"Wäre fahrlässig, wenn wir uns damit nicht beschäftigen": Früherer Deutscher Nationalspieler könnte nach Eklat für einen Sensationstransfer sorgen

"Wenn so ein Spieler, der auch schon bei Fortuna gespielt hat, zurzeit außen vor ist, wäre es fahrlässig, wenn wir uns damit nicht beschäftigen. Auch wenn diese Größenordnung eigentlich utopisch erscheint", sagte Allofs bei Skynach der bitteren 1:5-Auftaktklatsche in Unterzahl bei Arminia Bielefeld in Folge einer fragwürdigen Schiedsrichter-Leistung mit Blick auf den offensiven Mittelfeldspieler.

Wenig später legte auch Thioune nach. "Ich würde Florian Neuhaus gerne in meiner Mannschaft sehen, gar keine Frage. Aber einen Rocco Reitz auch, da gibt es noch andere Spieler. Jedoch ist die Beziehung zwischen ihm und Fortuna ja auch sehr charmant - familiär und aufgrund der Vergangenheit", sagte der Trainer des Aufstiegsaspiranten.

Damit spielte Thioune auf die Beziehung von Neuhaus zur Tochter von F95-Physiolegende Bernd Restle an. Beide lernten sich während Neuhaus' Leihe in der Saison 2017/18 nach Düsseldorf kennen, sind mittlerweile verheiratet, haben eine kleine Tochter und leben in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt.

Wie die Bild berichtet, habe es diesbezüglich vergangene Woche ein weiteres Indiz dafür gegeben, dass ein erneuter Neuhaus-Wechsel auf Leihbasis zur Fortuna offenbar nicht völlig ausgeschlossen ist. Restle habe sich erstmals nach langer Zeit wieder am Trainingszentrum der Fortuna blicken lassen und Gespräche mit Allofs und Thioune geführt.

Thioune selbst sieht einen Transfer jedoch aktuell noch "nicht als realistisch" an, "aber wenn Christian Weber und Klaus Allofs mir sagen, dass das realistisch werden könnte, setze ich mich damit auseinander". Die Bild hatte kürzlich berichtet, dass die beiden Fortuna-Bosse tatsächlich nach zuvor sehr guten Gesprächen mit Borussia Mönchengladbach davon überzeugt seien, "eine Lösung finden zu können".

Bereits seit Wochen kursiert das Gerücht, dass die Fortuna von einer Neuhaus-Verpflichtung träume. Ein Deal schien jedoch angesichts des Gehalts ("1, 2, 3, 4, Millionen") und des Unwillens des Spielers ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, und das trotz der sportlich bedenklichen Lage von Neuhaus unter Trainer Gerardo Seoane.

Schon vor dem Mallorca-Eklat, in dessen Rahmen der angetrunkene Neuhaus Gladbach-Manager Roland Virkus als "Don Rollo, den schlechtesten Manager der Welt" bezeichnet hatte, war er in Gladbach größtenteils aufs Abstellgleis geraten. In der vergangenen Saison stand Neuhaus nur dreimal in der Startelf, spielte nur einmal über volle 90 Minuten und fristete ansonsten mit Kurzeinsätzen - zumeist unter zehn Minuten - ein tristes Dasein. 

Auch deshalb wurde Neuhaus intensiv mit einem Wechsel im Sommer in Verbindung gebracht, besonders interessiert soll der FC Augsburg sein, wo Neuhaus laut kicker in Neu-Trainer Sandro Wagner einen großen Fürsprecher habe.

Diesbezüglich sehe sich die Fortuna aber im Vorteil, weil Gladbach im Falle eines Neuhaus-Wechsels nach Düsseldorf einen Spieler nicht an einen Bundesliga-Konkurrenten verlieren würde. Knackpunkt in den Verhandlungen wird das Gehalt werden. Die Fortuna müsste sich mit Gladbach einigen, wie viel der Bundesligist im Falle einer Leihe übernehmen kann und wie groß der eigene Anteil ist. Das Gehaltsgefüge in Düsseldorf wolle Sportvorstand Klaus Allofs eigentlich nicht sprengen, heißt es. Zudem ist nach wie vor fraglich, ob Neuhaus überhaupt für einen sportlichen "Abstieg" in die 2. Liga bereit ist.

Neuhaus hat derweil seine vierwöchige Strafversetzung zur U23 abgesessen und wird nun wieder ins Training bei den Profis einsteigen. Trotz zuletzt versöhnlicher Töne von Manager Virkus, der Neuhaus in Aussicht stellte, bei guten Trainingsleistungen sportlich ein Comeback am Niederrhein schaffen zu können, sind die Zweifel groß, dass der ehemalige deutsche Nationalspieler noch einmal eine größere Rolle bei den Fohlen spielen wird.