HINTERGRUND
Es waren bessere Zeiten damals an der Weser. Zweiter wurde Werder Bremen in der Bundesliga-Saison 2007/08, nur dem FC Bayern musste der vor einigen Wochen in die zweite Liga abgestiegene Traditionsklub den Vortritt lassen. Unter Trainerikone Thomas Schaaf spielten die Grün-Weißen begeisternden Offensivfußball - und der alles überragende Mann dabei: Ein damals 23-jähriger Brasilianer namens Diego Ribas.
Mit seiner technischen Brillanz eroberte der Spielmacher die deutsche Beletage im Sturm, seit er 2006 vom FC Porto nach Bremen gewechselt war. In jener Spielzeit 2007/08 gelangen ihm auf dem Weg zur Vizemeisterschaft 13 Tore und elf Vorlagen.
Diego: "Real Madrid wollte mich, wir haben gesprochen"
Kein Wunder also, dass Diego im Sommer 2008 einer der am heißesten gehandelten Namen auf dem europäischen Transfermarkt war. Die ganz Großen hatten ihn längst im Auge und wollten sich seine Dienste sichern. Unter anderem in der Verlosung: Real Madrid.
"Real Madrid wollte mich, wir haben gesprochen. Nach den Olympischen Spielen 2008 bin ich nach Madrid gefahren", verriet Diego viele Jahre später in einem Interview mit der Sport Bild . Er traf sich mit Reals damaligem Sportdirektor Predrag Mijatovic, der ihn zu sich nach Hause eingeladen hatte.
GettyNun könnte man meinen, dass man einem Klub wie den Königlichen gar nicht absagen kann. Doch Diego tat genau das: "Aber das Angebot war aus meiner Sicht nicht gut, es lag weit unter dem der anderen. So haben wir gar nicht weiter verhandelt“, erklärte er.
Diego: Ein Jahr später dann zu Juventus
Auch zu den anderen Vereinen, die er hier ansprach, wechselte Diego seinerzeit übrigens nicht. Stattdessen blieb er noch ein Jahr bei Werder, ehe er 2009 für 27 Millionen Euro zu Juventus Turin wechselte.
Bei den Italienern war Diego zwar Stammspieler und lieferte immerhin 16 Vorlagen und sieben Tore in 44 Einsätzen. Nach einer insgesamt enttäuschenden Saison für Juve mit Vorrunden-Aus in der Champions League und nur Platz sieben in der Serie A, kehrte Diego allerdings 2010 schon wieder nach Deutschland zurück und schloss sich dem VfL Wolfsburg an.
In seiner weiteren Laufbahn spielte er noch für Atletico Madrid und Fenerbahce, seit 2016 steht der mittlerweile 36-Jährige nun in der brasilianischen Heimat bei Flamengo unter Vertrag. Mit dem Traditionsverein aus Rio de Janeiro gewann er 2019 die Copa Libertadores.
