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Ed Sheeran ist einer der erfolgreichsten Sänger unserer Zeit. Der Brite bricht Chartrekorde noch und nöcher, sein Aufstieg war kometenhaft. Und er weiß genau, worauf es ankommt. "Talent macht nur 30 Prozent aus, Arbeit die anderen 70", sagte er mal über seinen Weg nach oben.
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Ein Satz, aus dem so viel Wahres spricht. Und der sich auf so viele Bereiche des Lebens übertragen lässt. Nicht nur in der Musikbranche schlägt Fleiß allzu häufig Veranlagung. Auch im Fußball ist das so. Das große Plus eines 17-Jährigen von Paris Saint-Germain, der zu den hoffnungsvollsten Nachwuchsspielern der Welt gehört und den gerade angeblich der FC Bayern und der FC Barcelona jagen: Er vereint Talent und Arbeitswille im Überfluss.
"Wenn es um Arbeit geht, ist er ein Besessener", sagte Monsieur Moulay, Nachwuchskoordinator von Yacine Adlis Jugendverein US Villejuif vor einigen Wochen zu Actufoot über seinen ehemaligen Schützling. Drei Spielzeiten lang hatte er Adli einst unter seinen Fittichen. Bei einem Regionalturnier mit der U11 des Pariser Vorstadtklubs stellte er Adli mal bei jedem Freistoß an den Pfosten, um Gegentore zu vermeiden.
"Er hat uns mehrere Male gerettet", erinnert sich Moulay. "Er ist ein Spieler, der seine Mannschaft bis ans Maximum pusht. Vor allem dank ihm sind wir damals ins Finale gekommen."
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Beinahe zwangsläufig rückte Adli, der über herausragende Technik und Übersicht sowie großartige physische Qualitäten verfügt und im Mittelfeld von Achter über Zehner bis zum rechten oder linken Flügel praktisch jede Position bekleiden kann, in den Fokus von Paris Saint-Germain. Dort zählt der 17-Jährige längst zu den größten Juwelen, die der Vorzeigeklub aus Frankreichs Hauptstadt sein eigen nennt - und Vergleiche zu einem Eigengewächs der Pariser, das es bereits nach oben geschafft hat, liegen nicht nur wegen der äußeren Erscheinung nahe.
Adli über Vergleiche mit Rabiot: "Nehme ich mit Humor"
"Das nehme ich mit Humor", sagte Adli zu footamateur über die Parallelen zum PSG-Mittelfeldstar Adrien Rabiot. "Wenn ich den gleichen Start in meine Seniorenkarriere habe wie er, würde mir das taugen", grinste er. Die lockigen, langen Haare, die drahtige körperliche Konstitution, ja Adli stammt sogar aus dem selben Pariser Vorstadtbezirk (Val-de-Marne) wie Rabiot. Und auch auf dem Platz ist die Ähnlichkeit tatsächlich extrem.
"Seine Art zu spielen ist die gleiche wie die von Rabiot", erklärte Frankreichs U17-Nationaltrainer Patrick Gonfalone, ein großer Förderer Adlis, bei Le Parisien. "Man könnte sie beinahe verwechseln, ein wundervoller Vergleich. Ich hoffe für Yacine, dass er die gleiche Laufbahn einschlägt."
Zwar hat Adli bei PSG noch keinen Profivertrag unterschrieben, spielt für die U19 und hat bisher noch keine Partie für die erste Mannschaft absolviert. Hinter den Kulissen soll aber mit Nachdruck daran gearbeitet werden, den Hochbegabten langfristig zu binden. Zumindest von Vereinsseite. Um Adlis persönliche Absichten könnte es anders stehen: Wie französische Medien zuletzt berichteten, gibt es starkes Interesse vom FC Barcelona und vom FC Bayern. Der Teenager soll hinsichtlich seiner Zukunft in Paris zögern, angeblich fürchtet er, im Starensemble um Neymar, Mbappe und Co. keine faire Chance zu bekommen.
PSG muss jedenfalls klar sein, dass Adli, der als Achter wohl am stärksten ist, Begehrlichkeiten weckt. Beim renommierten Jugenturnier von Montaigu wurde er 2016 zum besten Spieler gewählt - ebenso wie einst ein gewisser Cristiano Ronaldo. Bei der U17-EM und wenige Monate später auch bei der WM in diesem Jahr überzeugte der Franzose als kongenialer Partner von Lyon-Juwel Amine Gouiri, stellte vor allem seine Stärken als Vorbereiter unter Beweis.
Adli, der Bodenständige
Dass er, der schon bei einem Megaklub spielt, mit zahlreichen anderen Granden des Weltfußballs in Verbindung gebracht wird, schmeichelt dem Jungen mit algerischen Wurzeln. "Aber es gibt nur eine Sache, die zählt: Meine Leistungen auf dem Platz. Ich muss noch viel an mir arbeiten", sagte Adli kürzlich mit erstaunlicher Reife.
"Er war immer schon überdurchschnittlich reif, erwachsener als die anderen", betont Monsieur Moulay von Adlis Jugendklub Villejuif. Stets sei er vorangegangen, im Training, beim Warmmachen vor den Spielen, auch in der Schule. Und er hat eine menschliche Qualität, die im Falle eines raschen Aufstiegs in die Glamourwelt des Profifußballs enorm wichtig ist: Demut. "Er kommt weiterhin zu unseren Spielen ins Stadion und schaut zu, verteilt Getränke an die Kids", sagt Moulay.
Adli scheint ein geerdeter Charakter zu sein. Ebenso wie Ed Sheeran, ebenso fleißig wie der britische Megasänger. Wahrscheinlich aber mit noch mehr Talent. Und damit dem perfekten Paket für eine große Karriere.
