Sommer 2018 schaute Jorge Silva gerade eine Sportsendung im portugiesischen Fernsehen, als es plötzlich um seinen damals 15-jährigen Sohn Fabio ging. Rasch rief Jorge, einst selbst Profi und zweimaliger portugiesischer Nationalspieler, seinen Sprössling vor den TV.
Manuel Fernandes, eine Legende von Sporting Lissabon, sprach da zunächst über Cristiano Ronaldo. "Als Ronaldo 17 war, spielte er in Sportings Nachwuchsteams als Mittelstürmer. Ich sah ihn Dinge tun, die ich jetzt gerade wieder von einem Jungen beim FC Porto sehe: Fabio Silva."
Mit offenem Mund habe Fabio vor dem Fernseher gesessen, ein "spektakulärer Moment" sei es gewesen, verriet Papa Jorge später Sportbible. Zumal Fernandes auch noch ausführte: "Er wird ein wahnsinniger Spieler und in kurzer Zeit werden wir mit ihm einen außergewöhnlichen Stürmer sehen."
Damals rückte Fabio Silva gerade in Portos U19 auf, sollte jene wenig später mit nur 16 Jahren mit fünf Toren und vier Assists zum Titelgewinn in der UEFA Youth League führen. Kurz nach seinem 17. Geburtstag wurde er zum jüngsten Liga-Debütanten in Portos Geschichte und kurz nach seinem 18. Geburtstag, im September diesen Jahres, überwiesen die Wolverhampton Wanderers satte 40 Millionen Euro für den Teenager nach Porto.
Fabio Silva: Vergleiche mit CR7 "erfüllen mich mit Stolz"
Spätestens, seitdem Manuel Fernandes ihn im TV so sehr gelobt hatte, wird Silva in Portugal als möglicher Nachfolger von CR7 gehandelt. "Das erfüllt mich mit Stolz", sagt er bei Sportbible. "Mit dem Spieler verglichen zu werden, den ich am meisten bewundere, gibt mir die Motivation, weiterhin hart zu arbeiten und mich zu verbessern."
Mit acht Jahren war der aktuelle portugiesische U20-Nationalspieler in Portos Nachwuchsabteilung gewechselt. "Er spielte immer in höheren Altersklassen und hatte auch die entsprechenden Stärken dafür", erinnert sich Marc Vieira, einer seiner Jugendtrainer. "Er hatte immer schon eine extrem gute Technik und war schon als kleiner Junge enorm vielseitig im Torabschluss."
Mit 12 Jahren verließ Silva Porto allerdings und schloss sich mit Benfica einem anderen Klub mit riesigem Renommee an. Sein drei Jahre älterer Bruder Jorge, der aktuell von Lazio Rom an Boavista Porto ausgeliehen ist, wählte seinerzeit den gleichen Weg - und Fabio ging einfach mit, entwickelte sich auch bei Benfica prächtig weiter.
2017, mit 14, sollen ihm dann mehrere Angebote von den ganz großen Vereinen Europas vorgelegen haben, er entschied sich nach zwei Jahren Benfica aber für eine Rückkehr zum FC Porto. "Die zwei Jahre bei Benfica waren gut und alle behandelten mich super. Aber ich dachte damals, zurückzukehren wäre das Beste für mich, ich folgte meinem Herzen." Dass Bruder Jorge seinerzeit Benfica ebenfalls verließ und in die Jugendabteilung Lazios wechselte, dürfte auch eine Rolle gespielt haben.
Fabio Silva träumt: Portugals Sturmduo mit Ronaldo
Für Portos erste Mannschaft absolvierte Silva vergangene Saison zwölf Ligaspiele, erzielte in den meist nur wenige Minuten dauernden Kurzeinsätzen immerhin ein Tor. Etwas überraschend verließ er Porto dann Anfang September in Richtung Wolverhampton, wo er mit Nuno Espirito Santo auf einen portugiesischen Trainer und im Spielerkader auf insgesamt acht Landsmänner um Keeper Rui Patricio, Rechtsverteidiger Nelson Semedo oder die beiden Spielmacher Ruben Neves und Joao Moutinho traf.
Vier Kurzeinsätze in der Premier League stehen bis dato zu Buche, ein Tor gelang ihm dabei noch nicht. Doch mit gerade einmal 18 Jahren hat Silva schließlich noch viel Zeit, sich zu entwickeln - und dabei stets sein großes Vorbild Ronaldo vor Augen.
"Cristiano hat mir schon einige Trikots von sich geschickt, als er noch bei Real Madrid war und auch zuletzt eines von Juventus", verrät er. "Ich hoffe, dass ich ihn eines Tages nicht nur treffen, sondern auch mit ihm gemeinsam spielen kann. Das wäre fantastisch. Und ein cooles Sturmduo für die Nationalmannschaft", sagt das Top-Talent mit einem Augenzwinkern.




