Vergleiche mit Kylian Mbappe und Mathys Tel: PSG-Trainer Luis Enrique hat für das Finale der Champions League gegen Inter Mailand womöglich eine Geheimwaffe

Mbaye wurde am 23. Januar 2008 in Trappes, einem Vorort von Paris, geboren – auch der ehemalige französische Nationalspieler Nicolas Anelka stammt übrigens von dort.

Zunächst interessierte sich Mbaye als Kind mehr für Basketball als für Fußball. Mit YouTube-Videos weckte sein Vater das Interesse für den Sport mit dem Ball am Fuß statt in der Hand. Mit fünf Jahren meldete Vater Mbaye seinen Sohn bei Guyancourt an, später wechselte der talentierte Jungspund zum FC Versailles.

Es dauerte nicht lange, bis auch Weltklub PSG auf Mbayes Potenzial aufmerksam wurde und ihn im Alter von nur zehn Jahren unter Vertrag nahm. Von da an durchlief er die Jugendmannschaften und schaffte mit nur 16 Jahren den Sprung in die U19, mit der er in der vergangenen Saison das Championnat National gewann. Im Halbfinale der Playoffs traf er gegen Erzrivale Olympique Marseille und im Endspiel gegen Auxerre bereitete er ein Tor vor.

Auch dem Trainer der PSG-Profis, Luis Enrique, fielen die Leistungen und Fähigkeiten Mbayes ins Auge. Schon im Sommer 2024 durfte der Flügelstürmer mit ins Trainingslager zur Vorbereitung auf die neue Saison. Der Youngster machte sofort auf sich aufmerksam und erzielte am 7. August beim 2:2 gegen Sturm Graz seinen ersten Treffer.

Drei Tage später beeindruckte Mbaye dann auch gegen RB Leipzig, sodass Luis Enrique sich tatsächlich dazu entschied, Mbaye am 1. Spieltag der Ligue 1 gegen Le Havre in die Startelf zu beordern!

"Ich schreibe Vereinsgeschichte", jubelte Mbaye im Gespräch mit dem Medienkanal des Vereins, nachdem er mit 16 Jahren und 205 Tagen als jüngster Spieler der Geschichte in einem Pflichtspiel für PSG von Beginn an ran durfte. "Es ist unglaublich. Man muss hart arbeiten, um dieses Niveau zu erreichen. Es ist auf jeden Fall eine Umstellung im Vergleich zu dem, was ich gewohnt bin. Die Intensität ist enorm, es ist wirklich etwas ganz anderes."

Insgesamt kam Mbaye in fünf der ersten acht Ligue-1-Spiele von PSG zum Einsatz, bevor er in der Endphase der UEFA Youth League für die U19 glänzte. Im März kehrte er dann in den Kader der ersten Mannschaft zurück und erzielte beim 6:1-Kantersieg gegen Saint-Étienne sein erstes Profitor.

"Ich bin sehr glücklich", sagte der nun drittjüngste Torschütze der PSG-Historie hinter Warren Zaire-Emery und Bartholomew Ogbeche. "Ich hoffe, dass es so weitergeht und ich in anderen Spielen noch mehr Tore schießen kann. Das ist der Lohn für all die harte Arbeit, die ich bisher verrichtet habe."

Mbaye bestritt auch die letzten beiden Ligaspiele des Meisters gegen Straßburg und Montpellier über 90 Minuten. Im CL-Finale gegen Inter Mailand dürfte er auf der Bank sitzen.

Auf dem rechten Flügel kehrt mit Mbaye nie Ruhe ein. Er versucht ständig, den Linksverteidiger auszudribbeln oder für Raum für seine Mitspieler zu sorgen. Dank seines enormen Antritts gelingt Mbaye das auch meistens.

Auch auf der linken Seite fühlt sich der Rechtsfuß sehr wohl, was ihn ebenso vielseitig wie unberechenbar und gefährlich macht.

Wie Dembele könnte Enrique Mbaye möglicherweise auch zum Mittelstürmer umschulen, die nötigen Fähigkeiten und das Durchsetzungsvermögen hat er. Dem Spanier gefällt auch die Einstellung des Franzosen: "Er spielt mit und ohne Ball in einem sehr guten Rhythmus, hat viele Qualitäten und ist sehr intelligent. Ich liebe es, wenn er mit uns trainiert, er ist immer bereit, uns zu helfen."

Auch Yohan Cabaye, der Sportdirektor des PSG-Ausbildungszentrums, zeigte sich beeindruckt: "Er macht große Fortschritte, wir sind alle sehr glücklich über das, was er täglich auf und neben dem Platz leistet. Er ist ein respektvoller Junge, der zuhört, entschlossen ist, für sein Alter sehr reif ist und ehrlich zu sich selbst."

Mbaye ist im Dribbling eine Augenweide, wenngleich seine Finten teilweise vorhersehbar sind. Von Dembele kann er sich auch hier einiges abschauen.

Da Mbaye erst 17 Jahre alt ist, muss er natürlich noch in einigen anderen Bereichen besser werden: darunter seine Chancenverwertung und bei der Ballannahme.

Angesichts seiner Schnelligkeit, Kraft und Vielseitigkeit kommen bei PSG natürlich schnell Vergleiche zu Kylian Mbappé auf.

Mbaye ist sicherlich genauso unerschrocken und selbstbewusst wie der Star von Real Madrid. Ganz so schnell wie sein Landsmann ist er aber (noch) nicht. Und auch im Abschluss hatte Mbappé mit 17 Jahren schon etwas mehr drauf. Zudem helfen entsprechende Vergleiche mit Weltstars jungen Spielern nie.

Viel besser passt der Vergleich zu Mathys Tel, wie L'Equipe schrieb. Auch der junge Franzose, aktuell beim FC Bayern München unter Vertrag, bewies sein Können in Frankreich bei Stade Rennes - und überzeugt mit Schnelligkeit, Dribbling und einem ordentlichen Abschluss.

Im Februar 2025 unterzeichnete Mbaye seinen ersten Profivertrag bei PSG – trotz des Interesses einiger europäischer Spitzenklubs.

"Das ist ein sehr großer Schritt für mich", sagte er damals auf der offiziellen Website seines Vereins. "Ich möchte mich bei allen bedanken – dem Präsidenten, den Trainern, den Mitarbeitern, der Mannschaft und meiner Familie, die immer für mich da waren. Aber das ist erst der Anfang, und ich hoffe, dass ich es weit bringen werde!"

Mbaye hat bereits vor seinem 18. Geburtstag zehn Einsätze für die erste Mannschaft von PSG absolviert – das sagt alles über sein Können und das Vertrauen, das Enrique in ihn hat.

Vielleicht zählt er ja sogar im CL-Finale von München auf Mbaye .