PONOMAREV UERDINGENGetty

3. Liga: KFC Uerdingen droht nach Rückzug von Investor Mikhail Ponomarev die Insolvenz

Dem KFC Uerdingen droht nach dem im Sommer anstehenden Rückzug von Investor Mikhail Ponomarev die Insolvenz. Hoffnung auf ein Überleben des Klubs machten weder die Vereinsbosse noch Präsident Ponomarev selbst. Der schloss auf einer Infoveranstaltung des Klubs am Dienstag nahezu aus, dass ein neuer Investor gefunden werde.

"Please don't kill me", sagte Ponomarev und zeichnete eine düstere Prognose für die Investorensuche: "Der KFC ist kein attraktives Investment. Was haben wir schon? Eine Drittliga-Lizenz. Das ist alles."

Eigentlich wollte die KFC-Führung am Dienstag über den für den Sommer geplanten Verkauf von Ponomarevs Anteilen an der Spielbetriebs-GmbH an einen neuen Investor informieren, dem die Vereinsmitglieder der Krefelder bis Freitag zustimmen sollen.

KFC Uerdingen und die verzweifelte Investor-Suche

Doch einen Investor hat der KFC aktuell nicht in Aussicht, weshalb sich die Fans mit der Möglichkeit auseinandersetzen müssten, dass sich "kein Investor findet", wie Aufsichtsratschef Andreas Galland erklärte.

Die Lage der Krefelder ist bedenklich: Ein eigenes Drittliga-taugliches Stadion hat der KFC nicht, dafür aber diverse Gerichtsprozesse und ausstehende Rechnungen. So hatte der Ex-Dortmunder Kevin Großkreutz den Klub beispielsweise verklagt, weil dieser die Gehaltszahlungen komplett einstellte.

Kevin Großkreutz KFC Uerdingen 23092019Imago
Quelle: imago images

"Unsere Kostenstruktur sieht so aus, dass wir keinerlei Geldzufluss von außerhalb haben", erklärte Ponomarev.

Eine Mannschaft, die um den Klassenerhalt kämpfe, kostet laut Ponomarev vier bis fünf Millionen Euro pro Saison. "Wenn man aufsteigen will, werden acht bis neun Millionen Euro benötigt. Vom Fernsehen gibt es eine Million, den Rest zahle derzeit ich. Ich bin aber nur noch bis zum Sommer dabei", erläuterte der 46-Jährige. "Wer will das zahlen? Niemand."

Ponomarev rät KFC Uerdingen zum Neuanfang in der Regionalliga

Bis zum 1. März muss der KFC die Lizenz für die 3. Liga beantragen. Geht es nach Ponomarev, soll es aber nicht dazu kommen: "Meiner Meinung nach muss es zurück in die Regionalliga gehen." Und das wird es auch, sollte der KFC nicht doch noch einen neuen Investor finden, denn ohne Geldquelle wird es keine Lizenz geben.

"Wir tun alles dafür, dass der Verein in der höchstmöglichen Spielklasse erhalten bleibt", sagte Geschäftsführer Niko Weinhart: "Wir brauchen die Unterstützung eines Investors." Andernfalls drohe dem KFC sogar die Insolvenz. "Die Situation hat sich in den vergangenen Wochen erheblich verschlechtert", sagte Galland.

Sportlich läuft es für den KFC aktuell nach einem schwachen Saisonstart (zwei Niederlagen, zwei Unentschieden) besser. Die Krefelder liegen mit 23 Punkten immerhin im Mittelfeld der 3. Liga und haben aktuell fünf Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone.

Werbung