An die zwei Meter groß und nahezu hundert Kilo schwer sei der Abwehrspieler gewesen, der vor seinem ablösefreien Wechsel zu den Rossoneri in Belgien für Furore gesorgt hatte und in seinem Heimatland als bester Fußballer des Jahres 2006 ausgezeichnet worden war. "Er konnte mich nicht ertragen. Er wollte mir ans Leder", schreibt Ibra, ehe er dazu ansetzt, den Beginn des Disputs zu schildern.
"Ich bin nicht wie die anderen Verteidiger", soll Onyewu demnach gesagt haben. "Ich lasse mich nicht einschüchtern von deinem Gelaber, von deinem Mundwerk, das die ganze Zeit nicht stillsteht. Ich habe dich in Spielen gesehen, du provozierst die ganze Zeit", so die weiteren Vorwürfe, mit denen der damals 28-Jährige seinen Mitspieler Ibrahimovic konfrontiert habe. Das habe den Star-Angreifer geärgert. "Nicht nur, weil ich alle Verteidiger satthabe, die provozieren wollen. Ich bin auch keiner, der redet. Ich zahle auf dem Spielfeld zurück."
Bereits bevor er auf Onyewu traf, sei Ibrahimovic auf dem Platz regelmäßig beleidigt worden, wobei Ausdrücke wie "Scheiß Zigeuner" sowie Schmähungen gegen die Mutter des gebürtigen Malmöers fielen. Er zahle die Anfeindungen nicht mit Worten zurück, verrät Ibra. "Nein, ich revanchiere mich mit dem Körper." Dies habe er auch Onyewu gesagt. "Aber er machte weiter, und einmal, als ich schrie: 'Das war kein Freistoß!', machte er mit dem Zeigefinger eine Geste, dass ich still sein solle, als wolle er sagen: 'Da siehst du es, du redest nur Mist.' Da dachte ich: 'Jetzt reicht es, jetzt habe ich genug!'"
Sein Mitspieler habe besagte Geste wiederholt, deshalb seien Ibrahimovic schließlich die "Sicherungen durchgebrannt", wie er erklärt. "Als er das nächste Mal den Ball bekam, rannte ich auf ihn zu und sprang mit den Füßen und den Stollen voraus in ihn rein, das ist die schlimmste Form des Tacklings."