FC Valencia ließ Vorkaufsrecht bei Cristiano Ronaldo verstreichen

Das riesengroße Talent von Cristiano Ronaldo war bereits in sehr jungen Jahren zu erkennen. 1997 verließ er im Alter von zwölf Jahren seine Heimat auf der Insel Madeira in Richtung der portugiesischen Hauptstadt Lissabon.

In der Jugendakademie von Sporting wurde an seinem sportlichen Erfolg gearbeitet, so gut, dass Ronaldo in der Saison 2002/03 in der ersten Mannschaft von Sporting regelmäßig zum Einsatz kam. Sein Talent mit unglaublichen Fähigkeiten blieb selbstverständlich europäischen Top-Klubs nicht verborgen. Der FC Liverpool, der FC Arsenal, Juventus Turin und der FC Barcelona buhlten um den jungen Portugiesen. Die besten Aussichten, sich Ronaldo zu angeln, hatte aber ein anderer Verein: der FC Valencia, damals noch eines der Schwergewichte in der Primera Division.

Scout Macia: "Ronaldo das Pferd, auf das man setzten sollte"

Beim bedeutenden Jugendturnier im französischen Toulon stach Ronaldo den beiden Valencia-Scouts Pep Claramunt und Eduardo Macia sofort ins Auge. Ronaldo spielte groß auf und führte Portugal zum Turniersieg. "Wir waren so beeindruckt wie selten von einem Spieler", verriet Macia 2016 der AS. "Ab dem ersten Moment wussten wir, dass er das Pferd ist, auf das man setzen sollte", so Macia, der Ronaldo sofort zutraute, einer der besten Fußballer der Welt zu werden.

Aus einem eher zufälligen Gespräch mit dem Bruder von Ronaldo-Berater Jorge Mendes erfuhren sie dann beim Verlassen des Stadions Erstaunliches: Der FC Valencia habe bereits eine Vorkaufsoption auf Ronaldo für rund fünf Millionen Euro, erzählte der Mendes-Bruder den beiden Talentspähern.

Ronaldo: Kein Deal wegen Machtkampf im Verein

Das Erstaunliche daran: Die Scouts des FC Valencia wussten davon gar nichts. Das hatte aber einen einfachen Grund: Wegen eines internen Machtkampfs wurde der Deal nicht offiziell über den FC Valencia abgewickelt, sondern über den damaligen Sportchef Javier Subirats. Der Deal mit dem Stichtag 30. Mai zum Ziehen der Option sah vor, dass Ronaldo und Ricardo Quaresma gemeinsam für zehn Millionen Euro zum FC Valencia wechseln.

CRISTIANO RONALDO SPORTINGGetty Images

Subirats hatte die Zusage des ehemaligen Valencia-Präsidenten Francisco Roig, der wieder der Boss des Vereins werden wollte, auch unter ihm als Sportchef arbeiten zu können. Es kam aber alles ganz anders: Zum neuen Präsidenten wurde nicht Roig, sondern Juan Batista Soler gewählt und der bereits ausgehandelte Deal kam nicht zustande - für Scout Claramunt unverständlich, da er auch mit den neuen Verantwortlichen hätte durchgezogen werden können.

"Mendes‘ Bruder sagte uns, dass die Vereinbarung wäre, dass er bei Valencia spielen soll und nicht für einen speziellen Präsidenten. Es war klar, dass dieser Junge für fünf Millionen Euro ein Schnäppchen gewesen wäre und ein gutes Geschäft auf kurze sowie lange Sicht. Es ist schade, dass ich die Summe nicht auf der Konto hatte, sonst hätte ich ihn selbst für Valencia gekauft", erzählte Claramunt.

Manchester United schlägt bei Ronaldo zu

Das Rennen um Ronaldo gewann schließlich Manchester United. Nach einem Freundschaftsspiel zwischen den Red Devils und Sporting im August 2003 war der damalige United-Trainer Alex Ferguson so begeistert von Ronaldo, dass er ihn sofort holen wollte. Wenige Tage nach dem Freundschaftsspiel wechselte Ronaldo für 17,5 Millionen Euro zu Manchester United.

Werbung