Es war ohne Zweifel kein Sieg, der aus einem Offensivfeuerwerk des Rekordmeisters heraus entstanden ist. Genau genommen war Noah Atubolu der beste Angreifer der Münchner. Zweimal half der Torwart des Sportclubs entscheidend mit.
Beim ersten Treffer setzte sich Harry Kane mit einer starken Abschirmbewegung gegen seinen Gegenspieler durch, hatte bei seinem strammen und eher unplatzierten Schuss aber das Glück, dass sich Atubolu überraschen ließ. Das zweite Bayern-Tor war nochmal klarer auf den Torhüter zurückzuführen.
Darüber hinaus hatten die Bayern kaum nennenswerte Chancen. Am Ende lag der Expected-Goals-Wert je nach Modell bei maximal knapp über 1,0, wobei das 2:0 nicht als Eigentor in die Wertung einging. Manch anderes Modell sah die Bayern hingegen nur bei 0,4 oder 0,5 xG, weil davon ausgegangen wurde, dass Atubolu sich den Ball selbst ins Tor faustete.
So oder so: Das liegt unter den Ansprüchen des FC Bayern. Nach der 0:3-Niederlage in Rotterdam und den vielen Chancen, die man sich dort herausspielte, wurde eine klare Reaktion erwartet. Die blieb größtenteils aus.
Grund dafür war auch, dass die Münchner viele gute Angriffe gar nicht erst bis zum Abschluss brachten. Denn die Möglichkeiten waren da, um die eigenen Statistiken etwas aufzustocken. So verlagerte die Kompany-Elf mehrfach klug auf die Flügelstürmer Serge Gnabry und Leroy Sané, sodass diese in Eins-gegen-eins-Situationen gehen konnten und Raum hatten.
Mal gelang das, indem man das Spiel über die Mitte aufbaute und vom kompakten Mittelfeld aus auf die freien Außenbahnen spielte. Mal reichte aber auch ein langer Seitenwechsel. Mehrfach hätte man sich die Frage stellen können, was Franck Ribéry oder Arjen Robben einst mit so viel Platz angestellt hätten.
Zwar ist der Vergleich mit zwei der besten Spieler der Geschichte unfair, aber es muss dem FC Bayern Sorge bereiten, wie wenig Gnabry und Sané, aber später auch Kingsley Coman und Michael Olise aus diesen Situationen machten.
In Rotterdam war noch das Problem, dass diese Spieler aus ihren vorhandenen Möglichkeiten zu wenig Kapital schlugen. In Freiburg scheiterten sie daran, sich überhaupt Möglichkeiten zu erarbeiten. Das Zwischenfazit bleibt gleich: Es wird ein spannender Transfersommer für den FCB.