Hakan Calhanoglu Inter 2025Getty

"Wer nicht bleiben will, kann gehen": Inter Mailands Kapitän Lautaro Martinez meinte mit seiner Schelte wohl Hakan Calhanoglu

Inter Mailands Kapitän Lautaro Martinez hat sich bei seiner Kritik nach dem Aus im Achtelfinale der Klub-WM gegen Fluminense (0:2) offenbar auf Mittelfeldmann Hakan Calhanoglu bezogen. Das vermutet jedenfalls Inters Präsident Giuseppe Marotta. Calhanoglu reagierte bereits auf das Gesagte und stellte beide Kritiker mit deutlichen Worten in den Senkel.

  • WAS IST DER HINTERGRUND?

    "Ich will um die großen Titel kämpfen. Wir brauchen Spieler, die hier sein wollen. Wer nicht bleiben will, kann gehen", hatte Martinez nach der Niederlage am Montag gesagt. "Wir tragen ein wichtiges Trikot", betonte der 27-Jährige. Wer die benötigte "Top-Mentalität" nicht habe, solle "bitte gehen". Zudem entschuldigte sich der Argentinier bei den in die USA gereisten Fans, die das Ausscheiden in Charlotte vor Ort mit verfolgten.

  • Werbung
  • Lautaro Martinez Inter desktopGetty Images

    DIE REAKTIONEN:

    Marotta kommentierte Martinez' Schelte indes als "Worte eines Kapitäns" und fügte an: "Ich kann mir vorstellen, dass er Calhanoglu damit meinte."

    Der türkische Nationalspieler, der bei der Klub-WM verletzt fehlt, wurde zuletzt mit einem Wechsel zu Galatasaray in Verbindung gebracht. Calhanoglu, dessen Vertrag bei Inter noch bis 2027 läuft, wolle nach Istanbul, heißt es.

    Calhanoglu meldete sich wenig später via Social Media zu Wort und trat den Aussagen von Lautaro Martinez entschieden entgegen. "Diese Worte haben mich tief getroffen, es sind Worte die spalten und nicht vereinen", echauffierte sich der 31-Jährige.

    "Ich habe in meiner Karriere nie nach Ausreden gesucht, habe immer Verantwortung übernommen. Ich habe mit Schmerzen gespielt, habe die Mannschaft in schwierigen Momenten angeführt. Ich respektiere jede Meinung, auch von einem Teamkollegen oder dem Präsidenten. Aber Respekt ist keine Einbahnstraße. Ich habe diesen Klub niemals betrogen, habe niemals gesagt, dass ich nicht glücklich bei Inter bin. Es gab Angebote in der Vergangenheit, sehr reizvolle Angebote. Aber ich bin geblieben, weil ich in meinem tiefsten Inneren wusste, was mir dieses Trikot bedeutet. Meine Taten haben für mich gesprochen. Ich habe gelernt, dass ein Anführer sich immer hinter seinen Mitspielern stellt - und nicht mit dem Finger auf sie zeigt, wenn das am einfachsten ist. Ich liebe diesen Klub, für den ich jeden Tag gekämpft habe. Was die Zukunft jetzt bringt, wird sich zeigen."

  • WIE GEHT ES WEITER?

    Marotta betonte indes, dass diesen Sommer bisher noch kein Spieler mit einem Wechselwunsch an ihn herangetreten sei und kündigte im Fall von Calhanoglu Klärung an: "Wir werden mit ihm reden und die bestmögliche Lösung finden." Der 31-Jährige habe noch keine Abschiedsgedanken kommuniziert, "aber wir sind bereit, ihn anzuhören", so Marotta weiter.

  • calhanoglu Getty Images

    EIN BLICK AUF DIE ZAHLEN:

    Calhanoglu war 2021 von Stadtrivale AC zu Inter gewechselt. In der abgelaufenen Saison, in der man bis ins Champions-League-Finale vordringen konnte, stand Calhanoglu wettbewerbsübergreifend 47-mal auf dem Platz. Dabei gelangen ihm elf Tore und acht Assists.