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Barcelonas beste Elf aller Zeiten

Barcelona. Der erste Liga-„Clasico“ dieser Saison wirft seine Schatten voraus: Real Madrid gegen den FC Barcelona, der Pokalsieger gegen den spanischen Meister. Viele Fans und Experten erwarten ein Spektakel bei der Neuauflage der letzten Clasico-Super-Saison. Zur Einstimmung auf das große Duell am Samstagabend in der Hauptstadt haben wir für Euch die beste Elf der „Cules“ zusammengestellt.

TOR

Andoni Zubizarreta (1984-1994)


Der 1,88 Meter große Keeper ist bis heute der Rekordnationalspieler der „Seleccion“. Er absolvierte 126 Länderspiele für Spanien und war jahrelang die unangefochtene Nummer eins. Zubizarreta startete seine Laufbahn bei Deportivo Alaves. Er wechselte im Alter von 20 Jahren zu Athletic Bilbao und hatte dort maßgeblichen Anteil an zwei Meistertiteln. Barca wurde aufmerksam und verpflichtete ihn 1984 für 1,7 Millionen Euro. Mehr war zuvor in Spanien noch nicht für einen Schlussmann bezahlt worden. „Zubi“ war ein kompletter Torhüter, stark auf der Linie, im Eins-gegen-Eins und auch in der Strafraumbeherrschung. 1987 gelang ihm das Kunststück, als Torhüter zum Fußballer des Jahres gewählt zu werden. Mit Barcelona gewann er unter anderem vier Meisterschaften in Serie und den Europapokal der Landesmeister. Heute arbeitet er bei den Katalanen als Sportdirektor.

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ABWEHR

Ronald Koeman (1989-1995)


Der schussgewaltige Niederländer war wohl der beste Vorstopper seiner Zeit. Er pendelte zwischen defensivem Mittelfeld und der Position des Liberos, die er vor allem zum Ende seiner Laufbahn bekleidete. Koeman hatte in den Niederlanden mit Ajax und dem PSV alles gewonnen, was es zu gewinnen gab und war zwei Mal Hollands Fußballer des Jahres geworden. Der FC Barcelona verpflichtete ihn 1989 für die damalige Rekordsumme von sechs Millionen Dollar. Koemans Stärke waren die Kompromisslosigkeit im Zweikampf und seine Torgefahr bei Standards.

Er trat exzellente Freistöße und markierte so in 191 Ligaspielen für die „Blaugrana“ bemerkenswerte 67 Treffer. Sein wohl wichtigstes Tor war der Siegtreffer im Endspiel um den Europapokal der Landesmeister 1992 in der Verlängerung gegen Sampdoria Genua, ebenfalls per Freistoß. Drei Jahre später kehrte er in seine Heimat zurück und ließ seine Karriere bei Feyenoord Rotterdam ausklingen, heute ist er Vereinstrainer. In Spanien trug er wegen seiner blonden Haare den Spitzenamen „Floquet de Neu“ (Schneeflocke) in Anlehnung an den gleichnamigen Albino-Gorilla, der der bekannteste Bewohner des Zoos in Barcelona war.

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Carles Puyol (1999-heute)

Carles Puyol ist Barcelona. Der beinharte Verteidiger mit der markanten Frisur kam vor 16 Jahren in den Verein, übernahm 2003 die Kapitänsbinde von Luis Enrique und ist Führungsspieler und Antreiber in einer Person. Puyol musste zu Beginn seiner Laufbahn noch oft auf der rechten Außenbahn ran, im Laufe der Zeit entwickelte er sich jedoch zu einem der besten Innenverteidiger der Welt. Trotz seiner verhältnismäßig geringen Körpergröße von 1,78 Metern, ist er enorm kopfballstark. Nach Migueli und Xavi war er der dritte Spieler, der die Marke von 550 Pflichtspielen für Barca knackte. Über sich selbst sagte er einst: „Ich habe nicht die Technik von Romario, die Schnelligkeit von Marc Overmars oder die Physis von Patrick Kluivert. Aber ich arbeite härter, als die anderen. Ich bin wie ein Schüler, der nicht die größte Intelligenz besitzt, aber am Ende bei seiner Prüfung doch durchkommt.“

