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Kommentar zur Saison von Borussia Dortmund: Gräme dich nicht, BVB


KOMMENTAR

Hätte die Saison am 34. Spieltag noch zehn, zwanzig Minuten länger gedauert, dann wäre Borussia Dortmund vielleicht noch aus den Champions-League-Rängen gestolpert. Zu anfällig, lethargisch und harmlos präsentierte sich ein orientierungsloser BVB - nicht nur in diesem letzten Saisonspiel, sondern in zwei Dritteln der Spielzeit.

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All dies trug sich am 12. Mai zu, allerdings vor einem Jahr. Dortmund verlor damals 1:3 in Hoffenheim und würgte sich dank drei Toren Vorsprung regelrecht zum Minimalziel Königsklasse.

Die Ernüchterung bei Spielern und Fans war angesichts der Art und Weise groß, auch wenn die Verantwortlichen versuchten, die Qualifikation für die CL als Erfolg zu verkaufen.

Anspruch gerecht geworden - die wichtigste BVB-Nachricht

Auf dem Papier war sie das auch, doch viel war zuvor zu Bruch gegangen - innerhalb einer marodierenden Mannschaft und besonders im Verhältnis zu den eigenen Anhängern. 372 Tage später demonstrieren Team und Fanblock nach dem Sieg in Gladbach gemeinsam hüpfend und singend, wie nah sie sich wieder gekommen sind. Der Schulterschluss hat geklappt, man befindet sich auf einem guten Weg zurück zur einstigen Einigkeit.

Die Dortmunder haben in der nun abgelaufenen Spielzeit ziemlich überraschend eine starke Saison gespielt, die die Spannung in der Bundesliga nach zehn Jahren Pause mal wieder bis zum letzten Spieltag ausdehnte. Der BVB traf im vergangenen Sommer viele richtige (Personal-)Entscheidungen, die dieses Showdown-Szenario im Duell mit dem FC Bayern letztlich Realität werden ließen.

2019-05-18-dortmund(C)Getty Images

Dortmund hat sich erfolgreich erneuert und ist seinem Anspruch als zweiter Leuchtturm des deutschen Fußballs, wie es Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke gerne ausdrückt, wieder gerecht geworden. Das ist nun, unmittelbar nach Ablauf der Saison 2018/19, keine bahnbrechende Nachricht mehr - unter dem Strich ist es aber die wichtigste für den Klub.

BVB hat mehr gewonnen als verloren

Selbstverständlich wäre sogar mehr drin gewesen, an zwei Dritteln der Spieltage führte der BVB die Tabelle mit bisweilen neun Punkten Vorsprung an. Und selbstverständlich gab man die Möglichkeit, die "Sensation" (Sportdirektor Michael Zorc) in dieser Saison zu schaffen und den Meistertitel zu holen, in der Rückrunde leichtfertig aus der Hand.

Die Enttäuschung, die man in Dortmund aufgrund der verpassten Chance verspürt, darf und muss real sein und sich deshalb auch als solche anfühlen.

Dies kann jedoch nur für den Moment gelten. Sehr bald sollten Verein wie Fans vielmehr stolz darauf sein, den Hebel nach dem tristen und ungewöhnlich emotionslosen Vorjahr auf mehreren Ebenen umgelegt und die Weichen für eine hoffnungsvolle Zukunft gestellt zu haben. Denn letztlich bleibt trotz des in Anführung unglücklichen Saisonverlaufs unumstößlich: Der BVB hat in diesem Jahr mehr gewonnen als verloren.

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