Transfer Target - Cristhian Mosquera (Arsenal).jpgGetty/GOAL

Vom Basketball zum Fußball gelockt: Das ist Arsenals Wunschspieler Cristhian Mosquera

Laut Transfer-Experte Fabrizio Romano hat der FC Arsenal eine Einigung mit Cristhian Mosquera erzielt - nun müssen die Gunners nur noch mit dem FC Valencia auf einen Nenner kommen. Der 21-jährige Innenverteidiger war 2024 auf der Shortlist des Golden Boys gestanden und dürfte etwa 30 Millionen Euro kosten. Alle LaLiga-Fans, die Mosquera in den letzten zwei Jahren regelmäßig beobachtet haben, können sein enormes Potenzial bestätigen. Während der U21-Europameisterschaft 2025 überzeugte er zudem im spanischen Nationaltrikot.

Arsenal steht dabei nicht kurz vor der Verpflichtung eines bloßen Ersatzspielers. Mosquera kann mit William Saliba und Gabriel Magalhaes um einen Stammplatz konkurrieren, wenn er sich weiterhin so schnell verbessert. GOAL beleuchtet den Werdegang und die Fähigkeiten des Spaniers.

  • Die ersten Schritte

    Mosquera wurde in Alicante, Spanien, als Sohn kolumbianischer Eltern geboren. Er wuchs in einer fußballbegeisterten Familie auf. Laut dem spanischen Portal Super Deporte war jedoch Basketball seine erste große sportliche Liebe. Er schaute im Fernsehen lieber die NBA als Spaniens LaLiga - und glänzte auch aufgrund seiner Größe in seiner Heimatstadt im Basketball.

    Mosqueras sportliche Prioritäten änderten sich, als sein Onkel ihn anrief und fragte, ob er dem Team seines Cousins, San Blas Canavate Futsal, beitreten wolle. Er wechselte schnell zum Fußball und zeichnete sich aufgrund seiner langen Schritte und seiner beeindruckenden Physis als Flügelspieler aus.

    Nach Stationen bei SCD Carolinas und Hercules wurde Mosquera vom FC Valencia entdeckt, wo man ihn in die Verteidigung steckte. Der Traditionsklub nahm ihn im Jahr 2016, als er gerade einmal zwölf Jahre alt war, in seine Jugendabteilung auf. Fünf Jahre später gab er sein Debüt in der Reserve, bevor er im Januar 2022 unter Trainer Jose Bordalas sein Debüt in der ersten Mannschaft feierte.

    Mosquera stand beim 1:0-Sieg in der Copa del Rey gegen CD Atletico Baleares in der Startelf und wurde mit 17 Jahren, sechs Monaten und 23 Tagen der jüngste Innenverteidiger, der jemals für Valencia spielte. Mit seiner Leistung erhielt er ein glänzendes Zeugnis von Bordalas, der lobte: "Sehr gut. Er war zweifellos der beste Spieler der Mannschaft."

    Trotzdem musste er zunächst geduldig auf einen Stammplatz warten - vor allem, weil Bordalas am Ende der Saison 2021/22 entlassen wurde.

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    Der große Durchbruch

    Nachfolger von Bordalas wurde der italienische Weltmeister Gennaro Gattuso. Doch er gab Mosquera einfach keine Chance, sich weiterzuentwickeln. Der talentierte Verteidiger kam während Gattusos siebenmonatiger Amtszeit nur zu drei Ligaspielen. Im Januar 2023 musste der Italiener dann auch schon wieder gehen.

    Unter Nachfolger Ruben Baraja verbesserte sich Mosqueras Situation zunächst nicht, da er zurück in die Reserve geschickt wurde - doch dann profitierte er vom Pech eines Teamkollegen. Stamm-Innenverteidiger Gabriel Paulista verpasste den Start der Saison 2023/24 aufgrund einer Verletzung. Das war genau die Chance, die der Youngster brauchte, um seine Karriere bei Valencia in Fahrt zu bringen.

    3.075 Minuten durfte er im Laufe jener Saison in LaLiga spielen – und damit mehr als jeder andere Teenager seit Thibaut Courtois, der 2011/2012 in 3.261 Minuten für Atletico Madrid zum Einsatz kam. Nach dem 16. Platz im Vorjahr kam Valencia mit Mosquera auf Rang 9 ins Ziel. Mosquera gewann in dieser Spielzeit zudem mehr Zweikämpfe als 95 Prozent aller LaLiga-Spieler. Und Valencia war von seiner Leistung so überzeugt, dass man Paulista Mitte der Saison ablösefrei zu Atletico ziehen ließ. Mosquera blieb eine weitere Saison bei den Fledermäusen.

    Der Spanier erinnerte sich an die Zeit unter Gattuso zurück: "Letztes Jahr war es eine Katastrophe. Es war eine radikale Veränderung gegenüber dem letzten Jahr. Ich hatte jahrelang nicht kontinuierlich spielen können, und dieses Jahr habe ich dank Gott und dem Vertrauen, das Ruben Baraja mir bei Valencia entgegenbringt, meine Chance bekommen", sagte er. "Ich will nicht lügen, mental war es schwierig, aber es ging darum, geduldig zu sein und sich nicht unterkriegen zu lassen, auf meine Chance zu warten. Ich wusste, dass sie kommen würde."

    Hinsichtlich eines möglichen Wechsels betonte er: "Ich konzentriere mich voll und ganz auf Valencia und ignoriere die Gerüchte, dass mich andere Vereine haben wollen. Ich bin glücklich."

