"Wie ein erwachsener Mann, der mit Kindern spielt": Erling Haaland wird mit Lob überschüttet - nur Manchester Citys Trainer Pep Guardiola hat etwas zu meckern

Mit seinem Doppelpack beim 2:0 gegen den FC Everton am Samstag baute Haaland seine Torausbeute in der noch jungen Premier-League-Saison auf elf Treffer aus. Kein Spieler außer dem 25-jährigen Norweger hat es in der Geschichte der Liga (seit 1992) geschafft, nach acht Spieltagen zweistellig getroffen zu haben - Haaland hat es dreimal in vier Jahren bei City getan. In der Saison 2023/24 kam er "nur" auf acht Treffer.

Sein nächstes Ziel sind die 100 PL-Tore. Aktuell steht er bei 96 nach 105 Einsätzen. Rekordschütze Alan Shearer war bislang der Schnellste in dieser Kategorie mit 100 Treffern in 124 Spielen.

"Der Mann ist ein absolutes Phänomen", sagte der ehemalige Chelsea-Profi Pat Nevin bei BBC Radio 5 Live. Haaland sehe aus "wie ein erwachsener Mann, der mit Kindern spielt. Die Leute prallen einfach von ihm ab." Auf Nevin wirke Haaland "übermenschlich".

Glenn Murray, einst selbst Stürmer in der Premier League, findet es "furchteinflößend" ("scary"), dass Haaland "ein besserer Fußballer" sei, "als zu der Zeit, als er zu Manchester City kam und all diese Tore schoss." Damals sei der Ex-Dortmunder "nur ein Torjäger" gewesen.

Besagter Shearer hält Haaland für "fast perfekt". Er habe "Tore, Tempo, Kraft und ist gut in der Luft. Es macht ihm nichts aus, hart angegangen zu werden, und es stört ihn nicht, wenn er nicht viele Ballkontakte hat", sagte der 55-Jährige in der BBC-Sendung "Match of the day".

Lob gab es auch vom gegnerischen Trainer. Evertons David Moyes verriet, was er Haaland bei einem kurzen, offenbar amüsanten Plausch gleich nach Schlusspfiff gesagt habe: "Ich hätte mir gewünscht, er wäre woanders gewesen. Die meisten Manager werden das genauso sehen."

Das Ärgerliche für Everton: Haaland hatte bei insgesamt fünf Schüssen kaum vielversprechende Abschlüsse. "Was soll ich sagen? Er hat zwei Tore geschossen. Das zweite war etwas unschön, und wir hatten ihm nicht allzu viele Chancen gegeben."

Unzufrieden war nur Haalands eigener Coach Pep Guardiola. "Ich bin enttäuscht, dass er nicht fünf Tore geschossen hat", sagte der Katalane, räumte aber ein, dass er das als Witz gemeint habe. Sehr ernst war es ihm dann allerdings mit der Ansage an den Rest seines Teams: "Wir können uns nicht nur auf Erling verlassen. Andere Spieler, die Flügel, die offensiven Mittelfeldspieler, müssen sich steigern und auch treffen."

Guardiola wurde sogar richtig deutlich und nannte Savinho, Jeremy Doku und Tijjani Reijnders als Negativbeispiele: "Bei diesen Chancen müssen sie treffen. Sie müssen." Es reiche nicht, für Haaland zu spielen und diesen mit Vorlagen zu versorgen. 

17 Tore hat City in der Liga bislang erzielt, Haaland wie erwähnt davon deren elf. In der Champions League sind es vier, von denen drei auf das Konto des Norwegers gehen.

Haaland und Co. müssen demnächst zweimal auswärts ran. Unter der Woche steht der dritte Spieltag in der europäischen Königsklasse mit der Partie beim FC Villarreal auf dem Programm, anschließend geht es in der heimischen Meisterschaft bei Aston Villa weiter.