WM 2022: Maguire und Sancho raus, White und Saka rein - der englische Kader den Southgate mitnehmen muss

Wenn man von Verletzungen absieht, ist dies eine relativ leichte Aufgabe.

Jordan Pickford ist Gareth Southgates langfristige Nummer 1 und hat sich im Trikot der Three Lions stets als zuverlässiger Torhüter erwiesen.

Vor nicht allzu langer Zeit hatte er auf Vereinsebene eine schlechte Phase, aber seine Leistungen beim FC Everton waren in zuletzt viel besser.

Da er in guter Form ist und sich mit seinen Mannschaftskameraden im Nationalteam sehr gut versteht, hat er es verdient, in Katar Southgates erste Wahl zu sein.

Aaron Ramsdale (Arsenal) und Nick Pope aus Newcastle sind dann die beiden Torhüter die Pickford bei der Endrunde unterstützen sollen.

Dean Henderson hatte einen guten Saisonstart bei Nottingham Forest, parierte unter anderem zwei Strafstöße. Aber er steht definitiv hinter den anderen drei Torhütern und sollte zu Hause bleiben - sollte es nicht zu späten Verletzungsproblemen kommt.

Sam Johnstone war vor nicht allzu langer Zeit noch ein Kandidat. Im Moment spielt er nicht einmal für Crystal Palace, so dass der 29-Jährige nicht mehr in Frage kommt.

Ich sage es gleich vorweg: Harry Maguire sollte nicht im Kader stehen.

Ich weiß, dass Gareth Southgate ihm vertraut und dass Maguire in den vergangenen Jahren hervorragend für England gespielt hat. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass er auch zur Weltmeisterschaft reisen sollte.

Seine Form bei Manchester United ist schon seit langem so schlecht, dass er nicht einmal mehr in der Startelf steht - und das wird sich bis Katar wohl auch nicht ändern. Er ist ein Fehler, der nur darauf wartet zu passieren, wie er in der zweiten Halbzeit gegen Deutschland perfekt demonstrierte.

Es ist einfach nicht zu rechtfertigen, dass man Maguire im Moment aufstellt, vor allem gegenüber Verteidigern, die Woche für Woche spielen und auf einem sehr hohen Niveau agieren.

Ich würde Ben White mitnehmen, ohne Zweifel. Er hat sich beim FC Arsenal hervorragend geschlagen, auch wenn er in dieser Saison oft als Rechtsverteidiger gespielt hat. Fikayo Tomori von Milan sollte es ebenfalls schaffen, ebenso wie John Stones (ManCity) und Tottenhams Eric Dier.

Als Außenverteidiger würde ich Trent Alexander-Arnold (Liverpool), Reece James (Chelsea) und Kyle Walker (ManCity), der in einem 3-5-2 auch als Innenverteidiger in Frage käme, zusammen mit Ben Chilwell (Chelsea) und Luke Shaw (ManUnited) auswählen.

Obwohl Alexander-Arnold auf internationaler Ebene nie wirklich an seine Vereinsform anknüpfen konnte, kann ich einen so guten Spieler mit Offensivdrang nicht aus einem Kader, dem es seit einiger Zeit an Kreativität mangelt, streichen.

Zusammen mit Maguire ließe ich Conor Coady vom FC Everton zuhause. Er mag einen guten Einfluss hinter den Kulissen haben und eine Führungspersönlichkeit sein, die Southgate schätzt. Aber das ist keine Rechtfertigung dafür, ihm gegenüber stärkeren Spielern den Vorzug zu geben.

Auch Marc Guehi (Crystal Palace) lasse ich außen vor, auch wenn das eine weitere schwere Entscheidung ist.

Kieran Trippier hat bei Newcastle United hervorragende Leistungen gezeigt. Bei so vielen anderen Rechtsverteidigern im Kader ist er aber derjenige, der für mich nicht in Frage kommt.

Declan Rice von West Ham United und BVB-Star Jude Bellingham sind zwei absolute Muss-Kandidaten, beide stehen bei mir in der Startelf.

Wenn es vor den Spielen gegen Italien und Deutschland noch Zweifel an Bellinghams Qualitäten gab, so sind diese nach seinen dynamischen Vorstellungen verschwunden.

Mason Mount würde ich ebenfalls nominieren, auch wenn er in dieser Saison beim FC Chelsea nicht ganz so stark ist wie in der vergangenen Spielzeit. Was er im letzten Drittel zu leisten im Stande ist, hat er kurz nach seiner Einwechslung gegen Deutschland mit seinem hervorragenden Abschluss gezeigt.

Jordan Henderson - der hinter den Kulissen genauso wichtig ist wie auf dem Spielfeld - würde es schaffen, vorausgesetzt er bleibt fit und bekommt weiterhin Einsatzzeiten beim FC Liverpool.

