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Zu unklarer Umgang mit Wechsel-Kandidaten? Offenbar interne Kritik beim FC Bayern an Max Eberl

Der Auftrag für Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund beim FC Bayern in der mittlerweile begonnenen Transferperiode ist klar: Einerseits sollen nach den Abgängen von Thomas Müller, Mathys Tel und Leroy Sane noch mindestens zwei prominente Offensiv-Verstärkungen kommen. Aktuell stehen dabei besonders Nick Woltemade (VfB Stuttgart) und Luis Diaz (FC Liverpool) im Fokus.

Doch um etwaige kostspielige Transfers vollziehen zu können, soll sich unbedingt auch etwas auf der Abgabenseite tun. Eberl soll Einnahmen von 80 bis 100 Millionen Euro generieren - und wird diesbezüglich intern angeblich mittlerweile besonders mit einem großen Vorwurf konfrontiert.

  • WAS IST DER HINTERGRUND?

    Wie die SportBild berichtet, neige Eberl dazu, den Verkaufskandidaten nicht klar und deutlich mitzuteilen, dass beim FCB nicht mehr mit ihnen geplant werde. Ein Beispiel dafür seien die Personalien Kingsley Coman und Raphael Guerreiro.

    Während des Aufenthalts bei der Klub-WM in den USA hätten beide intern klar kommuniziert, beim deutschen Rekordmeister bleiben zu wollen. Beide sollten allerdings nach SportBild-Angaben eher abgegeben werden. Zumindest durch die überzeugenden Auftritte von Coman habe Eberl die "womöglich unklare Kommunikation" extern zu seinen Gunsten nutzen können, heißt es in dem Bericht. Eberl sagte, angesprochen auf die Zukunft von Coman, der den Klub bereits im vergangenen Sommer hätte verlassen dürfen: "Wir haben nie gesagt, dass wir ihn abgeben wollen."

    Während ein Verbleib von Coman, dessen Vertrag noch bis 2027 läuft, für den es aber angeblich eine Anfrage von Fenerbahce Istanbul geben soll, durch die Klub-WM wahrscheinlicher geworden ist, sollen die Verkäufe von Min-Jae Kim, Bryan Zaragoza, Joao Palhinha und Sacha Boey 80 bis 100 Millionen Euro einbringen. So zumindest der Plan. Für alle genannten Spieler gibt es Gerüchten zufolge durchaus interessierte Klubs.

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  • Min-Jae KimGetty

    WIE GEHT ES WEITER?

    Kim soll bei der AC Milan, PSG und Al-Nassr aus Saudi-Arabien hoch im Kurs stehen. Wegen Zaragoza sollen die Bayern in Verhandlungen mit Celta Vigo stehen, auch der AFC Bournemouth sei interessiert, heißt es. Boey soll sich bereits mit Olympique Marseille über einen Wechsel einig sein, bezüglich des Rechtsverteidigers, der bei den Bayern noch immer nicht in die Spur gefunden hat, gibt es jedoch widersprüchliche Berichte.

    Der kicker hatte berichtet, dass das Trainerteam um Vincent Kompany Boey nicht unbedingt verlieren wolle, während Eberl im Rahmen der Klub-WM klarstellte, dass die Bayern mit dem Franzosen, Konrad Laimer und Josip Stanisic drei Rechtsverteidiger im Kader hätten und dies als Luxus bezeichnete. Zwischen den Zeilen bedeutete das: Drei sind zu viele für eine Position. Und anders als Laimer und Stanisic, der zuletzt auch links zum Einsatz kam, gilt Boey seit Monaten als klarer Streichkandidat. Zudem könnte Joshua Kimmich hinten rechts aushelfen, wenn Not am Mann ist.

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    WAS WURDE GESAGT?

    Komplizierter gestaltet sich womöglich ein Verkauf von Palhinha. Dieser hatte trotz seiner maximal enttäuschenden Debüt-Saison immer wieder betont, beim Rekordmeister bleiben und sich durchsetzen zu wollen. Zuletzt gab es Berichte über ein angebliches Interesse von Benfica. Gegen den portugiesischen Vizemeister absolvierte der 30-Jährige seine einzigen 45 Minuten bei der Klub-WM. Dass Kompany noch mit ihm plant, darf nicht erst seit dem Turnier in den USA daher in Frage gestellt werden.

    Eberl soll jedoch nicht nur bezüglich der Kommunikation mit den Verkaufskandidaten intern für Fragezeichen sorgen. So habe sein Interview-Auftritt nach dem Ausscheiden im Viertelfinale gegen PSG laut SportBild für "Stirnrunzeln" gesorgt. In diesem hatte Eberl den Nachnamen von Woltemade als "ein bisschen komisch" bezeichnet, hinterfragt, ob der Offensivspieler des VfB Stuttgart 80 Millionen Euro wert sei und sich beschwert, dass er "sparen, sparen, sparen" müsse. Das soll intern nicht gut angekommen sein.