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Verletzungen, Abstiege, Tribünenplätze: Für die Leihspieler des FC Bayern läuft es bemerkenswert schlecht

Das krasseste Beispiel ist wohl Arijon Ibrahimovic (19). Seitdem der offensive Mittelfeldspieler im Winter per Leihe zu Lazio Rom gewechselt ist, reichte es nur zu zwei Einwechslungen - und beide Spiele gingen verloren. Kurios: Es waren zwei von Lazios insgesamt nur fünf Pleiten seit seiner Ankunft. Ibrahimovic, der teilweise nur auf der Tribüne saß, steht damit exemplarisch für die komplizierten Situationen, in denen sich zahlreiche Leihspieler des FC Bayern befinden.

Elf Profis haben die Münchner aktuell verliehen. Darunter mit Alexander Nübel einen Sonderfall, als Stammkeeper des VfB Stuttgart ist der 28-Jährige in der Bundesliga und sogar im DFB-Team längst etabliert. Dazu kommen zehn entwicklungsfähige Talente, die noch (mehr oder weniger) auf den großen Durchbruch beim FC Bayern hoffen.

Was sie bei ihren Leihstationen in dieser Saison hauptsächlich lernen, ist mit Rückschlägen umzugehen, mannschaftlichen und persönlichen. Die meisten spielen für akut strauchelnde Klubs. Andere kommen - wie Ibrahimovic - trotz grundsätzlich ordentlicher Spielzeiten ihrer Mannschaft ausgerechnet bei den vereinzelten Niederlagen zum Einsatz. Insgesamt absolvierten die zehn verliehenen Münchner Talente seit dem Jahreswechsel 91 Spiele - und feierten dabei nur 24 Siege.

  • Adam Aznou Real Valladolid 2025 HIC 2:1Getty Images

    FC Bayern: So läuft es für die verliehenen Talente

    Ähnlich wie bei Ibrahimovic stellt sich die Lage bei Lovro Zvonarek (19) dar. In der Hinrunde lief der Mittelfeldspieler für den österreichischen Titelverteidiger und -aspiranten Sturm Graz noch regelmäßig auf. Seit dem Jahreswechsel ließen seine Einsatzzeiten stark nach. Viermal spielte er mit, darunter bei zwei von nur sechs Grazer Pleiten 2025.

    Adam Aznou (18) wechselte im Winter zu Real Valladolid, bei seinen bis dato neun Einsätzen setze es acht Niederlagen und ein Remis. Valladolid steht als abgeschlagener Letzter bereits als Absteiger aus der spanischen Primera Division fest. Mathys Tel (20) erlebt mit Tottenham Hotspur eine historische Talfahrt, der Europapokal-Anwärter ist in der Premier League auf Platz 16 abgestürzt. Tel selbst sammelte immerhin schon drei Scorerpunkte.

    Wie Aznou und Tel kommen Paul Wanner (19) und Frans Krätzig (22) beim 1. FC Heidenheim zwar regelmäßig zum Einsatz, aber auch für ihren neuen Klub läuft es schlecht. Aktuell rangiert Heidenheim auf dem Relegationsplatz. Eine Liga tiefer hält diesen Rang der SSV Ulm, wo Maurice Krattenmacher (19) spielt. Den Umständen entsprechend lässt sich seine Ausbeute in der Rückrunde von vier Scorerpunkten sehen, in den vergangenen beiden Spielen war er jeweils an Treffern beteiligt.

    Immerhin im Tabellenmittelfeld befinden sich mit ihren jeweiligen Klubs Bryan Zaragoza (23, CA Osasuna) und Armindo Sieb (22, FSV Mainz 05). Sieb wartet als Dauer-Joker aber seit Januar auf einen Scorerpunkt, Zaragoza gar seit Oktober. Zuletzt fehlte er wegen einer Muskelverletzung, feierte am Wochenende aber immerhin sein Comeback. Wie Aznous Valladolid steht auch die SpVgg Unterhaching bereits als Absteiger fest: Die Münchner Leihgabe Gibson Adu (17) kam für den scheidenden Drittligisten in der Rückrunde noch gar nicht zum Einsatz.

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    FC Bayern: Wie geht es mit den Leihspielern weiter?

    Wie geht es mit den Leihspielern weiter? Aufgrund der personell angespannten Situation in der Münchner Defensive könnten die beiden Linksverteidiger Aznou und Krätzig als interne Alternativen bereits vor der Klub-WM zum FC Bayern zurückkehren, das bestätigte Sportdirektor Christoph Freund kürzlich im SPOX-Interview.

    Dem gegenüber steht allerdings ein Bericht von Sky, wonach Krätzig überhaupt nicht mehr nach München zurückkehren werde, sondern bei RB Salzburg anheuern soll. Bliebe Aznou, dem beim FC Bayern der Durchbruch zugetraut wird.

    Eine mittelfristige Perspektive könnten auch die offensiven Mittelfeldspieler Wanner - ebenfalls ein Kandidat für die Klub-WM - und Krattenmacher haben. Adu ist mit 17 Jahren noch extrem jung, seine weitere Entwicklung kaum abschätzbar. Für alle anderen dürfte es sehr schwierig werden.

    Unklar ist auch die Zukunft des einst hochgelobten Tel. Angesichts seiner bisherigen Leistungen erscheint es unwahrscheinlich, dass Tottenham die Kaufoption über kolportierte 55 Millionen Euro zieht. Für eine Perspektive in München empfahl er sich auch nicht unbedingt, obwohl sie ihm Freund zuletzt in Aussicht stellte und betonte: "Wir verfolgen Mathys intensiv, schauen jedes Spiel von ihm."

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