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Sergi (1993-2002)

Sergi ist, wie auch Puyol, ein Produkt von „La Masia“, der berühmten Fußballschule Barcelonas. Über die zweite Mannschaft erkämpfte er sich einen Platz im Kader der Profis und wurde 1994 Stammspieler. Mitte der 1990er Jahre war er wahrscheinlich der modernste Linksverteidiger überhaupt. Stark in der Rückwärtsbewegung und mit jeder Menge Offensivdrang ausgestattet. Er gewann mit seinem Verein sieben große Titel, ehe er 2002 dem Jugendstil von Trainer Louis van Gaal zum Opfer fiel. Drei Jahre spielte er anschließend für Atletico Madrid. 2009 kehrte der 56-fache Nationalspieler nach Katalonien zurück und arbeitet seitdem als Nachwuchstrainer.

MITTELFELD

Josep Guardiola (1990-2001)

30161Josep, genannt „Pep“, Guardiola war einer jener Spieler, die von ihren Trainern im Nachhinein als „Trainer auf dem Platz“ bezeichnet werden. Der langjährige Kapitän war der verlängerte Arm seiner Übungsleiter und im defensiven Mittelfeld Fixpunkt und Anführer zugleich. Als siebenjähriger kam er zum FC und hatte schließlich bei den Profis elf äußerst erfolgreiche Jahre mit insgesamt 15 Titeln. Im Anschluss an seine aktive Karriere schlug er, wie erwartet, eine Laufbahn als Trainer ein. Nach nur einem Jahr bei Barcelonas zweiter Mannschaft wurde er 2008 zum Nachfolger von Frank Rijkaard befördert. An der Seitenlinie knüpft er an seine Erfolge als Spieler an und führte den Traditionsverein unter anderem zu zwei Meisterschaften und einem Triumph in der Champions League.


Xavi (1998-heute)


Der Rekordspieler hat über 550 Pflichtspiele für Barca absolviert, mehr als jeder andere zuvor. Und das, obwohl er erst 31 Jahre alt ist. Der geniale Mittelfeldspieler verfügt über ein überragendes Passspiel und der ist der spielerische Kopf der erfolgreichen Mannschaft der letzten Jahre. Xavi stammt aus einer Fußballerfamilie, sein Vater war einst Kapitän des Lokalrivalen Espanyol. Im Alter von elf Jahren fing er in „La Masia“ an. Schnell wurde sein überdurchschnittliches Talent sichtbar. Xavi Hernandez i Creus, wie er mit vollem Namen heißt, durchlief alle spanischen Junioren-Auswahlmannschaften und gehört seit 1998 der ersten Mannschaft Barcelonas an. Die Liste seiner Titel ist mittlerweile ebenso lang, wie die seiner individuellen Auszeichnungen. So wurde er unter anderem zum besten Spieler der Europameisterschaft 2008 gekürt.

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Michael Laudrup (1989-1994)

Der begnadete Spielmacher verbrachte fünf äußerst erfolgreiche Jahre in Barcelona. Zwei Mal wurde er zum besten ausländischen Spieler der spanischen Eliteliga gewählt. Laudrup, der zuvor in Italien für Furore gesorgt hatte, war für die gegnerischen Abwehrspieler unberechenbar. Er verfügte über eine überragende Technik, war stark im Dribbling und hatte eine glänzende Spielübersicht. So war der 104-malige dänische Nationalspieler nicht nur ein exzellenter Assistgeber, sondern auch ein eiskalter Vollstrecker. Nachdem ihn Trainer Johan Cruyff im Champions-League-Finale 1994 nicht eingesetzt hatte, wechselte Laudrup unter viel Getöse zum Erzrivalen Real Madrid. Mittlerweile arbeitet er als Trainer und steht aktuell bei Real Mallorca unter Vertrag.

