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Die Russen, die ihr Glück in der Bundesliga versucht haben

(rb) Moskau. Es gab schon einige russische Spieler, die sich in der Bundesliga versucht haben und sich einen Namen in Europa machen wollten. Manche konnten sich durchsetzen, während andere total in Vergessenheit geraten sind. Bei Pavel Pogrebnyak kann man sich noch nicht ganz sicher sein, wo die Reise hingeht, denn  seine Leistungen in Stuttgart sind bislang durchwachsen. Immerhin konnte er sich schon insgesamt dreimal in die Torschützenliste eintragen, doch man erwartet vom Ersatz von Mario Gomez noch einiges mehr. Goal.com stellt euch in chronologischer Reihenfolge jene russischen Spieler vor, die in der Bundesliga gespielt haben und wie es ihnen während ihrer Zeit in Deutschland ergangen ist.

Die ersten Russen (UdSSR) in der Bundesliga

Alexander Borodjuk war der erste Russe in der Bundesliga. 1989 ging er von Dynamo Moskau zu Schalke 04 und verhalf der Mannschaft mit seinen Toren zum Aufstieg in die 1. Bundeliga. Er blieb bis 1994 und spielte dann noch beim SC Freiburg und Hannover 96. Borodjuk ist aktueller Co-Trainer von Guus Hiddink in der russischen Nationalmannschaft.

Wladimir Liuty brachte es auf insgesamt 36 Bundesligaeinsätze für Schalke 04, den MSV Duisburg und den VfL Bochum. 1988 wurde er Olympiasieger. Danach ließ er seine Karriere bei deutschen Amateurmannschaften ausklingen.

Sergej Gorlukovic spielte von 1989 bis 1992  bei Borussia Dortmund und wurde mit dem BVB 1992 deutscher Vizemeister. Der Verteidiger lief für den BVB 44-mal auf und erzielte dabei einen Treffer bevor er zu Bayer Uerdingen wechselte und dort auf ähnliche Statistiken kam.

Die starken 90er

Valerij Schmarov spielte zwischen 1991 und 1994 für den Karlsruher SC  und erzielte in 81 Spielen zehn Treffer. Aktuell trainiert er den FCS 73 Woronesch in der dritten russischen Liga.

Sergej Kirjakow, der auch für den KSC von 1992 bis 1998 aktiv war, hatte seine große Zeit in Deutschland. Er zählt zu den prominentesten Russen, die jemals in der Bundesliga gespielt haben. In der Saison 1993/94 erreichte er mit Karlsruhe das Halbfinale im UEFA-Cup. Danach wechselte er zum Hamburger SV und später in die 2. Liga zu Tennis Borussia Berlin bevor er nach China ging. Es gibt noch eine weitere Parallele zu Schmarov. Er trainiert wie sein ehemaliger Mannschaftskollege einen russischen Drittligisten, Ruschi Orjol.

Stanislaw Tschertschessow, der Mann mit dem Schnauzbart, hütete von 1993 bis 1995 das Tor von Dynamo Dresden und kam dabei auf 57 Einsätze. Als der Klub zwangsabsteigen musste, wechselte der Torhüter nach Österreich zum FC Tirol Innsbruck, wo er 2002 seine Karriere beendete. Von Juni 2007 bis August 2008 war er Trainer bei Spartak Moskau, wurde aber aufgrund von Erfolglosigkeit beurlaubt.  

Ein weiterer Spieler, der noch viele Fans, vielleicht auch wegen seines Aussehens, in Erinnerung geblieben ist, ist Wladimir Bestschastnych, der1994 von Spartak Moskau zu Werder Bremen wechselte. In seiner ersten Saison hinterließ er einen ordentlichen Eindruck und traf in 29 Spielen zehn Mal. Doch danach konnte er seine guten Leistungen nicht wiederholen, verlor seinen Stammplatz und wechselte 1997 nach 56 Spielen zu Racing Santander. Nach fast einem halben Dutzend weiterer Stationen spielt er seit 2009 für Nischni Nowgorod in der zweiten russischen Liga.

Juri Sawitschew wechselte zur Saison 1994/95 aus Griechenland zum FC St. Pauli in die 2. Bundesliga und schaffte auf Anhieb mit dem Kiez-Klub den Aufstieg. Aufgrund von Verletzungen konnte er in seiner zweiten Saison nur drei Spiele absolvieren. Nach dem Abstieg aus der Bundesliga erzielte Sawitschew in 25 Spielen acht Treffer. Im Jahr 2000 musste er verletzungsbedingt seine Karriere beenden.

Igor Dobrowolski spielte bei der WM 1990 sowie den Europameisterschaften 1992 und 1996. Von 1996 bis 1999 spielte er mit Fortuna Düsseldorf in der 1. und 2. Bundesliga. Er trainiert mittlerweile die moldawische Nationalmannschaft.

Wladimir But zählte mit seinen zehn Jahren zu jenen russischen Akteuren, die am längsten in Deutschland aktiv waren. Seine Glanzzeit hatte er bei Borussia Dortmund mit dem Gewinn der Champions League im Jahr 1997. Weitere Stationen waren der SC Freiburg in der 2. Liga und Hannover 96.

Die enttäuschenden Kurzauftritte

Igor Schalimow hatte ein glückloses Gastspiel in Deutschland. In der Saison 1994/95 konnte der ehemaligen Nationalspieler in 21 Spielen keinen Treffer erzielen. 1999 verabschiedete er sich aus dem Profifußball und trainiert inzwischen die russische Frauen-Nationalmannschaft.

Mit Nikolai Pisarew spielte noch ein weiterer Russe beim FC St. Pauli. In der Saison 1996/97 konnte er in 21 Spielen vier Tore erzielen, aber den Abstieg der Hamburger nicht verhindern.

Denis Klujew, den wahrscheinlich nicht mehr viele Fans kennen, spielte von 1997 bis 1999 für Schalke 04. In dieser Zeit brachte es der talentierte Spieler auf 24 Spiele und erzielte dabei einen Treffer.

Vom neuen Jahrhundert bis in die Gegenwart

Dmitry Bulikin konnte sich bei Bayer Leverkusen nicht durchsetzen und wechselte nach nur 15 Einsätzen in zwei Jahren vergangenen Sommer zum RSC Anderlecht nach Belgien. Inzwischen ist er aber bei Fortuna Düsseldorf in der 2. Bundesliga gelandet.

Ivan Saenko spielte beim 1. FC Nürnberg, für den er 18 Tore in 83 Erstliga-Spielen erzielte. 2007 holte der Angreifer mit dem Club den DFB-Pokal, wechselte aber wieder in seine Heimat zu Spartak Moskau.

Der russische Stürmer Pawel Pogrebnyak, der 2008 mit Zenit St. Petersburg den UEFA Pokal gewann, ist bislang der letzte Russe und soll bei den Schwaben Mario Gomez ersetzten. Das gelang bis jetzt nur teilweise, aber die Situation ist auch sehr schwierig, weil der VfB in der Krise steckt und die ganze Mannschaft bisher eher enttäuscht hat. Dennoch ist es nach sieben Spieltagen noch zu früh, um die Leistung von Pogrebnyak zu beurteilen

Eure Meinung: Was sagt ihr zu den russischen Spielern, die bislang in der Bundesliga gespielt haben? Waren sie größtenteils erfolgreich oder würdet ihr sie eher als Flop bezeichnen?
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