Es kann sehr schnell gehen im modernen Fußball: Vor einem Jahr wartete Carlos Soler noch auf sein Profi-Debüt in der ersten Mannschaft des FC Valencia. Knapp zwölf Monate später ist sein Name in Spanien in aller Munde – und Manchester United soll angeblich bereit sein, rund 50 Millionen Euro für den Mittelfeldmann auf den Tisch zu legen. Was hat Carlos Soler in der Zwischenzeit geleistet und gezeigt, um solch einen Aufstieg hinzulegen?
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Über allem steht der Erfolg der Mannschaft, der es Soler erst ermöglichte, auf sich aufmerksam zu machen. Der Klub, der vor anderthalb Jahren nur durch seine kuriosen Transferentscheidungen auffiel und unter Trainer Gary Neville zur Lachnummer der Liga wurde, ist auf einmal wieder aufgeblüht. Mit dem neuen Coach Marcelino belegen die Fledermäuse, wie die Akteure des Klubs genannt werden, den zweiten Rang hinter dem FC Barcelona – und sind nach zwölf Partien immer noch ungeschlagen. Als Stammspieler im Erfolgsteam immer mit dabei: Carlos Soler.
Der 20-Jährige darf meist auf der rechten Mittelfeldseite im 4-4-2-System ran und interpretiert seine Rolle sehr offensiv. Soler ist eher ein Vorbereiter als ein Vollstrecker, er glänzt mit viel Dynamik, einer guten Ballkontrolle und starken kurzen und langen Pässen. Gegen den Ball kann er dank seines robusten Körperbaus auch arbeiten, allerdings liegen seine Qualitäten vor allem im Spiel nach vorne.
Auf dem Flügel oder in der Zentrale
Bereits im vergangenen Sommer gab es großes Interesse von europäischen Top-Klubs an Soler, doch der verlängerte erst einmal seinen Vertrag im Mai um vier Jahre bis 2021. Angeblich soll die fixe Ablösesumme für ihn bei 80 Millionen Euro liegen, doch das schreckt einen Klub wie Manchester United nach englischen Medienberichten überhaupt nicht ab.
Bei den Red Devils könnte er nach dem geplatzten Deal, der Inter Mailands Ivan Perisic im Sommer ins Old Trafford bringen sollte, der von Jose Mourinho gewünschte Flügelspieler sein. Oder er könnte auch neben Paul Pogba, der zuletzt immer wieder verletzt ausfiel, eine kreative Option für die Zentrale sein. All das traut ihm wohl Mourinho zu – und die Beobachter aus Spanien können den Portugiesen nur in seiner Meinung bestätigen.
GOALMit acht Jahren kam Soler schon zum FC Valencia und spielte in den verschiedenen Jugendteams des Klubs auf verschiedenen Positionen – was nun seiner Vielseitigkeit zugutekommt. "Ich freue mich, dass ich bei dem Klub bleiben kann, den ich immer geliebt habe", erklärte Soler bei seiner Vertragsverlängerung. Die Liebe ist gegenseitig, denn auch die Fans freuen sich natürlich maßlos, dass ein Junge aus dem eigenen Klub den Sprung zum Stammspieler und Leistungsträger geschafft hat.
Valencia vielleicht zum Verkauf gezwungen
Wirklich weg will Soler aber trotz des angeblichen Interesses aus Manchester gar nicht. Doch vielleicht muss er weg: Die finanzielle Situation der Fledermäuse ist weiterhin angespannt. Bereits drei Jahre in Folge machte der Klub ein großes Minus, insgesamt 70 Millionen Euro fehlen dem Verein allein in der jüngeren Vergangenheit. Da würde ein lukratives Angebot eines Klubs wie Manchester United durchaus gelegen kommen, um auf einen Schlag viel Geld einzunehmen. Doch das wissen natürlich auch die Engländer – und deswegen dürfte eine Ablösesumme in Höhe von 50 Millionen Euro deutlich realistischer als die vertraglich festgehaltenen 80 Millionen Euro sein.
Ist Carlos Soler diese Summe wert? Vor einem Jahr noch wäre die Antwort ein klares 'Nein' mit hochgezogenen Augenbrauen und einem müden Lächeln gewesen. Doch inzwischen haben sich nicht nur die Beträge, die auf dem Transfermarkt den Besitzer wechseln, explosionsartig entwickelt. Auch Carlos Soler hat sich explosionsartig entwickelt, der FC Valencia ebenfalls. Es sollte in jedem Fall niemanden wundern, wenn der Mittelfeldspieler weiter von sich reden macht – und im kommenden Jahr auf einmal für viel Geld zu einem absoluten Top-Klub geht.