Jack Grealish (ManCity) muss trotz der zuletzt kritischen Äußerungen von Graeme Souness mit und könnte für England einen echten Unterschied machen.

Sein Klubkamerad Phil Foden ist ein weiterer unumstrittener Kandidat. Er hat im englischen Trikot noch nicht seine besten Leistungen gezeigt. Aber ich denke, dass er in einem 4-3-3 neben Bellingham direkt hinter der Sturmreihe spielen könnte.

Kalvin Phillips hat sich mit seinem Wechsel zu Manchester City selbst aus dem Kader für die Weltmeisterschaft gebracht. Selbst wenn er sich noch rechtzeitig von seiner Schulterverletzung erholt, hat er in dieser Saison einfach nicht genug gespielt, um einen Platz im Kader zu verdienen.

Auch Saint-Ass James Ward-Prowse würde ich rauslassen. Er ist zweifelsohne ein guter Spieler und seine Fähigkeiten bei ruhenden Bällen sind hervorragend. Aber es gibt andere Spieler in diesem Kader die bei Standardsituationen gut sind und die Wahrscheinlichkeit, dass Ward-Prowse Minuten bekommt, ist sehr gering.

Ein Spieler den ich gerne ins Spiel bringen würde ist James Maddison. Er hat in dieser Saison in einer schwachen Leicester-Mannschaft beeindruckend gespielt und eine hervorragende Saison 2021/22 hinter sich. Aber Grealish und Foden sind im offensiven Mittelfeld einfach noch stärker.

Selbstverständlich ist Harry Kane gesetzt. Der Torjäger der Spurs ist bei weitem der beste Stürmer Englands und jede Hoffnung auf eine erfolgreiche Weltmeisterschaft ruht auf seinen Schultern.

Ich würde Tammy Abraham von der Roma und Ivan Toney als die beiden Backups von Kane in der zentralen Stürmerrolle mitnehmen. Abraham war in Italien sehr erfolgreich und hat sich seinen Platz aufgrund seiner Leistungen nach seinem Abschied Chelsea verdient. Toney hat beim FC Brentford hervorragende Leistungen gezeigt und bewiesen, dass er in der Premier League eine echte Gefahr darstellt.

Keiner dieser drei Spieler ist jedoch besonders schnell. Man braucht immer Tempo in seinem Angriff. Deshalb würde ich neben Chelseas Raheem Sterling auch Marcus Rashford mitnehmen.

Vor seiner Verletzung hat Rashford wieder Tore für Manchester United geschossen und war wieder auf dem Weg zu seiner Bestform. Er könnte bei Bedarf von der Bank aus für Abwechslung sorgen. Sterlings Leistungen auf internationaler Ebene sprechen sowieso für sich.

Bukayo Saka muss mit. Der Arsenal-Angreifer hat gegen Deutschland gezeigt, was er kann, wenn er auf seiner richtigen Position auf der rechten Angriffsseite eingesetzt wird, anstatt als linker Außenverteidiger verschwendet zu werden, wie wir es gegen Italien gesehen haben.

England ist nicht gerade mit Ersatz für Kane gesegnet. Deshalb gibt es nicht wirklich viele die man ausschließen kann.

Ollie Watkins hat in dieser Saison bei Aston Villa nicht genug geleistet, um seinen Hut in den Ring zu werfen. Das gilt auch für seinen Klubkameraden Danny Ings.

Dominic Calvert-Lewin (Everton) ist aufgrund seiner Verletzungen nicht einmal mehr in der Nähe der Nationalmannschaft. Patrick Bamford (Leeds) auch nicht.

Jadon Sancho ist mit Manchester United recht gut in die Saison gestartet, aber mit Saka, Sterling, Rashford, Grealish, Foden und Mount im Kader wird er nicht wirklich gebraucht

West Hams Jarrod Bowen ist ein weiterer Spieler, der einfach nicht gut genug gespielt hat, um es zu schaffen.

Meine Idealformation für England bei der Weltmeisterschaft ist ein 4-3-3. Die Dreierkette ist eine Option. Ich würde aber mit einer flachen Viererkette spielen, um das Beste aus den Offensivspielern im Kader herauszuholen.

Im Tor würde ich Pickford aufstellen, in der Innenverteidigung Stones und White. Beide sind in der Lage den Ball aus der Abwehr nach vorne zu bringen und das Spiel voranzutreiben.

Chilwell würde ich als Linksverteidiger aufstellen, Trent Alexander-Arnold auf der anderen Seite.

Vor der Viererkette würde ich Rice als defensiven Mittelfeldspieler aufstellen, während Bellingham und Foden im zentralen Mittelfeld agieren würden. Beide sind brillant im Ballbesitz, verfügen aber über leicht unterschiedliche Fähigkeiten wenn es darum geht, sich in den Angriff einzuschalten.

Vorne würde ich Kane als Mittelstürmer aufstellen, mit Sterling auf der linken und Saka auf der rechten Seite.