Das umstrittene Auswärtsspiel des FC Barcelona in Miami hat in Spaniens La Liga für den ersten großen Protest gesorgt. Bei der Begegnung zwischen Real Oviedo und Espanyol Barcelona am Freitagabend (0:2) verharrten die 22 Startspieler nach Anpfiff 15 Sekunden lang regungslos auf dem Platz.
gettyWegen USA-Spiel des FC Barcelona: In LaLiga droht eine Eskalation
WAS IST PASSIERT?
Die Aktion war allerdings nur für die gut 30.000 Augenzeugen vor Ort zu sehen, denn die TV-Regie zeigte eine Außenansicht des Estadio Nuevo Carlos Tartiere und kehrte erst in Innere zurück, als der Ball wieder rollte.
Wenige Stunden zuvor hatte Spaniens Spielervereinigung Proteste für die Begegnungen des neunten Erstliga-Spieltags von Freitag bis Montag angekündigt. Die Aktionen sollen sich gegen "mangelnde Transparenz und fehlenden Dialog" im Hinblick auf die Verlegung eines Liga-Spiels in die USA richten, teilte die Vereinigung mit.
WAS WURDE GESAGT?
Nach der Zensur der TV-Bilder sei es zu wütenden und empörten Reaktionen gekommen, wie Cadena SER berichtet. Demnach hätten mehrere Kapitäne von Klubs der spanischen Topliga in einer eigenen WhatsApp-Gruppe nicht nur ihrem Ärger Luft gemacht, sondern auch überlegt, die Maßnahmen zu verändern oder zu verschärfen, um der Zensur zu entgehen. Auch über einen möglichen Streik wurde dem Bericht nach diskutiert. Im Mittelpunkt der Kritik stand dabei dem Vernehmen nach die Missachtung der Interessen der Spieler durch die Liga.
Dies spiegelte auch die Aussage von Leandro Cabrera am Freitagabend nach dem Spiel wider. "Alles, was wir für dieses Wochenende verlangen, ist Respekt und Transparenz", sagte der Abwehrspieler von Espanyol gegenüber Diario AS. "Das Einzige, was wir zeigen wollten, war eine Pause und dass wir nicht einverstanden sind. Sie müssen wohl einige Vögel auf dem Dach gefilmt haben. Ich weiß nicht, was sie gemacht haben, aber ich verstehe es ehrlich gesagt nicht."

WAS IST DER HINTERGRUND?
La Liga hatte in der Vorwoche mitgeteilt, dass der FC Barcelona sein Auswärtsspiel gegen den FC Villarreal am 20. Dezember in der Wahlheimat von Klub-Ikone Lionel Messi austragen wird. Dies hatte weitgehende Ablehnung eines Großteils der Fangruppen und der Klubs hervorgerufen, die einerseits einen Angriff auf die Fußballkultur und andererseits einen Wettbewerbsvorteil für Barca sehen, für das ein Auswärts- nun zu einem gefühlten Heimspiel werde.
Auch Barca-Trainer Hansi Flick und Mittelfeldspieler Frenkie de Jong hatten sich nicht allzu glücklich über ihr "Auswärts-Auswärtsspiel" gezeigt. "Jetzt spielen wir ein Auswärtsspiel auf neutralem Boden. Das gefällt mir nicht und ich halte es für die Spieler für nicht richtig", sagte de Jong.