HINTERGRUND
Tattoos haben bei Fußballern – und nicht nur bei denen – oft eine spezielle Bedeutung. Leroy Sane vom FC Bayern München hat sich beispielsweise selbst verewigt: Er hat sich für einen wichtigen Moment seiner Karriere entschieden, der nun auf seinem kompletten Rücken zu sehen ist. Sanes Tattoo ist sein Torjubel nach dem ersten Champions-League-Tor für Manchester City. Ein Treffer in der Königsklasse, auf der größtmöglichen Bühne im Vereinsfußball.
Marc Brasnic vom 1. FC Düren hat auch einige Tattoos. Auf seinen Knien gibt es "Good Vibes" zu lesen – also, frei übersetzt: gute Laune, gute Stimmung, einfach Spaß. Kein besonderer Moment einer Weltkarriere, sondern, bezogen auf den Fußball, die pure Freude am Kicken. Weiter weg von Sanes Tattoo geht es von der Aussage her fast nicht – und doch gehören Sane und Brasnic schon seit Jahren zusammen, denn sie sind sehr gute Freunde. Und am Mittwoch stehen sich ihre beiden Mannschaften in der ersten Runde des DFB-Pokals in der Münchner Allianz Arena gegenüber (20.45 Uhr im LIVE-TICKER). Brasnic und Sane werden sich wiedersehen, wenn auch nicht auf dem Platz, denn der neue Bayern-Star fehlt wegen einer Knieverletzung.
Brasnic: Regelmäßiger Kontakt mit Sane
"Wir haben immer zusammen gespielt, waren immer zusammen auf dem Platz", erinnert sich Brasnic bei Sky an die gemeinsame Zeit, die in der U13 von Bayer Leverkusen begann. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Freizeit verstand sich das Duo bestens. "Er war manchmal bei mir zuhause und ich bei ihm", erklärt Brasnic. Erst nach drei Jahren trennten sich die Wege, denn Sane wechselte zum FC Schalke 04, wo er schließlich richtig durchstartete. "Aber der Kontakt ist geblieben", sagt der Dürener Stürmer, der dem Bayern-Neuzugang regelmäßig schreibt: "Über Fußball aber nicht, weil wir ein bisschen Abstand davon haben wollen", berichtet er.
imago images / Otto KrschakQuelle: imago images / Otto Krschak
Dabei hätte auch Brasnic schon einiges aus seiner Laufbahn zu erzählen: Nachdem er bei Bayer Leverkusen nicht den Durchbruch geschafft hatte, wechselte er zum SC Paderborn – und erlebte dort eine turbulente Saison mit vier verschiedenen Trainern. Bei Fortuna Köln und Viktoria Köln kämpfte Brasnic anschließend mit Verletzungen, in Erfurt ging der Klub in die Insolvenz, beim Berliner AK klappte es nicht für den Angreifer. "Man kann also sagen: Vieles in meiner Karriere lief nicht so prickelnd", gesteht der erst 23-Jährige bei dfb.de.
Beim ambitionierten Fünftligisten in Düren ist es seit dem Sommer ein weiterer Neuanfang für Brasnic – und mit dem Auftritt beim großen FC Bayern gibt es für ihn gleich ein Highlight. Dass es ihm die Laune verhagelt, wenn ihm in der Allianz Arena deutlich wird, dass er es ähnlich wie Sane in die Champions League hätte schaffen können, glaubt Brasnic nicht. "Ich freue mich für all meine ehemaligen Mitspieler, die es nach ganz oben geschafft haben", beteuert er.
"MIr ist wichtig, dass meine Familie, meine Frau und meine Tochter, gesund sind. Von daher passt alles", ergänzt er. "Good vibes" halt.


