Deutschlands Mittelfeld ist so luxuriös besetzt, dass die Zusammensetzung sich gar nicht so leicht gestaltet. Sara Däbritz, Lena Lattwein, Melanie Leupolz, Sydney Lohmann, Lina Magull, Lena Oberdorf - das sind die Optionen, die sich vermutlich um drei Plätze im zentralen Mittelfeld streiten werden.
Oberdorf dürfte dabei die Spielerin sein, die in jedem Fall gesetzt ist. Die 21-Jährige ist auf der Sechs in allen Bereichen des Spiels elementar wichtig. Gegen den Ball räumt sie auf wie kaum eine andere Spielerin auf der Welt. Mit dem Ball ist sie in der Lage, dem Spiel einen Rhythmus zu geben. Beim VfL war sie in den letzten Wochen der Saison nicht immer in Top-Form, hatte hier und da mit kleineren Verletzungen zu tun. Doch die Pause sollte ihr gut getan haben.
Auch Magull scheint einen Platz in der Startelf sicher zu haben. Die Kapitänin des FC Bayern kommt mit deutlich mehr Selbstvertrauen als noch im Jahr 2022, hat mit den Münchnerinnen zuletzt die Deutsche Meisterschaft gewinnen können. Beim DFB soll sie jetzt ebenfalls mehr Verantwortung übernehmen.
Bliebe noch ein weiterer Platz: Zuletzt schien Däbritz gute Karten zu haben. Doch das Trio wirkte unrund und fehleranfällig. Däbritz blickt weder auf eine schlechte noch auf eine überragende Saison zurück. Ihre jüngsten Auftritte legen aber nahe, dass Voss-Tecklenburg hier anderen die Chance geben könnte, um die Abläufe im Zentrum zu glätten.
Lohmann wäre die offensivste Variante. Mit ihren Dribblings und der unnachahmlichen Power im Spiel nach vorn könnte sie eine ernsthafte Option gegen die drei Gruppengegnerinnen sein, die jeweils sehr tief verteidigen werden. Lattwein zeigte bei Wolfsburg wiederum, dass sie sich mit Oberdorf sehr gut ergänzt. Sie ist vermutlich die erste Wahl, sollte sich die Bundestrainerin doch noch gegen Däbritz entscheiden. Leupolz dürfte nach ihrer Schwangerschaft nur Außenseiterin sein. Die vielen Optionen führen dazu, dass das Trainerteam in der Zusammensetzung auch einige Fehler machen kann. Zumal nicht alle Kombinationen beweisen konnten, dass sie funktionieren.
Formcheck: Das Mittelfeld ist üppig besetzt und sollte eine Stärke des deutschen Teams sein. Gerade Oberdorf und Magull müssen vorangehen, um mit den Besten der Besten mithalten zu können. Das war zuletzt nicht immer der Fall, doch beide haben mehrfach bewiesen, dass sie dazu in der Lage sind.