KohrGetty Images

"Wird das Sportgericht sicherlich drastisch sanktionieren": Ex-Schiedsrichter attackiert Rotsünder Dominik Kohr nach Brutalo-Foul

Ex-Schiedsrichter Manuel Gräfe hat nach dem neuerlichen Platzverweis von Dominik Kohr scharfe Kritik am Mittelfeldspieler des 1. FSV Mainz 05 geäußert.

  • Gräfe: "Das ist eigentlich nicht Rot, das ist Schwarz"

    Kohr war am Freitagabend beim Heimspiel seiner 05er gegen die TSG Hoffenheim wegen eines rüden Foulspiels an TSG-Stürmer Max Moerstedt von Referee Sascha Stegemann nach Eingriff des VAR in der 88. Minute mit glatt Rot vom Platz gestellt worden. Mit seinem insgesamt neunten Platzverweis im deutschen Oberhaus zog er an Jens Nowotny und Luiz Gustavo vorbei und ist nun alleiniger "Rekordhalter".

    Gräfe meldete sich im Anschluss zu Wort und verurteilte Kohrs Brutalo-Aktion aufs Schärfste: "Auf das Schien- und Wadenbein getreten. Ein brutaler Tritt. Das ist eigentlich nicht Rot, das ist Schwarz und das wird das Sportgericht sicherlich auch drastisch sanktionieren", erklärte der ehemalige Bundesliga-Schiri gegenüber der Bild.

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  • Kohr wegen Spielweise immer wieder in der Kritik

    Gräfe zog dabei einen Vergleich zu Ex-Frankfurt-Profi David Abraham, der während seiner aktiven Zeit ebenfalls für seine ruppige Spielweise bekannt war: "Das sind Spielertypen, die muss man mehr führen. Da muss man vor allem präventiv regeln. Wenn ein Schiedsrichter eine Chance hat, dann muss er ihm vorher schon sagen, dass er diese dreckige Art nicht akzeptiert. Hart gerne, aber dreckig nicht."

    Zwar könne man als Unparteiischer nicht alles unterbinden, wie Kohr könne man auf dem Platz jedoch "nicht agieren", so Gräfe weiter.

    Kohrs harte Gangart war in der Vergangenheit immer wieder Gegenstand heftiger Diskussionen. Erst vor wenigen Wochen hatte Nationalspieler Deniz Undav den Mainzer nach einem Duell im DFB-Pokal verbal attackiert: "Er ist nur am foulen gewesen - auch nach seiner Gelben Karte noch. Er hat danach noch zwei, drei oder vier Fouls gespielt, wo ich mich irgendwann aufgeregt habe. Das musst du als Schiri unterbinden. Das habe ich irgendwann lauter gemacht und verdient die Gelbe Karte bekommen. Als Schiri musst du auch mal eine Gelb-Rote geben, weil Kohr bekannt dafür ist, Leute zu verletzten", schimpfe der Stürmer des VfB Stuttgart.

  • Kohr-Teamkollege: "Nichts dabei, was mit böswilliger Absicht passiert ist"

    Hoffenheims Trainer Christian Ilzer hatte Abpfiff ebenfalls betont, schon lange "kein so brutales Foul mehr gesehen" zu haben. Rückendeckung gab es für Kohr hingegen von seinen Mainzer Teamkammeraden.

    "Es war nicht sein erster Platzverweis. Aber da war nichts dabei, was mit böswilliger Absicht passiert ist. Er versucht mit dem langen Schritt noch den Pass zu blocken und kommt in dem Moment zu spät. Ich bin froh, dass sich der Gegenspieler nicht verletzt hat", nahm Torschütze Danny da Costa den 31-Jährigen in Schutz. Man bekomme von den Medien immer wieder mit, "dass er der Rüpel der Liga ist. Ich spiele lange genug mit ihm zusammen und weiß, dass man ihm damit nicht ganz gerecht wird", so da Costa.

    Sportdirektor Niko Bungert ergänzte: Kohr sei "keiner, der sowas mit Absicht macht. Er spielt hart und dann kann es manchmal zu solchen Situationen kommen."

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