Real Madrid ganz vorne, Bayern vor Manchester City: Die wertvollsten Fußballklubs der Welt

Beim FC Chelsea spielte der jüngste Verkauf des Klubs eine entscheidende Rolle für die Platzierung im Ranking. Todd Boehly und die weiteren neuen Miteigentümer der Blues legten 5,4 Milliarden Dollar auf den Tisch, um den Klub von Roman Abramovich zu übernehmen. So hoch taxierte Forbes den Wert der Londoner dann aber doch nicht.

PSG ist sozusagen der Chartstürmer der Liste. Die Franzosen erhöhten ihren Wert laut Forbes in den vergangenen fünf Jahren um sagenhafte 280 (!) Prozent. Kein Wunder: Seither wechselten Neymar, Kylian Mbappé und Lionel Messi nach Paris. Alle drei sind globale Superstars, die dem Klub eine riesige Aufmerksamkeit bescheren und PSG ein deutliches Wachstum ermöglicht haben. Für die katarischen Besitzer hat sich das Investment gelohnt: Die Übernahme 2011 kostete die Scheichs vergleichsweise läppische 100 Millionen Dollar.

Auch der zweite große europäische Klub in arabischem Besitz konnte seinen Wert deutlich steigern, ManCity ist nun doppelt so viel wert wie noch vor fünf Jahren. Möglicherweise verhilft die Verpflichtung von Erling Haaland dem Klub zu weiteren Steigerungen, schließlich gilt der Norweger als einer der großen Superstars der kommenden Jahre. Helfen könnte sicherlich auch ein Triumph in der Champions League, auf den die Cityzens immer noch warten.

Der einzige deutsche Klub, der im Konzert der Weltklubs mithalten kann, ist natürlich der FC Bayern. Ein modernes Stadion, ein neues Nachwuchszentrum und ein verlässlicher Umsatz auf Spitzenniveau machen den Klub so wertvoll. Zudem schafften es die Münchner in den vergangenen Jahren, ihre internationale Präsenz auszubauen. Das alles verschaffte den Bayern immerhin eine Wertsteigerung von 58 Prozent im Vergleich zu 2017.

Ob dieser Verlauf ohne Jürgen Klopp denkbar gewesen wäre? Schwierig zu sagen, aber unter Klopp entwickelte sich Liverpool zu einem europäischen Topklub und sicherte sich seinen Platz in der Spitze der Premier League. Und wer in der Premier League erfolgreich ist, darf sich dank der internationalen Sichtbarkeit der Liga auch auf mehr Aufmerksamkeit in wichtigen Märkten freuen - und das bringt Geld. Zudem gab es bei Liverpool in den vergangenen Jahren wichtige Investitionen in die Infrastruktur, das Stadion in Anfield etwa wurde aufwändig modernisiert. Die Folge: Eine Wertsteigerung um fast 200 Prozent!

Mit einer Wertsteigerung von "nur" 24 Prozent im Vergleich zu 2017 ist United im Vergleich zu anderen Kandidaten in dieser Liste beinahe stagniert - und das passt auch hervorragend zur generellen Entwicklung dieses großen Klubs. Ja, der Wert ist immer noch da und ManUnited ist immer noch eine Marke. Weltweit kennt fast jeder Fußballfan Manchester United. Und doch liegt einiges im Argen bei den Red Devils. Sportlich sind die großen Jahre vorbei, die Champions League ist aktuell kein Thema - und mit den Glazers hat der Klub Eigentümer, die anscheinend eher auf das eigene Konto schauen. Die Aussichten sind nicht gerade rosig.

Die jüngste Vergangenheit des FC Barcelona war nicht geprägt von positiven Schlagzeilen, vorsichtig gesprochen. Und manch einer fragte sich aufgrund eines Schuldenstandes von 1,3 Milliarden Euro: Wieso ist dieser Klub noch nicht pleite? Der Vereinswert liefert die Antwort. Denn wenn der Gesamtwert immer noch fast fünfmal höher ist als die Schulden/Verbindlichkeiten, gibt es auch noch genug Potenzial, um Geld zu machen.

Und das tat Barça in diesem Sommer. Ein Viertel der TV-Rechte für die nächsten 25 Jahre ist weg, ebenso ein signifikanter Teil des weiteren Besitzes, zumindest anteilig. Kurzfristig mag das geholfen und Cash gebracht haben, aber dieser Wert befindet sich jetzt nicht mehr im Klub. Es bleibt abzuwarten, wo die Katalanen in fünf Jahren stehen. Der geplante Umbau des Camp Nou sollte zumindest weitere Einnahmefelder generieren.

Keine Überraschung am Platz an der Sonne. Real Madrid ist der größte Fußballklub der Welt, so war es gefühlt schon immer und so ist es auch heute. Und es deutet nichts darauf hin, dass sich daran auf absehbare Zeit etwas ändert. Finanziell sind die Königlichen gut aufgestellt, die Renovierung des Estadio Santiago Bernabéu wird auf Sicht noch mehr Einnahmen generieren. Und ein Klub, der die Champions League derart häufig gewinnt, braucht sich um internationale Präsenz keine Sorgen zu machen. Präsident Florentino Pérez wird ein gut bestelltes Feld hinterlassen, sollte sich der 75-Jährige irgendwann zurückziehen.