HINTERGRUND
Als sein Vater Eidur, einer der besten isländischen Fußballer aller Zeiten, von 2006 bis 2009 beim FC Barcelona spielte, begann Andri Gudjohnsen seine fußballerische Ausbildung im Nachwuchs der Katalanen. Inzwischen schnürt der Stürmer seine Schuhe aber für Barcas Erzfeind Real Madrid.
Geboren im Januar 2002 in London, als der Papa dort für den FC Chelsea kickte, wurde schnell ersichtlich, dass Andri das Fußball-Gen von Eidur mit in die Wiege gelegt bekam. Und während Gudjohnsen senior seine Karriere in Frankreich, England, Belgien, Norwegen, Griechenland, China oder Indien noch bis Herbst 2016 fortsetzte, blieb Gudjohnsen junior mit dem Rest der Familie in Spanien.
Bei Barca war 2013 im Alter von elf Jahren allerdings Schluss, Andri machte einen Schritt zurück und ging für drei Jahre zum kleinen katalanischen Verein CF Gava. Von dort aus ging es weiter zu Espanyol Barcelona, wo er schließlich Scouts von Real auf sich aufmerkam machte und mit 16 in den Nachwuchs der Königlichen wechselte.
Andri Gudjohnsen: Auch bei Legende Raul gelernt
Im Sommer 2018 war das. Und mittlerweile hat sich Andri Gudjohnsen einen Ruf als eines der größten Sturmtalente Europas erarbeitet, wurde bei Real in der U18 zeitweise von Legende Raul trainiert.
Nach Informationen von Goal und SPOX unternahm Real vor gut zwei Jahren größte Anstrengungen, um den Sohn des früheren Barca-Angreifers für sich zu gewinnen. Gudjohnsen hatte auch andere Angebote, die Blancos organisierten jedoch, dass er mit der ganzen Familie nach Madrid kommen konnte, zudem sein kleiner Bruder Dani ebenfalls im Nachwuchs von Real aufgenommen wurde.
RealMadrid.comBild: realmadrid.comIn seiner ersten Saison in Madrid traf er für die U17 satte 31-mal in 29 Einsätzen, durfte daher ab und an auch schon bei der U18 und damit bei Raul - der inzwischen die Castilla-Mannschaft trainiert - reinschnuppern. "Er ist ein kompletter Spieler", lobt sein ehemaliger U17-Coach Manu Fernandez bei Real Madrid TV. "Er lässt sich gerne fallen, um sich am Kombinationsspiel zu beteiligen und verhält sich sehr intelligent auf dem Platz. Er hat sich in seiner Interpretation des Spiels enorm weiterentwickelt."
Andri Gudjohnsen ärgerte den DFB-Nachwuchs mit Hattrick
Auch im Nationaltrikot machte Gudjohnsen schon einige Male auf sich aufmerksam. Im Frühjahr 2019, in der Qualifikation für die U17-EM, traf er zum Beispiel dreifach, als die Isländer den Nachwuchs des DFB ärgerten und ein 3:3 gegen Deutschland erreichten. Auch dank Gudjohnsens Toren qualifizierte sich Island für die EM, wo er beim 3:2-Auftaktsieg gegen Russland ein Tor beisteuern konnte.
Inzwischen ist er U19-Nationalspieler, war im vergangenen November bei der U19-EM-Quali sogar schon Kapitän des Teams. Und auch bei Real halten sie weiterhin große Stücke auf den 18-Jährigen, der ja vielleicht irgendwann so groß wird wie sein Vater.




