Sam Kerr MatildasGetty

Australiens Sam Kerr über die Frauen-WM 2019: "Hätte nie gedacht, dass der Frauensport soweit kommt"

Sam Kerr hat im Jahr 2018 den Titel 'Young Australian of the Year' gewonnen, wurde für den Ballon D'Or der Damen nominiert, ist Rekordtorschützin in der australischen W-League und der National Womens Soccer League und hat trotzdem längst noch nicht genug.

In diesem Sommer will die 25-Jährige genau zehn Jahre nach ihrem Länderspieldebüt einen großen Traum realisieren und mit der australischen Frauen-Nationalmannschaft bei der WM in Frankreich Großes erreichen.

"Ich träume davon, die WM-Trophäe in die Höhe zu stemmen. Mein Ziel ist es, dass das Land auf mich und das Team stolz ist", sagte die Spielführerin der australischen Nationalmannschaft.

In Australien und auch an all ihren Wirkungsstätten gilt Kerr als echter Superstar. In der ersten Saisonhälfte ging die Offensivspielerin für Perth Glory auf Torejagd, ehe sie derzeit in den USA die Farben von den Chicago Red Stars vertritt.

Sam Kerr GFX

In den vergangenen beiden Jahren gelang es ihr, in beiden Ländern die Torjägerkanone zu gewinnen. Dadurch ist es wenig verwunderlich, dass das Trikot mit ihrem Namen auf der Rückseite ein begehrtes Exemplar in den Fanshops ist.

Wenn die Frauen-Weltmeisterschaft am 7. Juni 2019 beginnt, dann richten sich bei den Matildas alle Augen auf die 25-Jährige. Dort trägt sie nämlich seit Beginn dieses Jahres die Kapitänsbinde. Die Australier setzen all ihre Hoffnung auf Kerr, denn mit ihr will man es erstmals bei einer WM über das Viertelfinale hinaus schaffen.

"Ich glaube, dass es für uns eine etwas andere WM wird. Aber wir sind bereit. Wir arbeiten schon seit vier Jahren auf dieses Turnier hin und die Mädels sind heiß darauf", verrät Kerr.

Australien zählt auf französischem Boden nicht zu den Turnierfavoriten, hat aber sein Ansehen durch die Star-Rolle Kerrs bei den Gegnern erhöht. Die 1,67-Meter große Angreiferin nimmt sich dabei ihrer Führungsrolle an, ohne dabei aber im Rampenlicht stehen zu wollen.

"Ich versuche, einfach nur immer Spaß zu haben. Das mache ich auch auf dem Platz. Es ist eine Ehre, an der WM teilnehmen zu dürfen, weil ich mein ganzes Leben darauf hingearbeitet habe. Ich hoffe natürlich, dem Team bestmöglich helfen zu können. Es lastet kein Druck von außen auf mir, weswegen nur ich selbst viel von mir erwarte", so die 25-Jährige.

In ihrem Leben durchaus weitergeholfen hat Kerr Kindheitsidol Cathy Freeman, eine ehemalige australische Leichtathletin. Freeman habe "vor 20 Jahren die Grundlagen für den Frauensport gelegt."

Sam Kerr Perth GloryGetty Images

Zudem hat Kerr großen Respekt vor ihren aktuellen Weggefährtinnen: "Ich habe so viele bewundernswerte Frauen in meinem Team, in der Liga und einfach generell viele Menschen, zu denen ich aufschaue. Ich bin einfach dankbar, dass ich mich von zahlreichen Frauen inspirieren lassen kann."

Sam Kerr hält es durchaus für möglich, dass der Sommer 2019 ein einschneidendes Ereignis für den Damenfußball in Australien und auch für den Damensport weltweit sein kann.

"Ich hätte nie nur daran gedacht, dass der Frauensport und der Frauenfußball diese schnellen Schritte nach vorne machen können. Davon habe ich nur geträumt. Mit dieser WM in Frankreich wird das alles wahr, weil ich der festen Überzeugung bin, dass dies der Wendepunkt in unserem Metier ist."

Kerr zählt bei den Matildas zu den Damen, die vorangehen. Mit erst 25 Jahren ist sie bereits jetzt eine Ikone in ihrer Heimat. Mit dann bald 26 kann sie eine Legende werden.

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