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Andres Iniesta (2002-heute)

Eidur Gudjohnsen, einst Angreifer Barcelonas, sagte einmal: „Alle meine Freunde fragen mich nach Ronaldinho. Wie er ist, was er macht, ob er mit mir redet. Und ich erzähle ihnen von Iniesta.“ Der technisch begnadete Mittelfeldspieler, der auch als Außenstürmer eingesetzt werden kann, ist ein ruhiger Vertreter. Außerhalb des Platzes sorgt er nicht für Schlagzeilen, auf dem Spielfeld dafür umso mehr. „Er ist der komplette Fußballer“, sagte sein Nationaltrainer Vicente del Bosque. Im WM-Finale 2010 erzielte er in der Verlängerung für Spanien gegen die Niederlande den Siegtreffer und verewigte sich damit in den Geschichtsbüchern.

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ANGRIFF

Lionel Messi (2004-heute)

Im zarten Alter von 23 Jahren hat Lionel Messi auf Klubebene bereits alles erreicht, zudem hat er jede Menge individuelle Auszeichnungen gewonnen. Unter anderem wurde er in den letzten beiden Jahren zum Weltfußballer des Jahres gekürt. Messis große Stärke ist das Tempodribbling. Er schlägt in höchstem Tempo Haken und ist zudem eiskalt im Abschluss. Arsenals Trainer Arsene Wenger meinte im Frühjahr 2010, nachdem Messi seinen „Gunners“ vier Stück eingeschenkt hatte, der Argentinier agiere wie ein „Spieler auf der Playstation“. Macht Messi in dieser Schlagzahl weiter, dürfte er noch einige Rekorde brechen, einen Platz in der Geschichte des FC Barcelona hat er längst sicher.

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Ronaldo (1996-1997)

Wie kann ein Spieler, der nur ein Jahr in Barcelona gespielt hat, in dieser Elf stehen? Ganz einfach: Er muss in dieser einen Saison gespielt haben wie Ronaldo! Barcelona setzte sich im Wettbieten um den aufstrebenden Stürmerstar gegen Inter Mailand durch und holte Ronaldo 1996 für rund 30 Millionen Euro vom PSV Eindhoven. Der Brasilianer explodierte in Spanien förmlich und schoss in 49 Pflichtspielen 47 Tore. Dank seiner Dynamik war er von den Kontrahenten nicht in den Griff zu bekommen. Er führte Barcelona zum Pokalsieg und zum Gewinn des Europapokals der Pokalsieger. „R9“ wurde Torschützenkönig und als jüngster Spieler zum Weltfußballer und Europas Fußballer des Jahres gewählt. Inter Mailand buhlte weiter hartnäckig um ihn und Klubboss Massimo Moratti holte ihn schließlich für 50 Millionen Euro zu den „Nerazzurri“.

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Johan Cruyff (1973-1978)

Das Sinnbild des niederländischen „Fußball total“ der 1970er Jahre. Cruyff war ein Offensivspieler der Extraklasse, nicht umsonst wurde er bei einer Abstimmung der IFFHS hinter Pele zum zweitbesten Fußballer des letzten Jahrhunderts gewählt. Cruyff kam 1973 von Ajax Amsterdam nach Barcelona. „König Johan“ hatte gleich alle Sympathien auf seiner Seite, weil er erklärte, er habe sich für Barca und gegen Real Madrid entschieden, weil er nicht in einem Verein spielen wolle, der mit Diktator Franco in Verbindung gebracht werde. Unter seiner Regie gewannen die „Blaugrana“ erstmals nach 14 Jahren wieder die spanische Meisterschaft. Cruyff war auf dem Platz eine dominante Figur, ein echter Spielmacher. Auch als Trainer prägte er den Verein wie kaum ein anderer. Unter anderem schuf er die dominierende Mannschaft, die Anfang der 1990er Jahre vier nationale Titel in Folge holte und die Königsklasse gewann.

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Formation:

Zubizarreta

Puyol–Koeman–Sergi

Guardiola

Xavi–Laudrup–Iniesta

Messi–Ronaldo–Cruyff

Ersatzbank: Iracheta, Carles Rexach, Migueli, Amor, Escudero, Samuel Eto'o, Romario, Ronaldinho, Laszlo Kubala, Hristo Stoichkov.

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