  • Cristhian Mosquera Spain U21(C)Getty Images

    So läuft's gerade

    Mosquera schaffte es nach seiner Durchbruchsaison in Valencia in den Kader Spaniens für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Obwohl er bei dem Turnier nur einmal zum Einsatz kam, kehrte er mit einer Goldmedaille um den Hals nach Valencia zurück. Die Freude über dieses Erlebnis wich jedoch bald der Ernüchterung.

    Mosqueras individuelle Leistungen ließen nicht nach, aber Valencia geriet in der ersten Hälfte der Saison 2024/25 in eine tiefe Krise und rutschte mit nur zwei Siegen aus den ersten 17 Spielen in die Abstiegszone. Baraja musste den Kopf hinhalten, und der ehemalige Trainer von West Brom und Olympiakos, Carlos Corberan, übernahm den Posten.

    Er stellte die Formation von einem 4-2-3-1 auf ein 3-4-2-1-System um. So gelang den Fledermäusen der Umschwung. Valencia blieb in den letzten neun Ligaspielen ungeschlagen und landete auf Platz 12. Mosquera erzielte dabei zudem sein erstes LaLiga-Tor beim 2:0-Heimsieg gegen Leganes. Es war daher keine Überraschung, dass er neben seinem Abwehrpartner Cesar Tarrega in Spaniens Kader für die U21-Europameisterschaft 2025 berufen wurde.

    Spanien schied zwar im Viertelfinale gegen den späteren Turniersieger England aus, doch Mosquera wurde für seine Leistungen vielfach gelobt. Der Trainer der A-Nationalmannschaft, Luis de la Fuente, bestätigte inzwischen, dass Mosquera sich für Spanien und gegen Kolumbien entschieden habe. Das Ziel: ein Kaderplatz bei der WM 2026.

  • Cristhian MosqueraGetty Images

    Cristhian Mosqueras Stärken

    Der ehemalige Jugendtrainer von Valencia, Miguel Angel Angulo, beschrieb Mosquera als "körperlich dominant, technisch versiert und für sein Alter bemerkenswert reif". Der Spieler verfügt außerdem über eine explosive Schnelligkeit und ein sehr hohes fußballerisches Verständnis, insbesondere beim Stellungsspiel.

    All das sorgt dafür, dass Mosquera in Eins-gegen-Eins-Situationen nur sehr selten ausgespielt wird. Gerade seine Qualität am Ball bringt ihn auf ein höheres Niveau als die meisten in seinem Alter. Er spielt gekonnt mit beiden Füßen aus der Abwehr heraus - auch deshalb will Arsenal-Trainer Mikel Arteta ihn unbedingt.

    Aufgrund seiner Größe von 1,88 Meter und seiner imposanten Statur dürfte er zudem perfekt zur Premier League passen.

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    Woran er arbeiten mus

    Mosquera ist jedoch noch lange kein fertiger Spieler. Der 21-Jährige ist zunächst einmal überraschend schwach in der Luft, hier hat er definitiv noch Verbesserungspotenzial.

    Außerdem kommt er teils zu oft mit in die Offensive - und macht Valencia anfällig für Konter. Sein erster Ballkontakt ist außerdem manchmal zu ungenau, insbesondere mit links.

  • Arsenal FC v Paris Saint-Germain - UEFA Champions League 2024/25 Semi Final First LegGetty Images Sport

    Der neue ... Willian Pacho?

    Mosquera ist Gabriel und Saliba ziemlich ähnlich. Genau wie ersterer verteidigt er den Raum, anstatt sich in den Zweikampf zu stürzen - laut The Athletic gewann der Youngster in der vergangenen Saison 72,6 Prozent seiner Tacklings. Gleichzeitig erinnert Mosquera bei seinem Passspiel an den präzisen und klugen Saliba.

    Aber Mosquera hat noch mehr mit dem ecuadorianischen Innenverteidiger gemeinsam, der in seiner ersten kompletten Saison bei Paris Saint-Germain das Triple gewann: dem unerschütterlichen Willian Pacho. Der ehemalige Spieler von Eintracht Frankfurt ist in seiner ersten Saison bei PSG direkt zum Stammspieler geworden, seine Gelassenheit prägt das Aufbauspiel des Teams von Trainer Luis Enrique.

    Mosquera verfügt über das Potenzial, ähnlich dominant zu spielen - zudem hat er keine Angst und antizipiert stark.

  • Valencia CF v CD Leganes - La Liga EA SportsGetty Images Sport

    Wie geht es weiter?

    "Meines Wissens möchte der Spieler zu Arsenal wechseln, da er Arsenal als perfekte Chance für seine Karriere sieht", verriet Transferexperte Fabrizio Romano zuletzt: "Natürlich muss er sich gegen Gabriel und Saliba behaupten, aber ich habe gehört, dass Mosquera keine Angst davor hat. Er weiß natürlich, dass diese beiden Verteidiger wahrscheinlich zu den besten der Welt gehören, aber er möchte dort spielen. Er weiß, dass Arsenal viele Spiele haben wird und dass junge Spieler unter Arteta sich sehr gut entwickeln. Deshalb hat Mosquera Ja zu Arsenal gesagt."

    Zuletzt wurde auch über ein Interesse von RB Leipzig an Mosquera berichtet, laut der Bild scheiterte der Deal jedoch.

    So dürfte der Spanier demnächst beim FC Arsenal unterschreiben - und wir könnten bald noch mehr von dem Toptalent hören.