Carles AlenaGetty

Carles Alena: Die neue Hoffnung aus Barcelonas La Masia

Wenn Carles Alena als Kind Fußball spielte, nannten ihn seine Teamkollegen gerne den neuen Maradona, vor allem wegen seines Äußeren: ebenso wie Argentiniens Fußball-Ikone besitzt Alena schwarzes, dichtes Haar - und er spielt beim FC Barcelona. Genau wie Maradona zwischen 1982 und 1984. Nun werden junge, vielversprechende Fußballer heutzutage allzu schnell mit Ikonen wie Ronaldo, Pele, Messi oder Maradona verglichen, nur die wenigsten können diesen Vergleichen gerecht werden. Carles Alena könnte es schaffen.

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Doch von Anfang an: Wer ist dieser Junge, der so großes Talent besitzt? Carles Alena Castillo wurde am 5. Januar 1998 in Mataró, einem Vorort von Barcelona geboren und besuchte seit seinem siebten Lebensjahr die Fußballschule der Blaugrana, La Masia. Dass in dem 19-Jährigen mehr steckt als nur ein leidenschaftlicher Fußballer, sondern dieser mit einer – für sein Alter – bemerkenswerten Weitsicht das Spiel im Mittelfeld koordinierte, erkannte man bei Barca schnell. Und förderte und fördert Alena dementsprechend.

Der neue Vertrag, den der Youngster kürzlich unterschrieb, hat es in sich: Konnte der Spanier davor noch für drei Millionen Euro den Verein wechseln, bauten die Katalanen in den neuen Dreijahresvertrag eine Ausstiegsklausel in Höhe von 75 Millionen Euro ein, die dann in Kraft tritt, sollte Alena in dieser Zeit den Sprung zu den Profis schaffen. Dort müsste er zu diesem Zeitpunkt fester Bestandteil der Mannschaft sein, wodurch sich sein Kontrakt automatisch um zwei weitere Jahre verlängert.

Warum baut der FC Barcelona eine so immens hohe Ausstiegsklausel in einen Vertrag für einen Spieler, der bislang gerade einmal vier Spiele bei den Profis bestritten hat?

Es gab Zeiten, da bestand die Startelf der Katalanen fast ausschließlich aus La-Masia-Schützlingen: Xavi, Andres Iniesta, Sergio Busquets, Gerard Pique, Pedro, Carles Puyol oder Lionel Messi – so liest sich die elitäre Liste. In den letzten Jahren schafften es aber kaum noch Jungs aus La Masia, sich fest bei den Profis zu etablieren. Auch wurden vielversprechende Talente eher verkauft und verliehen als ihnen im A-Team eine echte Chance zu geben.

Carles AlenaGetty

Diesem Trend der letzten Jahre will man nun entgegensteuern und zumindest Alena fest an sich binden, ihm in der nächsten Saison regelmäßiger Chancen bei den Profis einräumen. Der Linksfuß spielt am liebsten auf der rechten Seite im Mittelfeld. "Ich liebe es, dort (rechts, Anm. d. Red.) zu spielen – innen, den Ball auf meinem anderen Fuß, damit ich nach innen ziehen kann," so der Youngster. Für Barcelona B schoss er in 47 Spielen fünf Tore und war an neun weiteren beteiligt – keine schlechte Quote für einen Mittelfeldakteur.

Mit seinen 19 Jahren besitzt er zudem die Fähigkeit, dem Spiel die nötige Ruhe zu geben und Druck aus dem Spiel zu nehmen. Er ist stark darin, den Ball zu erobern, im Mittelfeld geschickt zu verteilen oder auch zu halten – dafür benutzt er seinen Körper als Schutzschild. Auch versucht er sich gerne aus der Entfernung. Genau so entstand das bisher einzige Tor für die Profis, bei seinem Debüt am 30. November 2016. Im Spiel der Copa del Rey gegen Hercules Alicante erzielte Alena aus der zweiten Reihe den Treffer zum 1:1-Endstand.

Einzig die Arbeit nach hinten, das Verteidigen, zählt noch zu seinen Schwächen. Das weiß er allerdings auch selbst: "Für mich als offensiver Mittelfeldspieler ist es schwierig, nach hinten zu arbeiten", sagt er. Abgeschaut hat er sich wohl viel von seinen Idolen. Anfangs zählte Rivaldo dazu, dann kamen Deco, Xavi und Iniesta. "Diese Art von Spielerprofilen interessiert mich, um davon zu lernen und das auf dem Spielfeld umzusetzen," so der 19-Jährige.

Sollte er sich die Qualitäten jener Spieler nach und nach aneignen und diese umsetzen können, stehen die Chancen nicht schlecht, dass Carles Alena als einer der Ersten nach vielen Jahren der La-Masia-Dürre wieder bei den Profis von Barca so richtig durchstartet. Der Klub setzt jedenfalls große Hoffnungen in ihn - die Ausstiegsklausel im neuen Vertrag spricht Bände.

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