Marco Reus Borussia Dortmund TSG Hoffenheim 1216Getty

Borussia Dortmund und das Spiel um die Millionen


HINTERGRUND

Interessanter könnte die Ausgangslage zwischen Borussia Dortmund und der TSG Hoffenheim kaum sein. Und weniger Zündstoff könnte das Spiel kaum bieten. Es geht um Millionen Euro für beide Vereine - und einen längeren Sommerurlaub. Es geht drei Spieltage vor Ende der Saison um die direkte Champions-League-Qualifikation in der Bundesliga-Endtabelle. Es ist ein Top-Duell, "das absolute Endspiel um Platz drei", wie Marco Reus es ausdrückte.

Isak-Transfer: Ex-Klub bestraft

Sportlich würden sich einige in Fußball-Deutschland sicherlich wünschen, dass die Tabellensituation auch nach der Partie im Dortmunder Stadion so bleibt, wie sie aktuell ist. Die TSG Hoffenheim steht mit einem Punkt Vorsprung auf Borussia Dortmund auf dem dritten Platz.

Nagelsmann will nicht in die Qualifikation

Der BVB müsste, Stand jetzt, in die Qualifikationsrunde - und hätte dort sicherlich größere Chancen auf die Gruppenphase als die Hoffenheimer, die noch keine Europapokalteilnahme vorzuweisen haben und dementsprechend einen schweren Gegner bekommen könnten. Der BVB würde aufgrund der Ergebnisse der vergangenen Jahre einen leichteren Gegner bekommen. "Die Qualifikation wäre für den BVB leichter als für uns. Wir können schon ein Brett bekommen. Aber für den Klub wäre das ja auch nicht schlecht", sagte TSG-Trainer Julian Nagelsmann kürzlich.

CHRISTIAN PULISIC BORUSSIA DORTMUND JEREMY TOLJAN HOFFENHEIM GERMAN BUNDESLIGA 16122016
Umkämpft: Im Hinspiel lieferten sich Christian Pulisic (Mitte) und Jeremy Toljan ein heißes Duell

Darauf wollen sie sich in Dortmund allerdings gar nicht erst einlassen. Platz drei und die direkte Champions-League-Qualifikation ist das große Ziel. "Wir dürfen uns keinen Ausrutscher mehr erlauben", hatte Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln am vergangenen Wochenende (0:0) gesagt.

Aubameyang: Party-Trip nach Mailand

Das Unentschieden war nicht eingeplant, doch der BVB hat weiterhin alles in der eigenen Hand. "Es ist für alle toll, wenn der Dritte gegen den Vierten spielt. Das Gute ist, dass wir es noch in der eigenen Hand haben", sagte Mittelfeldspieler Gonzalo Castro. Drei Siege in den verbleibenden drei Spielen - und am Ende der Saison winkt Platz drei. Der garantiert mit zwölf Millionen Euro (gegenüber 2,4 Millionen Euro) das deutlich höhere Startgeld und deutlich weniger Terminstress. Denn anstatt schon Mitte August wieder im internationalen Wettbewerb anzutreten, würde man erst im September in der Gruppenphase starten. Aufgrund der Asienreise der Dortmunder im Sommer ein erstrebenswerter Vorteil.

Freie Zeit für die BVB-Spieler

Und dafür machen sie in Dortmund aktuell viel. Die Mannschaft bekam nach dem Remis gegen Köln zwei Tage frei. Einige nutzen die Zeit für Kurzurlaube. Pierre-Emerick Aubameyang etwa flog zu seiner Familie nach Mailand, um dort ein wenig auf Partys abzuschalten. Roman Weidenfeller zog es mit seiner Frau Lisa nach Ibiza und Christian Pulisic nutzte die Zeit, um bei alten Kollegen der U19 vorbeizuschauen.

"Es ist wichtig, dass wir durchschnaufen. Wir haben einige angeschlagene Spieler, die regenerieren müssen. Der Monat war sehr anstrengend, mit außergewöhnlichen Geschichten", begründete BVB-Trainer Thomas Tuchel die Maßnahme. Seit gestern sind die Spieler wieder in Dortmund und bereiten sich auf das Top-Duell vor.

Nagelsmann schiebt Druck dem BVB zu

Die Pause dürfte den Spielern gutgetan haben. Sie hatten im April einen wahren Marathon-Monat. Neun Spiel in 30 Tagen - und dann noch der Angriff auf das Leben der Spieler vor dem Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen die AS Monaco. Tuchel ist zuversichtlich, dass die kurze Pause geholfen hat. "Wir haben die Form und die Mentalität, uns einen Heimsieg gegen Hoffenheim zuzutrauen. Wir werden bereit sein", sagte er. Einfacher ausgedrückt: Der BVB will die TSG zuhause schlagen.

Einfach wird das bestimmt nicht. Im Hinspiel holten die Borussen ein Remis in Hoffenheim - in der Vergangenheit hatte der BVB aber Probleme gegen Nagelsmanns System. Deshalb ist dieser zuversichtlich für Samstag (15.30 Uhr im LIVE-TICKER ): "Der Druck liegt beim BVB. Der Anspruch des Klubs, Heimspiel, seit 35 Spielen zu Hause nicht verloren, Kulisse, Transfer-Ausgaben. Wir müssen nicht, aber wir wollen. Der BVB will und muss auch." Ob er auch kann, wird sich dann am Samstag zeigen.

Werbung

ENJOYED THIS STORY?

Add GOAL.com as a preferred source on Google to see more of our reporting

0