Berater im Fußball: Gehalt, was sie machen und wie man ein Spielervermittler wird

Hinter jedem großartigen Spieler im modernen Fußball steht ein Berater, der alle Fäden zusammenhält. So viel ist sicher.

Von Cristiano Ronaldo bis Lionel Messi, von Neymar bis Mohamed Salah: Bei all diesen Stars führen Berater im Hintergrund wichtige Arbeit aus und versuchen alles, um die besten Deals für ihre Klienten auszuhandeln.

Film- und Fernsehdarstellungen von Agenten wie Jerry Maguire (mit Tom Cruise in der Hauptrolle) und die HBO-Serie Ballers haben die Attraktivität des Berufs in den letzten Jahrzehnten erhöht, ganz zu schweigen vom Prestige der Arbeit mit den größten Stars des Sports.

Das Berater-Business kann zweifellos sehr lukrativ sein. Aber es herrscht auch ein enormer Wettbewerb und man muss ganz bestimmte Fähigkeiten mitbringen, um als Spieleragent erfolgreich zu sein.

Falls Du darüber nachdenkst, Fußball-Berater zu werden, kannst Du Dir hier bei GOAL einen Überblick verschaffen, was Du dafür benötigen würdest.

Was ist ein Fußball-Berater?

Im Fußball ist ein Berater ein Repräsentant und Vermittler, der im Interesse eines Spielers oder mehrerer Spieler handelt. Zu den Hauptaufgaben eines Beraters gehören:

  • Verträge aushandeln mit dem Ziel, den bestmöglichen Output für seinen Spieler zu erhalten
  • Lukrative Werbe- und Sponsorendeals einfädeln
  • Auftritte in TV, Radio und den Sozialen Medien organisieren
  • Journalisten Zugang zu Interviews mit dem Spieler oder Zeitungskolumnen des Spielers vermitteln

Die Berater kümmern sich nicht nur um die finanziellen Angelegenheiten, sondern manchmal auch um die Öffentlichkeitsarbeit des Spielers, indem sie Interviews organisieren und dessen Social-Media-Accounts pflegen.

Jorge MendesGetty

Neben dem geschäftlichen Part bauen manche Berater mit ihren Spielern auch tiefgründigere persönliche Beziehungen auf. Sie können sogar zu engen Freunden der Stars werden, die in Zeiten persönlicher Krisen mentale Unterstützung leisten.

Zwar gibt es auch viele Berater, die alleine arbeiten, der häufigere Fall ist jedoch, dass ein Agent Teil einer ganzen Beraterfirma ist, die sich um hunderte von verschiedenen Spielern kümmert.

Manchmal handeln auch Familienmitglieder als Berater eines Spielers, häufig vor allem in den frühen Phasen einer Karriere.

Fußball: Wie wird man Berater?

Es ist ein herausfordernder Job - man sollte sich also nicht leichtfertig darauf einlassen, eine Karriere als Fußball-Berater aufzubauen.

Es gibt keine Ausbildung, keine Kurse oder Prüfungen, die man absolvieren muss, um Fußball-Berater zu werden. Dennoch sollte man zunächst einmal ein breites Wissen und Verständnis von Vertragsrecht und Business-Management besitzen. Eine höhere Ausbildung ist also ein guter Grundstock.

Es gibt keine FIFA-lizenzierten Berater oder ähnliches. Vielmehr vertraut der Weltverband bei der Erteilung von Lizenzen und der Überwachung der Spielervermittler den einzelnen Verbänden.

Um ein offizieller Berater oder Spielervermittler zu werden, muss man als solcher bei den Verbänden der jeweiligen Länder, in denen seine Spieler arbeiten, registriert sein.

In England zum Beispiel, wo die FA den Prozess der Registrierung regelt, müssen Berater-Anwärter einen sogenannten "Guter Charakter und guter Ruf"-Test absolvieren. Zudem wird ihr Strafregister überprüft.

Außerdem muss man für die Registrierung in England 500 Pfund bezahlen, später werden pro Jahr weitere Zahlungen in Höhe von jeweils 250 Pfund für die Lizenz fällig.

Fußball-Berater, Gehalt: Wie viel verdient ein Spielervermittler?

Wie viel ein Berater verdient, hängt komplett davon ab, wie viele und welche Spieler er vertritt.

Agenten erhalten eine Provision (normalerweise liegt diese bei etwa zehn Prozent) von den Athleten, die sie beraten. Ein Berater, der Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo zu seinen Klienten zählt, kann also sehr viel Geld verdienen.

Laut Sports Management Worldwide kann ein Berater pro Premier-League-Spieler, den er berät, ein jährliches Gehalt von 1430 Euro bis hin zu gut 650.000 Euro beziehen. Für Berater von MLS-Profis reicht diese Spanne von 1300 US-Dollar bis hin zu 260.000 US-Dollar.

Natürlich verdienen manche Berater also mehrere Millionen pro Jahr, das ist jedoch ein sehr exklusiver Klub.

Fußball: Was ist ein Super-Berater?

"Super-Berater" ist ein Terminus, der für einen Spieleragenten benutzt wird, der in seinem Job sehr effizient ist und daher sehr hohe Geldbeträge verdient. Dadurch hat ein "Super-Berater" auch einen entsprechend hohen Einfluss.

Sie verfügen im Regelfall über ein umfangreiches Kunden-Portfolio, zu dem die größten Stars und damit die Bestverdiener des Spiels zählen.

Ihr Kundenstamm und ihre Reputation in Verbindung mit ihrem Verhandlungsgeschick und ihren Kontakten machen sie für Klubs zu mächtigen - und manchmal schwierigen - Vertragspartnern.

In den letzten Jahren sprach man als "Super-Berater" zum Beispiel von Jorge Mendes (der Jose Mourinho zu seinen Klienten zählt), Mino Raiola (der unter anderem zuständig für Zlatan Ibrahimovic oder Paul Pogba war) und Jonathan Barnett (Gareth Bale und Jesse Lingard).

Fußball: Wie findet man einen Berater?

Das Fußballgeschäft ist gespickt mit Beratern und Berateragenturen, die gerne Verbindungen zu Spielern knüpfen wollen. Man muss also wahrscheinlich nicht lange suchen, um einen Berater zu finden.

Dennoch kommt es vor, dass ein vertragsloser Spieler ohne Vermittler da steht, was bei der Suche nach einem neuen Klub und dem Aushandeln eines neuen Vertrages für Probleme sorgen kann.

Glücklicherweise gibt es rund um den Globus aber zahlreiche Agenturen, die man schlichtweg kontaktieren muss, um ein Treffen mit ihnen auszumachen und dabei auszuloten, ob man eine Zusammenarbeit eingehen will.

Zu den größten Berateragenturen im Fußball gehören zum Beispiel Gestifute, Triple S Sports sowie Entertainment and Stellar Football. Es gibt aber noch unzählige weitere, die man kontaktieren kann.

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