BEN WHITE ENGLANDGetty Images

Jahrelang Antibiotika und Monate im Krankenhaus: Die schwere Anfangszeit von Englands Ben White


HINTERGRUND

Das Bild eines Profi-Fußballers ist ein klares: Ein körperlich fitter und austrainierter Athlet gibt alles, um die Ziele seiner Mannschaft zu erreichen. Genau dieses Bild gibt auch Benjamin White ab, wenn man ihn bei seinem Klub Brighton beobachtet. Dabei hätte seine Karriere-Geschichte auch ganz anders ausgehen – sprich: gar nicht erst starten – können. Und nicht als Überraschungsberufung sogar in Englands EM-Kader geführt.

Als Ersatz für den verletzten Trent Alexander-Arnold wurde White von Nationaltrainer Gareth Southgate kurzfristig für die Europameisterschaft eingeladen, was nicht nur den Verteidiger freute, sondern vor allem seine Mutter überraschte: "Es ist verrückt, wenn man als Mutter denkt: 'Wow, was war er für ein kränklicher kleiner Junge – und schaut ihn euch jetzt an'", sagte sie The Athletic.

Whites Mutter Carole ist die Person, die die Geschichte aus den Anfangsjahren des Lebens des kleinen Ben am besten erzählen kann. "Sein Immunsystem funktionierte nicht. Wenn jemand nur geniest hat, hat er sofort eine Lungenentzündung bekommen", berichtete sie. "Als er klein war, war er den Großteil der Zeit im Krankenhaus, manchmal monatelang", ergänzte sie.

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Als Ben anderthalb Jahre alt war, begann er damit, zweimal täglich Antibiotika zu nehmen – bis er acht war. "Er hatte massive Allergien. Wir haben deshalb einen Epipen (einen Stift zur Notfall-Injektion von Adrenalin, Anm. d. Red.) überall mithingenommen. Das wäre die einzige Möglichkeit gewesen, ihm das Leben zu retten", so Carole.

Whites Mutter über den Aufstieg: "Surreal"

Irgendwann stand bei den Whites aber eine Grundsatzentscheidung an: "Es ging darum, ihn entweder in Watte zu packen oder ihn das machen zu lassen, was er gerne machen wollte, um ihm ein wenig Lebensqualität zu geben", erzählte die Mutter. Gemeinsam entschieden sie sich für die zweite Option – "und ab da ging es ihm besser", sagte sie.

Auf Anraten der Ärzte begann Ben mit Sport, um das Immunsystem zu stärken. "Die Spezialisten meinten, dass mehr Training mehr helfen würde. Also haben wir ihn Fußball, Schwimmen, Leichtathletik, Rugby, Cricket und Turnen machen lassen", so Carole. Der Fußball wurde schließlich die Leidenschaft des heute 23-Jährigen, der mit seinem rasanten Aufstieg bis in den EM-Kader seine Angehörigen verblüffte.

"Es ist immer noch surreal, Ben im Fernsehen zu sehen", sagte seine Mutter: "Damals im Krankenhaus hätten wir uns niemals vorstellen können, dass er mal ein Profisportler wird", fügte sie hinzu.

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