Acht Spiele, sieben Titel und Tränen nach dem Training: Douglas' bizarre Barça-Karriere

Andre Gomes, Thomas Vermaelen oder Yerry Mina - der FC Barcelona hat in den letzten Jahren vermehrt auf dem Transfermarkt danebengegriffen oder Spieler verpflichtet, die nach Meinung der Öffentlichkeit eigentlich nicht dem hohen Barça-Standard entsprechen. 

Die drei genannten Profis dienen dafür nur als Beispiele, denn auch teuer eingekaufte Stars wie Philippe Coutinho oder Antoine Griezmann konnten die Erwartungen nicht erfüllen. Zu den merkwürdigsten Einkäufen der jüngeren Blaugrana-Geschichte gehört jedoch der von Douglas, welcher 2014 für vier Millionen Euro vom FC Sao Paulo kam.

Der heute 32-jährige Außenverteidiger stand letztlich bis 2019 bei den Katalanen unter Vertrag, mehr als drei Ligaeinsätze im Barça-Trikot sprangen dabei nicht heraus - das lag auch an der Tatsache, dass er die letzten drei Jahre verliehen wurde.

Noch heute wundern sich viele Fans, wie es der Brasilianer damals mit 24 Jahren zu Barça schaffen konnte. In der heimischen Liga stach er zu diesem Zeitpunkt nicht unbedingt heraus, auch als Talent konnte er nicht mehr unbedingt bezeichnet werden. Entsprechend holprig verlief auch sein Start im Camp Nou, fehlendes Selbstvertrauen war ihm von Beginn an anzusehen.

Dani Alves als Maßstab: Douglas wurde Anforderungen bei Barça nicht gerecht

Spätestens seit der Zeit von Dani Alves sind die Anforderungen bei Barça an die Außenverteidiger allerdings hoch, vor allem Offensivstärke ist gefragt, um tief stehende Gegner knacken zu können. Es war offensichtlich, dass Douglas diesen Anforderungen nicht gerecht werden würde. Acht Einsätze in zwei Spielzeiten waren die Folge davon.

In dieser Zeit konnte er sich fast genauso viele Titel auf die Fahne schreiben. 2014/15 gewann Barça das Triple, begann die folgende Saison mit dem Sieg im UEFA Super Cup und holte später noch das nationale Double und die Klub-WM.

Douglas Costa Villanovense Barcelona Copa del ReyGetty Images

Immer wieder auftretende Verletzungen machten aus seinem Traum jedoch schnell einen Albtraum. "In Barcelona hatte ich aufgrund von Blessuren schwere Zeiten", erinnerte er sich 2016 bei der AS. "Ich bin viele Tage weinend nach Hause gekommen."

Die Verantwortlichen bei den Katalanen hatten nach den beiden Jahren genug gesehen, doch Douglas wollte nicht weg von der Star-Truppe um Lionel Messi, Neymar, Andres Iniesta und Co. Sport berichtete damals sogar davon, dass er sich weigerte, die Papiere für seine erste Leihe zu Sporting Gijon zu unterzeichnen und in den Büroräumen sogar in den Sitzstreik ging, bevor er letztlich doch zustimmte.

Nach einem Jahr mit vielen Einsätzen in Gijon wurde er an Benfica nach Portugal verliehen, wo er rasch wieder zum Reservisten wurde. Seine nächste Station lautete 2018 dann Sivasspor in der Türkei, dort war er von Beginn an eine feste Stütze. In der Türkei blieb er dann auch und wechselte 2019 nach Ablauf seines Vertrages bei Barça ablösefrei zu Besiktas.

Dort stand er bis Sommer 2022 unter Vertrag, doch erneut sorgten unter anderem Verletzungen dafür, dass er in den Planungen zunehmend keine Rolle mehr spielte. In seinem ersten Jahr kam er immerhin auf sieben Einsätze am Bosporus, für die letzte Spielzeit 2021/22 wurde er jeweils nicht einmal als einsetzbarer Spieler gemeldet und hatte somit seit Januar 2020 kein Pflichtspiel mehr absolviert. Aktuell ist er vereinslos.

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