ONLY GERMANY Domenico Tedesco Spartak 2020imago images / ITAR-TASS

Russland: Hat Spartak-Trainer Domenico Tedesco einen Schiedsrichter geschlagen?

Domenico Tedesco, Trainer von Spartak Moskau, hat anscheinend einem Vierten Offiziellen mehrfach ins Gesicht gefasst. Das erklärte der Chef des Disziplinarkomitees des russischen Verbandes, Arhur Grigoryants.

Beim Moskauer Derby zwischen Spartak und Lokomotive am Donnerstag wurde Tedesco nach 42 Minuten auf die Tribüne verwiesen. Nach einem Elfmeterpfiff echauffierte sich der Ex-Schalke-Coach dermaßen, dass er von Schiedsrichter Sergei Lapochkin zunächst verwarnt und dann mit Gelb-Rot bestraft wurde.

Doch sein Platzverweis war wohl nicht alles. Wie Grigoryants gegenüber Sport Express erklärte, habe Tedesco dem Vierten Offiziellen Ivan Sidenkov mehrfach ins Gesicht gefasst: "Sidenkov im Stadion ins Gesicht zu langen - das ist absolut inakzeptabel." Russische Medien schreiben derweil teilweise nicht von einem Fassen, sondern von einer Ohrfeige beziehungsweise von einem Schlag. Grigoryants bezog sich laut seiner Aussage auf den Spielbericht von Schiedsrichter Lapochkin und sprach von einer "demütigenden" Aktion.

Russland: Tedesco für drei Ligaspiele gesperrt

Nach dem Spiel wollte Tedesco erst die Pressekonferenz boykottieren. Aus Respekt vor den Journalisten sprach er dann aber doch: "Ich bin schockiert über das heutige Spiel. Ich respektiere Schiedsrichter im Allgemeinen, aber ich möchte, dass sie auch unsere Arbeit respektieren." Vor dem Spiel gegen Lokomotive Moskau wurde Tedesco bereits viermal verwarnt.

Bereits am Freitag wurde Tedesco vor den Disziplinarausschuss geladen. Nach der Anhörung wurde er zu einer Geldstrafe in Höhe von 500.000 Rubel (rund 6250 Euro) verdonnert. Dazu darf Tedesco die nächsten drei Spiele nicht von der Bank aus leiten.

Laut russischer Medienberichte habe der Trainer beim Schiedsrichter angerufen und sich für sein Verhalten entschuldigt, was sich anscheinend strafmildernd auswirkte.

In den kommenden drei Ligaspielen wird sein Assistent Andreas Hinkel für ihn an der Seitenlinie stehen. Am 19. Juli im Pokal-Halbfinale gegen Zenit St. Petersburg darf Tedesco allerdings coachen, da die Sperre nur für die Liga eine Gültigkeit besitzt.

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