"Zu 100 Prozent abgedeckt": Harry Kane vom FC Bayern München kassiert Konter nach Schiedsrichter-Kritik

"Die Gelbe Karte ist regeltechnisch zu 100 Prozent abgedeckt", sagte Marco Fritz, Leiter Evaluation & Regelauslegung der DFB Schiri GmbH, im Sport1-Doppelpass am Sonntag.

Dankert verwarnte Kane in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit beim Stand von 2:0, weil er den Ball nach einem Freistoß nicht für eine schnelle Spielfortsetzung der Mainzer freigab.

Ungewohnt emotional nannte Kane die Entscheidung anschließend "verrückt" und klagte: "Leider kommen manchmal Leute in die Allianz-Arena und versuchen, sich einen Namen zu machen." Sein Mitspieler Aleksandar Pavlovic sagte: "Er hat sich gerade in der Kabine sehr geärgert. Er ist genervt, dass er für so eine Aktion, die eigentlich keine Gelbe ist, nicht auf dem Platz stehen kann in Leipzig."

Der FC Bayern kann gegen Leipzig seinen 34. Meistertitel fixieren, für Kane wäre es im Alter von 31 Jahren die erste große Trophäe. Ausgerechnet in diesem Spiel muss er nun erstmals in seiner langen Karriere eine Gelb-Sperre absitzen.

Auch deshalb hätte sich Thomas Müller "mehr Fingerspitzengefühl" von Dankert gewünscht. "Fingerspitzengefühl ist immer schwierig, wenn es um die Anwendung von Regeln geht", konterte Fritz. "Und es geht auch nicht darum, ob ein jetzt Spieler die fünfte oder zehnte Gelbe Karte bekommt - ein Schiedsrichter muss das Spiel des jeweiligen Tages bewerten."

Kane wechselte 2023 für 100 Millionen Euro von Tottenham Hotspur nach München und erlebte daraufhin die erste titellose Saison des Serienmeisters seit 2011/12. Mit seinem Ex-Klub hatte er unter anderem 2019 das Champions-League-Finale gegen den FC Liverpool verloren, mit der englischen Nationalmannschaft die EM-Finals 2021 und 2024.