KOMMENTAR
Bayern München steht in den kommenden Jahren ein großer Umbruch bevor, Xabi Alonso und Philipp Lahm beenden im Sommer ihre Karriere. Und auch die Tage von Arjen Robben und Franck Ribery neigen sich beim deutschen Rekordmeister dem Ende entgegen. Als möglicher Neuzugang wird immer wieder Julian Brandt von Bayer Leverkusen gehandelt.
Während die Bild-Zeitung bereits von einer mündlichen Einigung zwischen dem 20-Jährigen und dem Klub von Carlo Ancelotti berichtet hatte, dementierte Vater und Berater Jürgen Brandt im kicker umgehend. "Das ist eine Falschmeldung. Julian war nie in der Situation, sich entscheiden zu müssen oder zu wollen, und hat sich dementsprechend auch nicht entschieden."
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Die Verträge von Robben und Ribery in München laufen noch bis 2018, weitere Zukunft nicht geklärt. Und obwohl die beiden Flügelflitzer in ihrer aktuellen Form nicht aus der Mannschaft wegzudenken sind, müssen die Bayern langfristig planen. Brandt ist dabei genau ein solcher Spieler, der perfekt in das Anforderungsprofil des FC Bayerns passen würde. Jung, schnell, dribbelstark, torgefährlich, flexibel.
Der Wechsel, sollte er denn stattfinden, wäre der logische Schritt - für beide Seiten. Die Bayern brauchen dringend einen Nachfolger für ihre scheidenden Superstars - weder Douglas Costa noch Kingsley Coman - dessen endgültige Verpflichtung sich weiter hinzieht - konnten die übergroßen Fußstapfen bislang auf konstant hohem Niveau ausfüllen.
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Dass jene Edeltechniker zudem extrem verletzungsanfällig sind, ist ein weiterer entscheidender Punkt. Thomas Müller ist in der Zentrale besser aufgehoben, womit man mit Ribery, Robben, Costa und Coman aktuell jede Außenbahn doppelt besetzt hat. Angesichts der extremen Belastung und der einzukalkulierenden Ausfälle würde ein Wechsel aus Sicht der Münchner absolut Sinn ergeben.
Ob nun im Sommer oder 2018 sei mal dahingestellt, aber Brandt gehört die Zukunft. Mit seinen 20 Jahren verfügt er bereits über die Erfahrung von 90 Bundesliga- und 20 Champions-League-Spielen, kann neben der bevorzugten linken Seite auch auf rechts und im Zentrum eingesetzt werden. Und auch für Brandt selbst, fünfmaliger deutscher A-Nationalspieler, ist ein Wechsel sinnvoll.
Der Reputation der Bayern-Spieler ist groß, auch was den DFB anbelangt. Mal abgesehen von Borussia Dortmund gibt es wohl kaum einen Verein in der Bundesliga, bei dem sich der gebürtige Bremer sportlich verbessern würde. Geht es um reine Titel, dann kommt ein junger aufstrebender deutscher Nationalspieler an einem Transfer an die Isar ohnehin nicht vorbei.
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Die Meisterschaft scheint auf Jahre hin durch die Münchner abonniert zu sein, und auch im internationalen Geschäft ist aus der Bundesliga auf lange Sicht gesehen wohl nur Bayern ernsthaft konkurrenzfähig. Für Brandt steht der nächste Schritt in seiner Karriere bevor, und die Situation könnte nicht besser sein als im Moment: Brandt ist bereits ein gestandener Spieler mit exzellenten Zukunftsaussichten.
Und in München bietet sich dem Youngster eine Chance, die er vielleicht nie wieder bekommen wird. Beim derzeit vielleicht besten Klub der Welt wird über absehbare Zeit ein Stammplatz auf der Außenbahn frei. Und auch für die Bayern wäre der Spieler ein absolutes Schnäppchen - bei einer kolportierten Ausstiegsklausel in Höhe von rund 20 Millionen Euro im Jahr 2018. Ein Wechsel wäre also nur logisch.




