Lothar Matthäus hat Uli Hoeneß in seiner neuen Sky-Kolumne scharf kritisiert.
Getty ImagesVertragsdetails ausgeplaudert: Lothar Matthäus nennt Uli Hoeneß' 'Doppelpass'-Auftritt "peinlich"
WAS IST PASSIERT?
Der Patron des FC Bayern München hatte am Sonntag einen bemerkenswerten Auftritt im Sport1-Doppelpass hingelegt. Dabei analysierte er die Arbeit von Sportvorstand Max Eberl, enthüllte vertragliche Details zur Leihe von Nicolas Jackson, kritisierte die Entwicklungen auf dem Transfermarkt und stänkerte zudem einmal mehr in Richtung Matthäus.
WAS WURDE GESAGT?
Bei der Bild wehrte sich Matthäus schon am Sonntagabend, nun legte er bei Sky nach. "Nach den Äußerungen von Uli Hoeneß am Sonntag im Doppelpass in Bezug auf meine Person haben mich Leute vom FC Bayern angerufen und gesagt: 'Warum fängt er denn schon wieder an?', schrieb Matthäus. "Das meiste von dem, was Uli gesagt hat, habe ich als peinlich empfunden. Nicht nur, was meine Person oder Max Eberl betrifft, sondern auch seine Aussagen zu Vertragsdetails von Nicolas Jackson."
Getty ImagesWAS IST DER HINTERGRUND?
Hoeneß verriet unter anderem, dass die 65 Millionen Euro teure Kaufpflicht bei Jackson nur dann greift, wenn er bei mindestens 40 Pflichtspielen in der Startelf steht. Laut kicker sind Partien im DFB-Pokal davon sogar noch ausgenommen. "Ich als Jacksons Berater würde zu Uli Hoeneß gehen und fragen: 'Heißt das, dass er keine 40 Spiele von Anfang an machen darf?'", sagte Matthäus.
DIE REAKTION:
Hoeneß und Matthäus liegen seit dem Frühsommer im Clinch. Damals nannte Matthäus im Zuge des Pokers zwischen dem FC Bayern und dem VfB Stuttgart um Nick Woltemade eine Ablösesumme von "80 bis 100 Millionen Euro" als realistisch. Die Münchner boten deutlich weniger und Hoeneß ätzte: "Matthäus hat nicht alle Tassen im Schrank." Letztlich wechselte Woltemade für 85 Millionen Euro zu Newcastle United, worüber Hoeneß nun sein Unverständnis äußerte.
"Hoeneß kritisiert Ablösesummen, die der FC Bayern aber selbst mitmacht und mitbezahlt. Deswegen weiß ich nicht, was Uli von mir will", sagte Matthäus nun. "Man hat die 30 oder 35 Millionen für Coman aus Saudi-Arabien auch genommen. Da sind viele Sachen widersprüchlich." Kingsley Coman wechselte im August etwas überraschend zu Al-Nassr.
Zudem hinterfragte Matthäus Hoeneß' Umgang mit Journalisten. "Hoeneß wirft immer den Medien vor, dass sie zu viel schreiben und Dinge hineininterpretieren, aber die Vorlagen dazu kommen nicht von den Journalisten, sondern vom FC Bayern. Für die großen Schlagzeilen sorgen nicht Karl-Heinz Rummenigge oder Jan-Christian Dreesen, sondern Uli Hoeneß", schrieb Matthäus. "Das sind Rundumschläge, die ein Verein der Ruhe haben will, nicht braucht."

