Sokratis Papastathopoulos Borussia Dortmund

Die Defensive von Borussia Dortmund: Erstaunlich stabil


HINTERGRUND

Das 0:0 beim SC Freiburg war sicherlich nicht das, was die Verantwortlichen und die Fans von Borussia Dortmund erwartet hatten. Spielerisch war der BVB zwar klar überlegen, konnte diese Überlegenheit aber nicht in ein Tor ummünzen. Was an der berechtigten Kritik an der Offensive in diesem Spiel untergeht, ist aber die bis dato äußerst gute Defensivleistung der Mannschaft in dieser Saison. Nach vier Pflichtspielen haben die Schwarz-Gelben noch nicht ein Gegentor kassiert. Das soll auch in der Champions League gegen die Tottenham Hotspur so bleiben.

Tottenham: Pochettinos Bollwerk

Zu erwarten war die stabile Abwehr so nicht. In der Saisonvorbereitung stellte gerade die Defensive das größte Problem für den neuen Trainer Peter Bosz dar. Auch wenn er es selbst so nicht sah. "Ich bin damit nicht einverstanden, dass wir keine solide Verteidigung haben", sagte er einmal. Und das trotz der elf Gegentore, die seine Mannschaft in sieben Testspielen kassierte. Viele Experten sahen darin schon eine Weiterführung der großen Defensivprobleme der Vorsaison.

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Inzwischen hat sich die Hintermannschaft der Borussia aber stabilisiert. In den drei Bundesligaspielen ließ Dortmund jeweils kaum etwas zu und spielte stets zu null. Die Mannschaft setzt inzwischen die Vorgaben des neuen Trainers besser um und verhindert so, dass die Gegner gefährlich vor das BVB-Tor kommen. "Wenn Mittelfeldspieler und Stürmer ihre Arbeit nicht machen, bekommen die Verteidiger Probleme", erklärte Bosz die Schwierigkeiten.

Alle Spieler arbeiten in der Defensive mit

Das hat sich inzwischen geändert. Die Mittelfeldspieler und Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang pressen gut nach vorn und setzen die Gegenspieler so unter Druck. Die Abwehrspieler schieben derweil nach vorn und machen die Räume eng. Der BVB spielt dadurch sehr stabil in der Defensive - und hat mit Torhüter Roman Bürki zudem einen sicheren Rückhalt.

Schmelzer Dortmund Freiburg 090917Getty Images
Erneut lange verletzt: Marcel Schmelzer (Mitte)

Allerdings wird die Defensive in den kommenden Wochen auf eine harte Probe gestellt - vor allem vor dem ersten Champions-League-Spiel der Saison bei den Tottenham Hotspur. Der gerade erst zurückgekehrte Kapitän Marcel Schmelzer verletzte sich schwer und fällt lange aus. Am Sonntag gab der BVB nach einer Kernspintomografie bekannt, dass Schmelzer aufgrund eines Bänderteilrisses im Sprunggelenk mindestens sechs Wochen pausieren muss. Auch Marc Bartra steht in London wegen Adduktorenproblemen nicht zur Verfügung.

Toljan vor erstem BVB-Einsatz

Mindestens zwei Stammspieler werden also gegen die Spurs nicht mit von der Partie sein. Zumindest auf der Innenverteidigerposition kann Bosz mit Ömer Toprak planen, der seine Sache in seinen bisherigen Saisoneinsätzen gut machte. Auch auf der Schmelzer-Position kann Bosz mit dem jungen Franzosen Dan-Axel Zagadou einen Ersatz aufbieten, der sich bisher als achtbarer Vertreter hervortat.

Darum scheiterte Aubameyangs Tottenham-Transfer

Erstmals steht Bosz in London dann auch der Neuzugang Jeremy Toljan zur Verfügung, der genau für solche Fälle vor wenigen Tagen von der TSG Hoffenheim verpflichtet wurde. "Jeremy kann sowohl auf der rechten als auch auf der linken Abwehrseite spielen", sagte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc nach der Verpflichtung und lobte dessen Einsätze bei der U21-Nationalmannschaft im Sommer, als er die DFB-Mannschaft mit seinem Tor zum EM-Titel schoss.

Nun kann er ausgerechnet im Wembley sein erstes Gruppenspiel in der Champions League bestreiten. Für Toljan die vorläufige Vollendung seiner Träume, für den BVB die willkommene Absicherung für die kommenden Wochen. Denn mit seinem Wechsel hatte der BVB schon im Transfersommer einen starken Backup für mögliche Ausfälle während der Saison verpflichtet. Einer, der sich jetzt schon auszahlen könnte und dazu beitragen kann, die Stabilität in der BVB-Defensive beizubehalten.

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