Beto Udinese CalcioGetty Images

Beto: Vor drei Jahren noch bei Kentucky Fried Chicken, nun acht Tore in der Serie A

Vom Tellerwäscher zum Millionär? Gerne wird dieses Bild herangezogen, um zu vermitteln, dass auch wirklich jeder den Aufstieg zu Reichtum und Wohlstand schaffen oder sich einfach nur seinen Lebenstraum erfüllen kann. Meist ist der Vergleich eher metaphorisch gemeint, im Falle des portugiesischen Stürmers Beto allerdings kommt das Bild der Realität schon sehr nah.

Beto ist 24 Jahre alt und spielt seit vergangenem Sommer beim italienischen Serie-A-Klub Udinese Calcio. Mit acht Treffern in der laufenden Saison ist er der beste Liga-Torschütze seines Klubs - vor einem gewissen Gerard Deulofeu, einstiges Supertalent des FC Barcelona. Doch Beto ist - anders als sein spanischer Mannschaftskollege etwa - keiner der jungen Spieler, die es durch die Nachwuchsmannschaften großer Klubs geschafft haben. Noch vor wenigen Jahren sah sein Leben ganz anders aus.

Beto: Zwischen Amateurfußball und KFC

Damals spielte er in Portugal beim Amateurklub URD Tires und arbeitete nebenbei bei der Fast-Food-Kette Kentucky Fried Chicken, kurz KFC, um über die Runden zu kommen. "Es war ein schönes Leben", hält Beto im Gespräch mit DAZN aber dennoch fest: "Ich habe bei KFC gearbeitet, es war gut."

Mit Profifußball hatte Betos Leben damals nichts zu tun. Zwar verbrachte er zwischen 2011 und 2012 mal ein Jahr bei Benfica Lissabon in der Jugend, doch schnell zog es ihn in das kleine Örtchen Tires zurück. Den Traum, einmal mit Fußball sein Geld verdienen zu können, gab er aber nie auf. "Ich habe immer daran geglaubt, Fußballprofi werden zu können. Ich wollte es", schildert Beto.

Beto Udinese CalcioGetty Images

Seine damaligen Mitspieler taten diese Ambitionen allerdings als kühne Träumereien ab. "Meine Mannschaftskameraden haben nicht daran geglaubt, vielleicht nur zwei von ihnen. Sie sagten zu mir: 'Beto, es ist hart, es ist unmöglich.' Dann bin ich zu Portimonense gegangen und sie haben ihre Meinung geändert", erklärt Beto.

Beto: Statt Hähnchen grillte er nun Abwehrspieler

2018 verließ er den Amateurklub aus Tires zunächst und wechselte zum 50 Kilometer entfernten CO Montijo, der immerhin in der dritten portugiesischen Liga beheimatet war. Ein weiteres Jahr später ging es zu besagtem Erstligisten SC Portimonense. In der U23 des Klubs grillte er plötzlich keine Hähnchen mehr, sondern die gegnerischen Abwehrspieler. In 22 Spielen in der U23-Liga Portugals erzielte er 13 Tore, der Lohn war die Beförderung in den Profikader.

Und auch dort traf er weiter zuverlässig. In der vergangenen Saison kam er 30-mal im portugiesischen Oberhaus zum Einsatz und netzte elfmal. Diese Zahlen riefen Udine auf den Plan, die Beto mit einer Kaufpflicht zunächst ausliehen. Nun hatte Beto den Schritt in eine europäische Topliga geschafft - und das nicht nur als Mitläufer, sondern als Leistungsträger seines Klubs.

Seine Vergangenheit hat er allerdings nicht hinter sich gelassen, im Gegenteil. "Wenn ich nach Hause fahre, dann gehe ich immer zu dem KFC, um meine Freunde zu treffen", sagt Beto. Dort, wo er einst seinen Lebensunterhalt verdiente, ehe er den Weg vom Tellerwäscher in Richtung Millionär ging.

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