Carlo, Klinsi und Co.: Die Bayern-Trainer der letzten 20 Jahre
Dass Sagnol dem nach der 0:3-Demütigung bei Paris St. Germain geschassten Italiener nun interimsmäßig nachfolgt, ist dennoch kein Widerspruch. Er gilt weiter als Bindeglied zwischen der Mannschaft und der Chefetage - und dort vor allem zu Präsident Uli Hoeneß. Eine prägende Rolle in der Anleitung der Münchner Stars hatte er zuletzt gleichwohl nicht, Ancelotti setzte da vor allem auf seinen Sohn Davide und einen durchweg italienischen Stab.
Sagnol sammelte bereits Erfahrung als Cheftrainer
Sagnol, einziger "Überlebender" des großen Schnitts in München vom Donnerstag, bringt Erfahrung als Chefcoach auf hohem Niveau mit. Bis März 2016 war der ehemalige französische Nationalspieler in der Ligue 1 als Trainer bei Girondins Bordeaux tätig, zudem arbeitete er in Frankreich als Coach der U20 und U21 sowie Teammanager der Nationalteams.
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Die Bayern-Fans lieben ihn seit seiner Zeit als Münchner Außenverteidiger (2000 bis 2009), in der er mit dem Rekordmeister an der Seite von Oliver Kahn und Stefan Effenberg auch die Champions League gewann (2001). Wann immer er damals eine seiner berühmten Halbfeldflanken schlug, brandete ein langgezogenes "Willyyy" auf.
Schon als Spieler war Sagnol ein kritischer Geist, und das hat sich bis heute nicht geändert. Kurz bevor er als Co-Trainer an der Isar antrat, meinte der 40-Jährige: "Ich sehe heute bei Bayern ein großes Problem: Welche Kultur hat dieser Verein, welche Identität?"
Ancelotti fand darauf keine Antwort, jetzt soll, jetzt muss Sagnol sie geben - zumindest am Sonntag (15.30 Uhr im LIVETICKER ) gegen Hertha BSC. Was er sich da antun würde, ahnte er schon beim Amtsantritt. "Wir können viel Spaß zusammen haben", sagte er da, "so lange wir Erfolg haben."


