Der französische Traditionsverein Olympique Lyon kämpft seit längerem mit großen finanziellen Problemen. Ende vergangenen Jahres war bekannt geworden, dass die Muttergesellschaft Eagle Football Holdings eine Verschuldung in Höhe von 463,8 Millionen Euro angehäuft hatte. Damals war OL mit einer Transfersperre im Winter belegt worden. Nun droht die nächste Sanktion.
AFPWegen 2.000 Euro! FIFA erlässt vorläufige Transfersperre gegen Frankreichs ehemaligen Serienmeister Olympique Lyon
AFPWAS IST PASSIERT?
Informationen der französischen Sporttageszeitung L'Equipe zufolge wurde Lyon wegen unbezahlter Transferschulden in Höhe von 2.000 Euro auf die Registrierungssperrliste der FIFA gesetzt. Darauf stehen Vereine, denen es "aufgrund verschiedener Verstöße wie finanzieller Streitigkeiten oder Regelverstöße vorübergehend verboten ist, neue Spieler zu registrieren".
Die FIFA hat Lyon zudem vorübergehend mit einem Transferverbot für drei Transferfenster belegt, was bedeutet, dass Les Gones bis Januar 2027 keine neuen Spieler mehr verpflichten dürfen. Zeitgleich mit der Veröffentlichung der Sperre auf der entsprechenden FIFA-Website für Registrierungssperren wurde der Klub über die Sperre informiert.
WAS WURDE GESAGT?
Lyon teilte der L'Equipe am Montagabend mit, dass man die Situation geklärt und die Schulden wegen ausstehender Ablösesummen in Höhe von 2.000 Euro beglichen habe. "Wir haben in den letzten Wochen bestimmte interne Verfahren überprüft und dieses Problem war eines davon", erklärte Lyon gegenüber der Zeitung. Die FIFA fügte hinzu, dass Transfersperren aufgehoben werden können, wenn der Verein bestimmte Verfahren durchläuft.
AFPWAS IST DER HINTERGRUND?
Anfang der 2000er Jahre war OLyon das Maß aller Dinge im französischen Fußball. Die sieben Meistertitel in Serie von Juninho und Co. (2002-2008) sind bis heute unübertroffen. Aktuell steckt der Verein jedoch in einer tiefen wirtschaftlichen Krise. Das Finanzkontrollgremium im französischen Fußball, DNCG, hatte OL angesichts von massiven Finanzproblemen einen Transferstopp und eine Gehaltsobergrenze verordnet und den Zwangsabstieg zum Saisonende verhängt. Um doch noch die Lizenz für die Ligue 1 zu erhalten, muss sich die Finanzlage des Traditionsvereins laut DNCG bis Juni 2025 deutlich verbessern.
John Textor, Chef des Haupteigentümers Eagle Football Group (der außerdem Anteile an Botafogo, Crystal Palace und RWD Molenbeek in Belgien besitzt), gab sich davon wenig beeindruckt. "Ich sage es der Welt: Wir werden nicht absteigen, das wird nicht passieren", verkündete er und verwies dabei als Beweis der finanziellen Sicherheit auch auf sein Netzwerk an Klubs.

