Benjamin Pavard, FranceGetty

Benjamin Pavard: Das NxGn-Talent, das bei Frankreich an seinem Ruf arbeitet


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"Rechtsverteidiger, Innenverteidiger, Linksverteidiger - für mich ist das alles dasselbe", sagt Benjamin Pavard. "Man muss einfach verteidigen können. Ich bin auf all diesen Positionen glücklich", fügt er hinzu.

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Die meisten Spieler würden diese Rolle des Lückenfüllers nicht unbedingt gerne spielen, aber die Vielseitigkeit, die Pavard mitbringt, hat ihn im zarten Alter von 22 Jahren nun auf die größte Bühne geführt, auf der es um den größten Titel des Weltfußballs geht.

Pavard war eine der Überraschungen, als Frankreich-Coach Didier Deschamps seinen 23 Mann starken Kader für die WM 2018 in Russland präsentierte. Es war erwartet worden, dass der Mann vom VfB Stuttgart nicht viel spielen sollte, sondern hinter Djibril Sidibe der Ersatzmann auf der rechten Seite ist. Doch weil dem Monaco-Akteur die nötige Fitness fehlte, durfte Pavard schon beim knappen Auftakterfolg gegen Australien ran.

Seit dem Stotterstart gegen die Socceroos hat sich die Deschamps-Truppe allerdings stetig verbessert. Um das Zusammenspiel und die Kompaktheit zu stärken, brachte der Les-Bleus-Coach Blaise Matuidi auf dem Flügel und ließ mit Pavard und Atletico Madrids Lucas Hernandez zwei eher konservative Außenverteidiger spielen anstelle der offensiv gefährlicheren Sidibe und Benjamin Mendy.

Den sagenhaften Aufstieg von Pavard hatte vor zwei Jahren, als er Lille verließ, niemand vorausahnen können. Seine Entscheidung, seinen Jugendklub zu verlassen, hat sich für Pavard allerdings mehr als ausgezahlt. Zuvor war er mehrfach zwischen der ersten und zweiten Mannschaft der Dogues hin- und hergeschoben worden.

Sergio Aguero and Benjamin PavardGetty

Da er in der Ligue 1 im Stade Pierre-Mauroy nur selten zum Einsatz kam, entschied sich Pavard mutig für den Schritt in ein anderes Land - und ging zum VfB Stuttgart in die zweite Liga, denn der Klub war zum ersten Mal nach 41 Jahren wieder abgestiegen.

Sein Wechsel sorgte verständlicherweise für fragende Blicke in seinem Heimatland. Aber der Schritt brachte schnell Erfolg: Stuttgart schaffte sofort den Wiederaufstieg in die Bundesliga und landete in der vergangenen Saison auf dem siebten Tabellenplatz. Und dabei spielte Pavard eine entscheidende Rolle.

"Einige Leute haben gesagt, dass es mit meiner Karriere nicht weitergeht, weil Stuttgart in der zweiten Liga gespielt hat, als ich dorthin gegangen bin. Aber es hat alles gut gepasst", sagte Pavard bei Goal. "Ich habe große Fortschritte als Spieler gemacht. Ich bin Stammspieler und laufe für einen Top-Klub in Deutschland auf, in ausverkauften Stadien. Alles läuft gut", fügte der Franzose hinzu.

In der Aufstiegssaison spielte Pavard noch als Innenverteidiger, Rechtsverteidiger oder im zentralen Mittelfeld, doch unter dem neuen Coach Tayfun Korkut sicherte er sich einen Platz in der Abwehrzentrale.

Die Kontinuität auf einer Position half dem elfmaligen französischen Nationalspieler, der in Stuttgart seine Technik am Ball präsentierte und zeigte, dass er als Defensivmann Aktionen des Gegners hervorragend vorausahnen kann. Mit seinen Auftritten sorgte er dafür, dass auch andere europäische Top-Klubs auf ihn aufmerksam wurden. Und die Anzahl der interessierten Vereine dürfte durch seine Leistungen bei der WM in Russland nicht geringer geworden sein.

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"Wir werden mit ihm über seine Zukunft reden, wenn er zurück ist", sagte Stuttgarts Sportdirektor Michael Reschke der offiziellen Bundesliga-Website. "Wir gehen davon aus, dass er in der nächsten Saison für Stuttgart spielt und dass er danach zu einem der besten sechs oder acht Vereine in Europa gehen wird. Aber wir werden alles daran setzen, ihn davon zu überzeugen, dass er in Stuttgart weitermacht, denn er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns", fügte er hinzu.

Es bleibt abzuwarten, ob Stuttgart den Himmelsstürmer über den Sommer hinaus halten kann. Pavards Entwicklung beim VfB, kombiniert mit seinen Leistungen im Nationaltrikot, die von seinem Traumtor im Achtelfinale gegen Argentinien gekrönt wurden, deuten darauf hin, dass er über kurz oder lang für einen der Top-Vereine Europas auflaufen wird.

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